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vsao Journal Nr. 4 - August 2021

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Fokus<br />

Im Herzen Europas – aber dennoch<br />

bald ausgeschlossen?<br />

Unabdingbar für die Schweizer Versorgungssicherheit<br />

ist auch die Vernetzung<br />

in Europa. Als zentrale Stromdrehscheibe<br />

spielt die Schweiz hier eine bedeutende<br />

Rolle. Geboren wurde das europäische<br />

Verbundnetz in der Schweiz mit dem<br />

«Stern von Laufenburg». Im aargauischen<br />

Fricktal wurden 1958 die Stromnetze von<br />

Deutschland, Frankreich und der Schweiz<br />

zusammengeschaltet, das ist die Grundlage<br />

für den heutigen grenzüberschreitenden<br />

Strommarkt. Diese enge Vermaschung<br />

mit dem europäischen Netz durch mittlerweile<br />

41 grenzüberschreitende Leitungen<br />

trägt zur Stabilität und sicheren Stromversorgung<br />

bei. Je enger ein Netz geknüpft<br />

ist, desto geringer sind die Auswirkungen<br />

auf dessen Stabilität, sollte mal ein Knoten<br />

reissen. Diese enge Vernetzung erlaubt zudem<br />

den Schweizer Stromproduzenten im<br />

Sommer den Export von elektrischer<br />

Energie nach Europa und im Winter deren<br />

Import. Entsprechend eng arbeitet Swissgrid<br />

mit den europäischen Übertragungsnetzbetreibern<br />

zusammen.<br />

Dieses Erfolgsmodell ist aber zunehmend<br />

gefährdet. Die stark vernetzte<br />

Schweiz hängt von den Gegebenheiten in<br />

den Nachbarstaaten ab. Die Stabilität des<br />

europäischen Verbundnetzes basiert auf<br />

dem Prinzip, dass sich alle Teilnehmer an<br />

dieselben Spielregeln halten. Die Europäische<br />

Union treibt die Entwicklung des<br />

Binnenmarktes für Strom konsequent voran.<br />

Die Schweiz ist allerdings von dieser<br />

Entwicklung ausgeschlossen. In der Folge<br />

entfernen sich die europäischen Regeln<br />

für den Netz- und Marktbetrieb immer<br />

weiter von den entsprechenden Schweizer<br />

Regularien. Es hätte dagegen ein Heilmittel<br />

gegeben: ein Stromabkommen mit der<br />

EU. Da der Bundesrat die Verhandlungen<br />

zum Rahmenabkommen abgebrochen<br />

hat, sieht es für das Stromabkommen<br />

nicht gut aus. Die EU machte das Rahmenabkommen<br />

zur zwingenden Voraussetzung<br />

für den Abschluss des Stromabkommens.<br />

Ohne Stromabkommen und damit ohne<br />

Mitspracherecht spitzt sich die Lage für<br />

die Schweiz weiter zu: Es besteht die Gefahr,<br />

dass sie zukünftig weniger Strom importieren<br />

kann. Dies kann sich insbesondere<br />

im Winterhalbjahr negativ auf die<br />

Versorgungssicherheit auswirken, denn<br />

dann ist die Schweiz auf Stromimporte angewiesen.<br />

Je länger eine klare Regelung<br />

mit der EU fehlt, desto mehr Handlungs-<br />

Bilder: © Swissgrid AG<br />

26 4/21 <strong>vsao</strong> /asmac <strong>Journal</strong>

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