Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch
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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong> 9<br />
Folgende Entwicklungen stellen für den Beherbergungssektor die zentralen Herausfor-<br />
derungen dar:<br />
– Veränderte Immobilienpreise, höherer Druck auf s<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>ere <strong>und</strong> gut errei<strong>ch</strong>bare<br />
Gebiete<br />
– Höhere Versi<strong>ch</strong>erungsprämien <strong>und</strong> Bankkredite aufgr<strong>und</strong> erhöhter Risiken<br />
– Mehrkosten für Investitionen in Si<strong>ch</strong>erheit <strong>und</strong> Alternativangebote<br />
– Verlagerungen vom Winter in den Sommer, verminderte Saisonalität<br />
– Fehlende Winteratmosphäre, Wegfall eines wi<strong>ch</strong>tigen Verkaufsargumentes<br />
– Mehr Sommergäste, zunehmende Popularität der «Sommerfris<strong>ch</strong>e»<br />
Für den Beherbergungssektor sind u.a. vers<strong>ch</strong>iedene kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Massnah-<br />
men zentral:<br />
– Diversifikation <strong>und</strong> Branding auf der Ebene der Destinationen <strong>und</strong> der Betriebe ver-<br />
stärken<br />
– Angebote differenzieren, S<strong>ch</strong>nee <strong>und</strong> insbesondere Ski unabhängige Angebote aus-<br />
bauen<br />
– Marketing auf Stärken konzentrieren, «Sommerfris<strong>ch</strong>e» nutzen <strong>und</strong> bewerben<br />
– Wa<strong>ch</strong>sendes Si<strong>ch</strong>erheitsbedürfnis der Gäste berücksi<strong>ch</strong>tigen<br />
Bergführer/Outdoor-Veranstalter<br />
Mit dem Rückzug der Glets<strong>ch</strong>er verändert si<strong>ch</strong> die alpine Lands<strong>ch</strong>aft stark. Neben dem<br />
mögli<strong>ch</strong>en Attraktivitätsverlust für Bergsteigen <strong>und</strong> Outdoor-Sportarten wird bereits heu-<br />
te beoba<strong>ch</strong>tet, dass die Gefahr von Steins<strong>ch</strong>lag <strong>und</strong> Felsstürzen als Folge des auftauenden<br />
Permafrosts auf vielen alpinen Routen zunimmt. Dur<strong>ch</strong> vermehrte Extremereignisse (Un-<br />
wetter, Übers<strong>ch</strong>wemmungen) verändern si<strong>ch</strong> die Gefahrendispositionen <strong>und</strong> das Risiko<br />
für Outdoor-Sportarten.<br />
Winter: Die fehlende Winteratmosphäre bei wenig S<strong>ch</strong>nee wird den Anbietern von Out-<br />
door-Sportarten zunehmend zu s<strong>ch</strong>affen ma<strong>ch</strong>en. Die Angebotsstruktur wird si<strong>ch</strong> verän-<br />
dern <strong>und</strong> Si<strong>ch</strong>erheitsprobleme können auftreten.<br />
Sommer: Wärmere <strong>und</strong> nieders<strong>ch</strong>lagsärmere Sommer dürften für Outdoor-Veranstal-<br />
ter eher positive Auswirkungen haben. S<strong>ch</strong>wierig abzus<strong>ch</strong>ätzen sind Veränderungen der<br />
lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Attraktivität. Si<strong>ch</strong>erheitsaspekte könnten für Bergsteiger im ho<strong>ch</strong>alpinen<br />
Raum vermehrt zu Problemen führen.<br />
Die Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Gefahrendispositionen <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ende Massnahmen wer-<br />
den für Bergführer <strong>und</strong> Outdoor-Veranstalter eine zunehmende Bedeutung erhalten:<br />
– Saison ausweiten<br />
– Indoor-Attraktionen ausbauen, Infrastrukturen anpassen<br />
– Neue Angebote s<strong>ch</strong>affen: Trekking, Klettersteige, Begehung von S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten<br />
– Auf andere Sportarten oder Aktivitäten auswei<strong>ch</strong>en: S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhlaufen, Winterwandern<br />
etc.<br />
– Neue Ges<strong>ch</strong>äftsfelder aufbauen: Si<strong>ch</strong>erheitsarbeiten, Felsräumungen etc.