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Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch

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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

im Jahr 2015 dazu ents<strong>ch</strong>lossen, rigoros eine Politik der lokalen Versorgungsnetze in allen<br />

Mitgliedsländern dur<strong>ch</strong>zusetzen. Das war einfa<strong>ch</strong>er gewesen als geda<strong>ch</strong>t, da s<strong>ch</strong>on seit<br />

den neunziger Jahren eigentli<strong>ch</strong> jeder <strong>und</strong> jede wusste, dass es so wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiterge­<br />

hen konnte, wenn es weitergehen sollte. Ni<strong>ch</strong>t einmal die Automobilindustrie opponierte,<br />

weil sie angesi<strong>ch</strong>ts der totalen Verble<strong>ch</strong>erung von Stadt <strong>und</strong> Land immer weniger Autos<br />

absetzen konnte <strong>und</strong> selbst auf intelligentere Lösungen umstieg.<br />

Und die Gäste? Wie kommen die jetzt ins Simmental? Jedenfalls haben die neuen Alpen­<br />

transversalen mit den modernen Ho<strong>ch</strong>leistungszügen sowie die 2020 fertiggestellte<br />

3. S<strong>ch</strong>iene zwis<strong>ch</strong>en Interlaken <strong>und</strong> Zweisimmen den Bahnverkehr mä<strong>ch</strong>tig belebt. Nur<br />

altmodis<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>en fahren längere Distanzen no<strong>ch</strong> mit dem eigenen Auto. Das Auto­<br />

fahren hatte seinen Reiz im Alltag etwa ab 2025 total verloren, als au<strong>ch</strong> dem letzten<br />

Autofanatiker klar wurde, dass die St<strong>und</strong>en im Stau verlorene Lebenszeit sind – <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr ein Lustgewinn, wie die Autolobby lange Zeit zu suggerieren versu<strong>ch</strong>te.<br />

***<br />

Wir nähern uns Zweisimmen. Vor uns liegt das Saanenland. In dieser Region hat si<strong>ch</strong><br />

sehr viel getan. Unter dem damaligen Modewort «Total Quality Management» wurde<br />

der s<strong>ch</strong>wierige Versu<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t, einerseits das gesamte Leistungsbündel, das von den<br />

Gästen na<strong>ch</strong>gefragt wird, qualitativ zu verbessern, alle nur erdenkli<strong>ch</strong>en Serviceketten zu<br />

überprüfen <strong>und</strong> eine neue Gastli<strong>ch</strong>keit zu leben. «Sonnenstrahlen» hiess das damalige<br />

Projekt. Andererseits wollte man damit glei<strong>ch</strong>zeitig errei<strong>ch</strong>en, dass die Lebensqualität der<br />

Einheimis<strong>ch</strong>en gesteigert werden konnte <strong>und</strong> ein neues <strong>Tourismus</strong>bewusstsein entstand.<br />

Die mutigen S<strong>ch</strong>ritte, die man vor allem im Verkehrs­ <strong>und</strong> Energieberei<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>te, zahlen<br />

si<strong>ch</strong> heute aus.<br />

***<br />

Der Wind treibt uns aber ni<strong>ch</strong>t ins Saanenland, sondern in Ri<strong>ch</strong>tung Lenk. Wir erkennen<br />

die Talstation der Mets<strong>ch</strong>­Bahn. No<strong>ch</strong> immer steht sie einsam auf der grünen Matte, umgeben<br />

von einem grossen (wenigstens begrünten) Parkplatz. Man ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> heute sogar<br />

Gedanken, die Mets<strong>ch</strong>­Bahn ganz stillzulegen <strong>und</strong> sie abzubre<strong>ch</strong>en, denn an der Lenk<br />

hat man si<strong>ch</strong> im Winter ganz auf den Laufsport (Walking, Nordic Walking, Snowwalking)<br />

mit seinen vielfältigen Variationen spezialisiert. Auf ein riesiges Überbauungsvorhaben<br />

auswärtiger Promotoren im Zusammenhang mit dem Sportzentrum hat man verzi<strong>ch</strong>tet,<br />

weil man damals selber eingesehen hat, dass derartige Grossprojekte einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ins Tal<br />

passen. Hingegen blüht der erweiterte Lenkerhof <strong>und</strong> bietet Wellness vom feinsten.<br />

Das projektierte Mega­Resort war der Beginn eines Umdenkprozesses. Zwar wurden die<br />

Gegner vorerst no<strong>ch</strong> als Spinner abgetan, do<strong>ch</strong> langsam vergrösserte si<strong>ch</strong> der Kreis um sie.<br />

Bei immer mehr Stammgästen <strong>und</strong> umweltbewussten Einheimis<strong>ch</strong>en reifte die Einsi<strong>ch</strong>t,<br />

dass Lenk mit seiner Umgebung dazu prädestiniert ist, statt der Ers<strong>ch</strong>liessung na<strong>ch</strong> altem<br />

Muster ein beispielhaftes ökologis<strong>ch</strong>es Konzept zu versu<strong>ch</strong>en. Der ‹Wiederentdeckung<br />

der Langsamkeit› – so heisst es im Prospekt heute – werde ein zentraler Stellenwert eingeräumt.<br />

S<strong>ch</strong>on vor langer Zeit wurde hier au<strong>ch</strong> der heute so populäre Visionsweg einge­

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