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Prima Magazin - Ausgabe Juni 2021

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TANZEN<br />

PORTRÄT<br />

sie die ersten Tanzschritte in<br />

der „Musical & Stage Dance<br />

Company Burgenland“ gewagt.<br />

Annas Mutter Karin Latschenberger<br />

erinnert sich: „Sie kam<br />

damals nach dem Kindergarten<br />

zu mir und meinte, Mama,<br />

ich möcht‘ tanzen. Aber nicht<br />

Ballett! Was Cooles!“ Der<br />

Kindertanzkurs mit Musicalmelodien<br />

passte perfekt.<br />

Anna war neugierig, aber sehr<br />

schüchtern. Doch mit der Freude<br />

am Tanzen wuchs auch das<br />

Selbstbewusstsein. Der erste<br />

große Auftritt ließ nicht lange<br />

auf sich warten und im Alter<br />

von zehn Jahren war sie bereits<br />

Teil der Musical Company.<br />

Wo die spielerischen Bewegungseinheiten<br />

von körperlich<br />

anspruchsvollem Tanztraining<br />

abgelöst werden. Wo das Ziel<br />

die Meisterschaft ist.<br />

Spagat zwischen Schule<br />

und Training<br />

Dass ein professionelles Tanztraining<br />

eine große Ressource<br />

an Zeit benötigt, ist natürlich<br />

gewiss. Denn es braucht nicht<br />

nur die Freude am Tanzen,<br />

sondern auch einen starken,<br />

flexiblen Körper, der diese<br />

Leistung erbringt. Die Schule<br />

galt dennoch als nicht mindere<br />

Priorität der fleißigen jungen<br />

Dame. „Ich habe immer die<br />

Aufgaben der Schule so schnell<br />

es geht erledigt, um den Rest<br />

des Tages ungestört Zeit für<br />

das Training zu haben. Es war<br />

immer der Ausgleich zum<br />

Stress in der Schule“, sagt Anna<br />

über den Spagat zwischen den<br />

beiden Verpflichtungen.<br />

Schauspiel, Regie und<br />

Gesang<br />

Nur beim Tanzen blieb es<br />

dennoch nicht, denn ein<br />

weiterer Fixpunkt der Musical<br />

& Stage Dance Company ist<br />

die Schauspielausbildung, wo<br />

Anna ebenfalls bereits brilliert.<br />

Da hat sie schon mit Hauptrollen<br />

geglänzt, eine Nominie-<br />

rung des begehrten „Papageno<br />

Awards“ in der Tasche und ist<br />

bereits Trainer-Assistentin der<br />

Regie im Schauspielkurs für die<br />

Jüngsten in der Company. „Die<br />

Bühnenerfahrung hat mich<br />

auf jeden Fall selbstbewusster,<br />

mutiger und schlagfertiger<br />

gemacht. Auch vor Referaten<br />

in der Schule hab ich keine<br />

Angst“, erzählt sie über ihre<br />

Entwicklung und schmunzelt:<br />

„Wobei ein kleines Publikum<br />

doch ein bisschen schlimmer ist<br />

als ein ganz großes.“<br />

„Es geht nicht nur ums<br />

Gewinnen“<br />

Durch diesen stetigen Nervenkitzel,<br />

der die Gruppe zusammenschweißt,<br />

ist natürlich<br />

auch der Ehrgeiz der mittlerweile<br />

17-Jährigen gewachsen.<br />

Die Vorfreude auf die nächste<br />

Meisterschaft nach Corona ist<br />

groß. Dabei geht es gar nicht<br />

nur ums Gewinnen, sondern<br />

um die gemeinsame Zeit in der<br />

Company, wie sie betont. „Aber<br />

ich bin sehr perfektionistisch<br />

geworden. In der Schule zwar<br />

auch, aber besonders beim<br />

Tanzen“, schildert Anna, dass<br />

sie sich selbst am meisten über<br />

kleine Fehler ärgert.<br />

Doch oft sieht die Jury der<br />

Weltmeisterschaft das doch<br />

anders, um wieder an Annas<br />

Erinnerung vom Beginn dieser<br />

Geschichte anzuknüpfen. Sehr<br />

oft haben sich die harte Arbeit<br />

und die unerträgliche Nervosität<br />

schon ausgezahlt. Dann<br />

hat es wieder für die höchste<br />

Punktezahl gereicht und Anna<br />

darf wieder einen Pokal mit<br />

nach Hause bringen. Und dieses<br />

wunderbare Hochgefühl wird<br />

dann in allen Zügen genossen!<br />

„Die Entspannung währt<br />

allerdings nur kurz, bereits auf<br />

der Heimreise schmiedet man<br />

schon die neuen Pläne für den<br />

nächsten Tanz mit der Musical<br />

& Stage Dance Company“, glitzert<br />

es in ihren Augen. Denn<br />

Anna will tanzen.<br />

Baumfreunde Oberwart<br />

Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur<br />

Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz<br />

Rechtsanwältin<br />

Dr. Gertraud Hofer<br />

Baumschutz im Burgenland<br />

Die Bäume schützen uns als Schattenspender, bremsen als Kohlenstoffspeicher<br />

den Klimawandel, liefern uns Sauerstoff, dienen als<br />

Lebensraum für Tiere und Pflanzen und sollen sogar heilende Wirkung<br />

entfalten. Doch welchen gesetzlichen Schutz genießen unsere Bäume?<br />

Gesetzlichen Schutz haben sie derzeit lediglich in Wien, Graz und Salzburg.<br />

Da Naturschutz Sache des Landesgesetzgebers ist, gibt es kein<br />

bundesweites Baumschutzgesetz. Das erste Baumschutzgesetz wurde<br />

1974 in Wien geschaffen. Die Entfernung von Bäumen auf öffentlichen<br />

und privaten Flächen bedarf unter strengen Voraussetzungen einer<br />

behördlichen Bewilligung, die auf das unumgänglich notwendige Ausmaß<br />

zu beschränken ist. Für jeden entfernten Baum ist eine Ersatzpflanzung<br />

durchzuführen. Bei Entfernung von mehr als 20 Bäumen<br />

ohne behördliche Bewilligung droht sogar eine Freiheitsstrafe bis zu<br />

sechs Monaten. Gemäß der Salzburger Baumschutzverordnung 1992<br />

ist auch der Baumbestand in der Landeshauptstadt Salzburg auf öffentlichem<br />

und privatem Grund geschützt und darf nur mit Bewilligung<br />

der Naturschutzbehörde gefällt werden. Außerdem ist eine Ersatzpflanzung<br />

vorzunehmen. Ebenso gibt es einen Baumschutz in Graz<br />

aufgrund der Grazer Baumschutzverordnung aus dem Jahr 1995. In den<br />

anderen Bundesländern gibt es zwar weitere Initiativen, aber noch keinen<br />

gesetzlichen Schutz.<br />

Im Burgenland fehlt – abgesehen für Naturdenkmäler und Ufergehölze<br />

– ein derartiger umfassender Baumschutz. Land und Gemeinden haben<br />

aber nach § 2 Abs. 2 des Burgenländischen Naturschutz- und Landschaftspflegegesetzes<br />

auf den Schutz und die Pflege der Natur Rücksicht<br />

zu nehmen und den Schutz und die Pflege der Natur und die hiefür<br />

notwendige Forschung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu fördern sowie<br />

das Bewusstsein in der Bevölkerung entsprechend den Zielen dieses<br />

Gesetzes zu entwickeln. In diesem Sinne ist auch die Initiative der Stadt<br />

Eisenstadt zu begrüßen, die im Gemeinderat einen eigenen Ausschuss<br />

für Klimaschutz und Nachhaltigkeit geschaffen hat, der sich den Ausbau<br />

des Baumbestandes unter dem Motto „bis 2030 für jeden ein Baum“<br />

zum Ziel gemacht hat und es ist die Digitalisierung des Baumbestandes<br />

geplant. Die Stadtgemeinde Oberwart hat sich über einen Antrag der<br />

GRÜNE Fraktion in der Gemeinderatssitzung vom 29.August 2019 zum<br />

Baumschutz bekannt. Bereits im Jahr 2019 wurde von den Landtagsabgeordneten<br />

der GRÜNEN, Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller, ein<br />

Antrag auf Fassung einer Entschließung betreffend Baumschutzgesetz<br />

eingebracht, der im Burgenländischen Landtag wiederum behandelt<br />

werden soll. Es bleibt zu hoffen, dass das Programm der österreichischen<br />

Bundesregierung, das dem Klimaschutz höchste Priorität einräumt, auch<br />

auf Landesebene seinen Niederschlag finden wird.<br />

* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige<br />

private Initiative engagierter OberwarterInnen baumfreunde@gmx.at<br />

*<br />

JUNI <strong>2021</strong><br />

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