Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch
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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong> 9<br />
Per Saldo klimabedingte Umsatzveränderung (mit Anpassungsmassnahmen):<br />
ca. –70 Mio. CHF jährli<strong>ch</strong> oder ca. –4%.<br />
. . Fazit<br />
Es zeigt si<strong>ch</strong>, dass der <strong>Tourismus</strong> im Winter starke Umsatzeinbussen verzei<strong>ch</strong>nen wird. Sie<br />
halten si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> in Grenzen, weil das Berner Oberland mit einigen ho<strong>ch</strong> gelegenen Ski-<br />
gebieten davon profitieren kann, dass Konzentrationsprozesse stattfinden werden. Von<br />
den negativen Folgen sol<strong>ch</strong>er Konzentrationsprozesse sind andere Regionen (v.a. au<strong>ch</strong> im<br />
näheren Ausland) no<strong>ch</strong> gravierender betroffen. Zudem ist das Berner Oberland bekannt<br />
für einen ausserordentli<strong>ch</strong> starken Sommertourismus. Damit kann ein Teil der Umsatzein-<br />
bussen kompensiert werden. Wenn das touristis<strong>ch</strong>e Angebot diversifiziert wird, kommt es<br />
zu saisonalen <strong>und</strong> strukturellen Verlagerungen der Erträge.<br />
Vers<strong>ch</strong>iedene Leistungsträger werden unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> stark belastet. Beherberger ge-<br />
langen mögli<strong>ch</strong>erweise unter Druck, wenn vermehrt Tagestouristen unterwegs sind.<br />
Wellnesshotels können unter Umständen profitieren, wenn im Winter zu wenig S<strong>ch</strong>nee<br />
liegt. Au<strong>ch</strong> regional können grosse Unters<strong>ch</strong>iede auftreten. So werden die meisten tief ge-<br />
legenen Skigebiete keine Mögli<strong>ch</strong>keit haben, mit Bes<strong>ch</strong>neiung den Skibetrieb aufre<strong>ch</strong>t zu<br />
erhalten, <strong>und</strong> müssen s<strong>ch</strong>liessen, während ho<strong>ch</strong> gelegene Gebiete unter Umständen von<br />
Verlagerungsprozessen profitieren. Folgeeffekte wie die s<strong>ch</strong>wierigere Rekrutierung von<br />
jungen Wintersportlern mit dem Wegfall agglomerationsnaher Kleinskigebiete sind kaum<br />
abzus<strong>ch</strong>ätzen. Au<strong>ch</strong> wenn in Bezug auf die klimatis<strong>ch</strong>en Folgen no<strong>ch</strong> viele Unsi<strong>ch</strong>erheiten<br />
bestehen, ist eindeutig, dass der Wintertourismus im Berner Oberland vor grossen Herausforderungen<br />
steht.<br />
Die touristis<strong>ch</strong>en Leistungsträger sind aufgefordert, Investitions- <strong>und</strong> Preispolitik sorgfältig<br />
<strong>und</strong> weitsi<strong>ch</strong>tig anzugehen, um die Gefahr einer Negativspirale abzuwenden (vgl. folgende<br />
Abbildung).