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UKJ-Klinikmagazin 2/2021

Ganz intensiv - Was moderne Intensivmedizin ausmacht.

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KURZ UND KNAPP<br />

Foto: Rodigast<br />

Verstärkung von den Philippinen<br />

<strong>UKJ</strong> begrüßt neue internationale Pflegekräfte<br />

„Mehr als 17.000 Kilometer liegen zwischen<br />

Jena und Manila, der Hauptstadt<br />

der Philippinen. Zusammen mit sieben<br />

weiteren jungen Frauen hat Farrell<br />

Joy Gonzales diesen Weg aus ihrem<br />

ostasiatischen Heimatland im Westpazifik<br />

nach Thüringen zurückgelegt. In<br />

Deutschland war die 34-Jährige vorher<br />

noch nie. Doch weder die lange Anreise<br />

noch die fremde Umgebung scheinen<br />

ihr etwas auszumachen. Lächelnd wirft<br />

sie einen Blick auf die Lobdeburg, die<br />

von der Terrasse der Cafeteria am<br />

Universitätsklinikum Jena (<strong>UKJ</strong>) gut zu<br />

sehen ist.<br />

„Wir freuen uns wirklich sehr, dass Sie<br />

nach Deutschland gekommen sind,<br />

um uns in der Pflege zu unterstützen“,<br />

betont der stellvertretende Pflegedirektor<br />

René Kelling bei der Begrüßung<br />

am <strong>UKJ</strong>. Die ersten Tage stehen jetzt<br />

ganz im Zeichen des Ankommens und<br />

Kennenlernens. Neben einem Stadtrundgang<br />

und einer Führung durchs<br />

Klinikum ist auch eine gemeinsame<br />

Wanderung geplant. Aber auch erste<br />

Schulungen zu Themen wie Hygiene<br />

und Datenschutz stehen auf dem<br />

Programm.<br />

Kranke Menschen sind überall auf der<br />

Welt recht ähnlich, so Kelling. „Doch wie<br />

man in Deutschland lebt und pflegt,<br />

das wollen wir Ihnen vor allem im<br />

nächsten halben Jahr zeigen“, verspricht<br />

er den Neuankömmlingen. Die Integration<br />

der internationalen Pflegekräfte<br />

spiele für ihn eine ganz wichtige Rolle.<br />

Augenheilkunde, Kardiologie, Infektiologie,<br />

HNO, Geriatrie, Neurologie,<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

– jede Philippinerin ist einer anderen<br />

Station zugeordnet und wird hier von<br />

Mentoren unterstützt. Die Mentoren,<br />

die sich in speziellen Schulungen auf<br />

die Einarbeitung in einfacher Sprache<br />

vorbereitet haben, und ihre Stationsleitungen<br />

haben sich ihren neuen Mitarbeitern<br />

bereits kurz vorgestellt. Auch<br />

Falko Schlunk vom Personalrat steht als<br />

Ansprechpartner bereit.<br />

An vier Tagen pro Woche werden die<br />

neuen Mitarbeiterinnen zunächst als<br />

Krankenpflegehelferinnen auf ihren<br />

Stationen tätig sein. An einem Tag in<br />

der Woche absolvieren sie einen Kenntniskurs<br />

und lernen die deutschen pflegefachlichen<br />

Begriffe. Wenn sie diesen<br />

Kurs erfolgreich absolviert haben, kann<br />

ihr Berufsabschluss als examinierte<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

in Deutschland anerkannt werden.Der<br />

kurzen Ansprache zur Begrüßung kann<br />

Farrell Joy Gonzales schon recht gut<br />

folgen. Ein Dreivierteljahr lang hat sie<br />

einen Vorbereitungskurs in ihrer Heimat<br />

belegt und am Ende eine Deutschprüfung<br />

auf dem Niveau B2 absolviert. Wie<br />

ihre Kolleginnen auch bringt sie zudem<br />

mehrere Jahre Klinikerfahrung mit. Auch<br />

die Arbeit im Ausland ist ihr vertraut –<br />

sie hat bereits mehrere Jahre in Saudi-<br />

Arabien verbracht.<br />

Der Ansatz, internationale Pflegekräfte<br />

zu gewinnen, um den Pflegenotstand<br />

entgegenzuwirken und das Personal<br />

am <strong>UKJ</strong> zu entlasten, ist nicht ganz neu.<br />

Bereits 2016 und 2018 konnte jeweils<br />

eine Gruppe Pflegekräfte aus Italien in<br />

Jena begrüßt werden. Mit vier verschiedenen<br />

Recruiting-Firmen laufe derzeit<br />

die Zusammenarbeit, so Christine<br />

Schulze. Seit 2019 betreut sie als Mitarbeiterin<br />

der Pflegedirektion das Thema<br />

internationale Pflegekräfte. Im vergangenen<br />

Jahr haben die ersten Mitarbeiter<br />

aus Albanien und aus der Ukraine am<br />

Klinikum begonnen. Die acht philippinischen<br />

Pflegerinnen, die jetzt begrüßt<br />

wurden, sind die ersten von insgesamt<br />

60, die über das Jahr <strong>2021</strong> verteilt am <strong>UKJ</strong><br />

ihre Arbeit aufnehmen werden. Wichtig<br />

ist allen Beteiligten, dass nur in den<br />

Ländern rekrutiert wird, die über eine<br />

ausreichende Zahl an Pflegekräften<br />

verfügen, um die eigene Bevölkerung<br />

zu versorgen.<br />

Anke Schleenvoigt<br />

40 02 | 21

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