UKJ-Klinikmagazin 2/2021
Ganz intensiv - Was moderne Intensivmedizin ausmacht.
Ganz intensiv - Was moderne Intensivmedizin ausmacht.
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Blutentnahme<br />
Chefarztvisite<br />
Ab 09:00 Uhr: Noch mehr<br />
Intensivkrankenpflege<br />
Es folgt die Grund- und Intensivkrankenpflege<br />
vom Hals abwärts.<br />
Die Patienten werden nacheinander<br />
gewaschen und individuell gepflegt,<br />
Verbände gewechselt und neu positioniert.<br />
Alleine drehen geht nicht, weswegen<br />
Intensivpflege auch immer Teamwork<br />
ist. Gerade bei ECMO-Patienten<br />
sind nicht selten drei oder sogar vier<br />
Pflegefachpersonen nötig. Zwischendurch<br />
findet die Chefarztvisite statt.<br />
Prof. Dr. Christian Schulze, Direktor der<br />
Klinik für Innere Medizin I, schaut sich<br />
die beiden Patienten an und tauscht<br />
sich zum aktuellen Zustand mit dem<br />
ärztlichen sowie pflegerischen Team<br />
der Intensivstation aus.<br />
Übergabe an den Spätdienst<br />
Abhören des Patienten<br />
Neben der ganzen Intensivpflege gilt<br />
es, die Anordnungen des ärztlichen<br />
Teams zu bearbeiten und umzusetzen.<br />
Zudem muss immer im Kopf behalten<br />
werden, dass man mit potentiell instabilen<br />
Patienten arbeitet und akute<br />
Notfälle sowie ungeplante Ereignisse<br />
zur täglichen Arbeit gehören.<br />
12:00 Uhr: Blutgasanalyse<br />
Wie steht es um die Werte von Blutzucker,<br />
Kalium und Sauerstoff? Was<br />
macht die Blutgerinnung bei dem<br />
ECMO-Patienten? All das verrät die<br />
Blutgasanalyse und wird dokumentiert.<br />
ab 13:00 Uhr: Medikamentenkontrolle<br />
und neue Pflegerunde<br />
Nach der Mittagspause werden die<br />
Medikamente wieder überprüft und<br />
gegebenenfalls für die nächste Schicht<br />
vorbereitet. Laufen Medikamente wie<br />
geplant durch? Gibt es neue Anordnungen<br />
oder Änderungen durch die Ärzte?<br />
Die Patienten werden nochmals mithilfe<br />
eines Kollegen neu positioniert.<br />
14:00 Uhr: Übergabe an den<br />
Spätdienst<br />
Alle Informationen werden an die<br />
Kollegen der nächsten Schicht übergeben<br />
und es wird nachdokumentiert.<br />
Solange die Patienten instabil sind,<br />
muss jederzeit auf Veränderungen<br />
reagiert und Prioritäten gesetzt werden.<br />
Egal ob bei Lagerungen, Übergaben<br />
oder Auslösen für die Pause – ohne<br />
Teamarbeit geht es nicht auf Station.<br />
14:30 Schichtende<br />
Runterkommen. Kopf frei bekommen.<br />
Erlebtes verarbeiten. Den Dienst<br />
nochmal Revue passieren lassen. Wie<br />
war der Tag? Konnte ich meinen Beruf<br />
optimal ausüben? Konnte ich bedarfsgerechte<br />
Pflege leisten? Fragen, die<br />
sich Andreas Weidner immer häufiger<br />
stellt.<br />
Professionelle Pflege ist heute das<br />
Rückgrat eines jeden Klinikums, so der<br />
Fachkrankenpfleger: „Seit fast 20 Jahren<br />
bin ich in der Intensivpflege tätig.<br />
Viel Erfahrung, viel Wissen, immer am<br />
Ball bleiben. Viel Leid, viel Schmerz.<br />
Aber auch viele schöne Momente, die<br />
die Wichtigkeit des Berufes in den Vordergrund<br />
gestellt haben. Es sind die<br />
Momente, die mich in diesem Beruf<br />
halten. Wir brauchen den Nachwuchs.<br />
Wir brauchen die jungen Menschen,<br />
die man über Jahre in diesem Beruf, in<br />
diesem Bereich, wachsen lassen kann.<br />
Für eine professionelle, für eine gute<br />
und bedarfsgerechte Pflege.“<br />
Protokoll: Michelle Korneli<br />
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