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Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch

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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong> 9<br />

müssen die Entwicklungen antizipieren <strong>und</strong> den Herausforderungen mit entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Massnahmen begegnen.<br />

Einige Naturgefahren dürften in Zusammenhang mit der <strong>Klimaänderung</strong> in Zukunft häu-<br />

figer auftreten. Neben Steins<strong>ch</strong>lag <strong>und</strong> Glets<strong>ch</strong>erstürzen ist insbesondere au<strong>ch</strong> mit mehr<br />

Massenbewegungen <strong>und</strong> Übers<strong>ch</strong>wemmungen zu re<strong>ch</strong>nen. Dur<strong>ch</strong> diese Gefährdungen<br />

können alpine Kletterrouten <strong>und</strong> Wanderwege unsi<strong>ch</strong>erer werden. Zudem wird mit dem<br />

Auftauen der Glets<strong>ch</strong>er das Risiko für Glets<strong>ch</strong>erabbrü<strong>ch</strong>e erhöht. Au<strong>ch</strong> die Bedrohung<br />

dur<strong>ch</strong> Flutwellen, die indirekt dur<strong>ch</strong> Glets<strong>ch</strong>erstürze in den Glets<strong>ch</strong>ersee ausgelöst wer-<br />

den, ist ni<strong>ch</strong>t zu unters<strong>ch</strong>ätzen. Aus touristis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist die Si<strong>ch</strong>erheit der am stärksten<br />

gefährdeten Verkehrswege zu den Destinationen zentral. Insgesamt können die Investi-<br />

tionen in den S<strong>ch</strong>utz von Infrastrukturen sowie Versi<strong>ch</strong>erungsprämien aufgr<strong>und</strong> der Ge-<br />

fährdungen zunehmen. Naturgefahren strahlen, wenn sie keine direkte Bedrohung dar-<br />

stellen, aber au<strong>ch</strong> eine gewisse Faszination aus: Ereignisse wie der Felsabbru<strong>ch</strong> am Eiger<br />

im Sommer 2006 können für Touristen eine Attraktion darstellen.<br />

Extrem trockene Sommer führen zu Niedrigwasser <strong>und</strong> zu einem Rückgang der Wasser-<br />

reserven. Bleiben die Reserven knapp, kann es im Winter zu Engpässen bei der Bes<strong>ch</strong>nei-<br />

ung kommen. Im Frühling hingegen besteht das Risiko vermehrter Übers<strong>ch</strong>wemmungen,<br />

die ni<strong>ch</strong>t zuletzt touristis<strong>ch</strong>e Anlagen an Flussläufen <strong>und</strong> Seeufern betreffen. Im Sommer<br />

spürt der <strong>Tourismus</strong> die Trockenheit eher indirekt. Neben dem Lands<strong>ch</strong>aftsbild können aus<br />

Si<strong>ch</strong>t des <strong>Tourismus</strong> au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>ifffahrt, die Fis<strong>ch</strong>erei oder der Wassersport betroffen sein.<br />

Wenn im Winter hingegen mehr Nieders<strong>ch</strong>lag in Form von Regen fällt, kann dies starke<br />

Rückgänge der Tagestouristen verursa<strong>ch</strong>en.<br />

Tab. : Effekte auf <strong>Tourismus</strong>-Organisationen/Gemeinden<br />

Minimal-Szenario Maximal-Szenario<br />

Investitionen Si<strong>ch</strong>erheit + +++<br />

Bedarf an Planungsinstrumenten/ + ++<br />

Krisenmanagement<br />

(Skala: – = Abnahme, + = Zunahme)<br />

Anpassungsmassnahmen <strong>Tourismus</strong>-Organisationen <strong>und</strong> Gemeindebehörden<br />

Angebot erweitern<br />

– Neue Attraktionen s<strong>ch</strong>affen (Winter <strong>und</strong> Sommer)<br />

– Künstli<strong>ch</strong>e Bes<strong>ch</strong>neiung unterstützen<br />

– Aufwertung <strong>und</strong> Popularisierung der Sommersaison – Revival der «Sommerfris<strong>ch</strong>e»<br />

– Investitionen in «Wassersi<strong>ch</strong>erheit» (Gemeindeangelegenheit)<br />

Zum Thema ‹<strong>Klimaänderung</strong>› sensibilisieren<br />

– Vorliegende Studie im TO-Vorstand <strong>und</strong> Gemeinderat diskutieren<br />

– Gemeinsame Verminderungs- <strong>und</strong> Anpassungsstrategie erarbeiten

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