Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch
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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
. . Klimabedingte Investitionskosten für den <strong>Tourismus</strong> (S<strong>ch</strong>ritt<br />
– Anpassungsmassnahmen)<br />
Der <strong>Tourismus</strong> ist laufend gezwungen, si<strong>ch</strong> an gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e, wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> öko-<br />
logis<strong>ch</strong>e Bedingungen anzupassen. Sol<strong>ch</strong>e Massnahmen sind jeweils mit Kosten für die<br />
touristis<strong>ch</strong>en Leistungsträger <strong>und</strong> die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verb<strong>und</strong>en. Zu höheren Kosten<br />
führen insbesondere Investitionen in<br />
– die Si<strong>ch</strong>erheit<br />
– die Anpassung des Angebotes (inkl. Bes<strong>ch</strong>neiung)<br />
– zusätzli<strong>ch</strong>e Prämien für Versi<strong>ch</strong>erungen<br />
– teurere Bankkredite wegen höheren Risiken<br />
Dazu kommen Wiedergutma<strong>ch</strong>ungskosten für S<strong>ch</strong>äden. Im Kanton Bern ist im Rahmenkredit<br />
2005–2009 allein zur Behebung der Unwetters<strong>ch</strong>äden vom August 2005 eine unwetterbedingte<br />
Gesamts<strong>ch</strong>adenssumme von CHF 136 Mio. genannt. Die Abgrenzung des<br />
klimabedingten Anteils der anfallenden Ausgaben ist allerdings sehr s<strong>ch</strong>wierig. Es wird<br />
davon ausgegangen, dass der tourismusinduzierte Investitionsbedarf aufgr<strong>und</strong> direkter<br />
oder indirekter Klimaeffekte um ca. 20% zunehmen wird. Für das Berner Oberland bedeutet<br />
dies bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 400–450 Mio. CHF (angepasste<br />
Zahlen, basierend auf Rütter/Müller et.al. 1995)<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e klimabedingte Investitionen von jährli<strong>ch</strong> r<strong>und</strong> ca. 75 Mio. CHF<br />
. . Effekte auf den <strong>Tourismus</strong> (S<strong>ch</strong>ritt – mit Anpassungsmassnahmen)<br />
Einige angebotsspezifis<strong>ch</strong>e Anpassungsmassnahmen führen dazu, dass die negativen<br />
Effekte (Mindereinnahmen) zu einem Teil (ca. zu 20–30%) abgefedert werden können.<br />
Realistis<strong>ch</strong>erweise müssen also die ökonomis<strong>ch</strong>en Effekte auf den <strong>Tourismus</strong> gemäss<br />
S<strong>ch</strong>ritt 1 korrigiert werden:<br />
Tagesgäste Winter:<br />
u Klimabedingte Abnahme der Frequenzen: –25%<br />
u Klimabedingte Abnahme der Tagesausgaben: –5%<br />
u Klimabedingte Umsatzeinbusse: –54 Mio. CHF jährli<strong>ch</strong><br />
Überna<strong>ch</strong>tungsgäste Winter:<br />
u Klimabedingte Abnahme der Logiernä<strong>ch</strong>te: –20% (viele treue Ferienwohnungsgäste)<br />
u Klimabedingte Veränderung der Tagesausgaben: 0%<br />
u Klimabedingte Umsatzeinbusse: –95 Mio. CHF jährli<strong>ch</strong><br />
Klimabedingte Umsatzeinbusse Winter Total: ca. –150 Mio. CHF jährli<strong>ch</strong> oder<br />
ca. –22%<br />
Klimabedingte Umsatzsteigerung im Sommer von ca. +80 Mio. CHF jährli<strong>ch</strong> oder<br />
ca. +7% bleibt glei<strong>ch</strong> wie ohne Anpassungsmassnahmen