Klimaänderung und Tourismus Szenarienanalyse ... - Berggebiete.ch
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<strong>Klimaänderung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
Im Berner Oberland sind zwar weniger Skigebiete betroffen als im Jura, in der Ost- <strong>und</strong><br />
in der Zentrals<strong>ch</strong>weiz, aber mehr als im Wallis <strong>und</strong> in Graubünden. In Anlehnung an eine<br />
Studie von Abegg (1996) wurde hier die S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit der Skigebiete in den einzelnen<br />
Destinationen des Berner Oberlandes auf Basis der Statistik zu den Touristis<strong>ch</strong>en Trans-<br />
portanlagen der S<strong>ch</strong>weiz (ARE 2001) betra<strong>ch</strong>tet. Die Höhengrenze der S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit<br />
wird mit Hilfe der oben genannten 100-Tage-Regel festgelegt (vgl. Kap. 5.2.1). Besonders<br />
stark betroffen sind in der Wintersaison Orte in tiefen <strong>und</strong> mittleren Höhenlagen (Beaten-<br />
berg, Meiringen, Simmental etc.).<br />
Als Skigebiet gelten alle Gebiete mit mindestens zwei skitouristis<strong>ch</strong> genutzten Anlagen<br />
<strong>und</strong> jeweils mehr als 100 m Höhendifferenz. Zur Feststellung der S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit wird<br />
ni<strong>ch</strong>t nur die Berg- resp. Mittelstation sondern au<strong>ch</strong> die Verteilung der Anlagen im Gelän-<br />
de betra<strong>ch</strong>tet. Nur wo die Anlagen über der geforderten Höhengrenze liegen <strong>und</strong> au<strong>ch</strong><br />
errei<strong>ch</strong>bar sind, gilt ein Skigebiet als s<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>er.<br />
Tab. : S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>ere Skigebiete im Berner Oberland<br />
Region Anzahl S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit<br />
Skigebiete<br />
aktuell 1200 m.ü.M. 1500 m.ü.M.<br />
(Minimal-Szenario) Maximal-Szenario)<br />
Anzahl % Anzahl %<br />
Alpenregion 2 2 100 2 100<br />
Grindelwald 2 2 100 2 100<br />
Thunersee 3 2 67 1 33<br />
Wengen-Mürren-Lauterbrunnental 2 2 100 2 100<br />
Adelboden-Frutigen 5 5 100 4 80<br />
Lenk-Simmental 7 7 100 2 29<br />
Ferienregion Löts<strong>ch</strong>berg 5 5 100 4 80<br />
Gstaad-Saanenland 10 10 100 5 50<br />
Quelle: FIF 2007<br />
Während mit dieser Methode Tendenzen in der S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit gut aufgezeigt werden<br />
können, eignet sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so gut zur Beurteilung der S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit einzelner Ge-<br />
biete. Dazu müssten au<strong>ch</strong> regionale klimatis<strong>ch</strong>e Besonderheiten sowie die Lage <strong>und</strong> Ex-<br />
position der Pisten berücksi<strong>ch</strong>tigt werden. Zum Anteil der s<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>eren Flä<strong>ch</strong>en werden<br />
keine Angaben gema<strong>ch</strong>t. Viele der eigentli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>eren Skigebiete in Lagen<br />
zwis<strong>ch</strong>en 1500–2000 m müssen mit einem redimensionierten Pistenangebot sowie der<br />
S<strong>ch</strong>liessung einzelner tief gelegener Lifte re<strong>ch</strong>nen. Da insbesondere die S<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>erheit<br />
der Talabfahrten in einem Grossteil der Skigebiete abnimmt, kann au<strong>ch</strong> die Attraktivität<br />
der s<strong>ch</strong>neesi<strong>ch</strong>eren Gebiete beeinträ<strong>ch</strong>tigt werden. (Vgl. Abegg 1996:126) Au<strong>ch</strong> wenn<br />
die Auswirkungen mittels künstli<strong>ch</strong>er Bes<strong>ch</strong>neiung teilweise abges<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>t werden kön-<br />
nen, werden Talabfahrten in gewissen Gebieten zukünftig kaum mehr mögli<strong>ch</strong> sein.