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Die Kurbad Tatzmannsdorf GmbH<br />
Fotos © Reduce<br />
Plätze & G‘schichtn<br />
Oberwarts<br />
von Ing. Wilhelm Hodits<br />
0664/50 44 55 4<br />
Heilende Natur<br />
Das Moor heilt. Das weiß man in Bad Tatzmannsdorf schon seit der k.u.k. Monarchie. Für das<br />
Reduce Gesundheitsresort ist das Moor eines von drei Naturheilvorkommen, die der Region österreichweit<br />
eine Sonderstellung verleihen.<br />
Das Moor in der Oberwarter<br />
Sicklau bietet die Basis für<br />
die heilenden Behandlungen<br />
im Reduce Gesundheitsresort.<br />
Wie es abgetragen wird und<br />
wie viel Naturheilmoor für<br />
eine Packung notwendig ist, ist<br />
nachzulesen in der Mai <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>2021</strong>.<br />
Genau 46 Grad hat das Heilmoor,<br />
wenn es auf die betreffenden<br />
Stellen des Körpers<br />
aufgetragen wird. Um diese<br />
Temperatur 30 Minuten lang<br />
aufrechtzuerhalten, damit das<br />
Moor seine volle Wirkung<br />
erzielen kann, wird man zusätzlich<br />
in Tücher gehüllt. Entspannung<br />
setzt als Nebeneffekt<br />
dabei natürlich automatisch<br />
ein. Während das Moor also<br />
seine heilende Wirkung tut,<br />
lässt es sich angenehm in der<br />
wohligen Wärme dahinschlummern.<br />
Rund 210 Heilmoorbehandlungen<br />
werden täglich<br />
im Kurmittelhaus auf ärztliche<br />
Verordnung durchgeführt.<br />
Geschichtliches<br />
Errichtet wurden die Kurbetriebe<br />
von den Grafen Batthyány,<br />
die von 1753 bis 1918<br />
die Herren in Tatzmannsdorf<br />
waren. Wie berichtet, wollten<br />
sie hier nach dem Vorbild<br />
des Franzenbades in Böhmen<br />
einen Kurort errichten – was<br />
auch gelang. Nach dem Ersten<br />
Weltkrieg mussten die Grafen<br />
Batthyány den Kurbetrieb aus<br />
finanziellen Gründen verkaufen.<br />
Ungarische Kaufleute,<br />
jüdische Geschäftsleute und<br />
Privatpersonen gründeten dafür<br />
eine Aktiengesellschaft – was<br />
die Kurbetriebe auch bis zur<br />
großen Neuausrichtung 2019<br />
blieben. Heute ist der Quellenhof<br />
das letzte Gebäude, das<br />
an die Zeit der Batthyánys erinnert.<br />
Das Kurbad war Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts jedenfalls<br />
sehr beliebt. Noch heute<br />
erinnert eine Figur von Franz<br />
Grillparzer an den bekannten<br />
österreichischen Schriftsteller,<br />
der gerne hierherkam.<br />
Erwacht<br />
Während des Zweiten Weltkrieges<br />
und der Besatzungszeit<br />
wurde der Kurbetrieb stark<br />
beschädigt. Bis zum Jahr 1953<br />
dauerte die Revitalisierung. In<br />
diesem Jahr wurde die Anstalt<br />
vom Land Burgenland gekauft,<br />
saniert und bereits wenige<br />
Monate später im Beisein des<br />
damaligen Bundespräsidenten<br />
Theodor Körner wiedereröffnet.<br />
Der Aufschwung war<br />
nicht mehr aufzuhalten. Ab<br />
1970 wurde die Kuranstalt mit<br />
dem Kurmittelhaus und den<br />
heutigen Kur- und Thermenhotels<br />
um rund 80 Millionen<br />
Euro laufend ausgebaut. Damit<br />
war ein neues Kurzentrum<br />
entstanden. Alle Häuser sind<br />
heute unterirdisch mit dem<br />
Kurmittelhaus verbunden, in<br />
dem die Behandlungen durchgeführt<br />
werden.<br />
Einen weiteren Meilenstein<br />
setzten die Kurbetriebe vor<br />
rund 30 Jahren. Bohrungen<br />
offenbarten ein Thermalwasservorkommen<br />
in einer Tiefe von<br />
896 Meter. Mit einer Temperatur<br />
von 34 Grad Celsius<br />
kommt es an die Oberfläche.<br />
Rudolf Luipersbeck, langjähriger<br />
Direktor der Kurbad<br />
Tatzmannsdorf AG, gilt heute<br />
noch als Motor des Erfolges<br />
26 JUNI <strong>2021</strong><br />
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