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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 8 2021

Wenn wir in der Vergangenheit das Thema Stadt aufgegriffen haben, drehte es sich oft um prestigeträchtige Infrastrukturprojekte, große Neubauquartiere oder futuristische Zukunftsvisionen. Diesmal haben wir uns hingegen den eher kleinen Bausteinen gewidmet, die eine Stadt lebenswerter machen. Einzelne Leuchtturmprojekte können Viertel beleben, die Anwohner bereichern oder schlicht hochwertigen Wohnraum mit Mehrwert schaffen. In ihrer Summe geben sie einer Stadt ihr Gesicht und prägen mit ihren Qualitäten das Zusammenleben der Menschen.

Wenn wir in der Vergangenheit das Thema Stadt aufgegriffen haben, drehte es sich oft um prestigeträchtige Infrastrukturprojekte, große Neubauquartiere oder futuristische Zukunftsvisionen. Diesmal haben wir uns hingegen den eher kleinen Bausteinen gewidmet, die eine Stadt lebenswerter machen. Einzelne Leuchtturmprojekte können Viertel beleben, die Anwohner bereichern oder schlicht hochwertigen Wohnraum mit Mehrwert schaffen. In ihrer Summe geben sie einer Stadt ihr Gesicht und prägen mit ihren Qualitäten das Zusammenleben der Menschen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

Für die Architektur und Inneneinrichtung,<br />

aber auch für die Preisgestaltung bildet das<br />

Studentenwohnheimgesetz die Basis. Ebendiese<br />

Vorgaben sollen bei Neubauten, aber<br />

auch bei der Renovierung bestehender Heime,<br />

eine gesteigerte Wohn- und Lebensqualität<br />

gewährleisten. Berücksichtigung findet<br />

bei der Planung selbstverständlich auch die<br />

Bauordnung – sie schreibt in neu gebauten<br />

sowie in renovierten Studentenwohnheimen<br />

Barrierefreiheit vor. Es sind barrierefrei zugängliche<br />

und entsprechend ausgestattete<br />

Zimmer einzurichten. Aus Kostengründen<br />

müssen sich Architekten gleichzeitig auf<br />

das Wesentliche beschränken.<br />

Minimalismus kommt aber nicht nur beim<br />

Innenraumdesign zum Tragen. Um dem<br />

Streben nach Effizienz und Flexibilität Folge<br />

zu leisten, werden heute immer mehr<br />

Studentenheime in modularer Bauweise<br />

realisiert. Bei diesem Verfahren erfolgt die<br />

Zusammensetzung des Bauwerks aus vorgefertigten<br />

Modulen nach dem Baukastenprinzip.<br />

Es ergibt sich hier der Vorteil der<br />

verkürzten Bauzeit und der Kostenersparnis.<br />

Großbauten wie Studentenheime bestehen<br />

aus zahlreichen, sich wiederholenden<br />

Nutzungseinheiten, weshalb sich die Modulbauweise<br />

für sie sehr gut eignet. Zweifelsohne<br />

sind studentische Wohneinrichtungen<br />

damit auch Nährboden für nachhaltige und<br />

experimentelle Baukonzepte.<br />

Pop-Up-Dorms<br />

© home4students<br />

Der Stadtraum als Lebensumfeld<br />

Neben der Gestaltung bestimmt die Lage in<br />

der Stadt die Attraktivität eines Studentenheims.<br />

Umfragen ergaben, dass für Studierende<br />

nicht nur die Nähe zur Bildungsstätte,<br />

sondern gleichermaßen eine Anbindung<br />

an Grün- und Erholungsinfrastruktur wünschenswert<br />

ist.<br />

In diesem Kontext ist auch das Konzept von<br />

„Mixed Use“ ein wichtiges Thema. Dieser<br />

Begriff bezeichnet die gemischte Nutzung<br />

eines Baus oder eines Stadtteils. Ein Gebäude,<br />

das dieser Idee entspricht, hat beispielsweise<br />

nicht nur eine Wohnfunktion,<br />

sondern es dient gleichzeitig der Nahversorgung<br />

und der Unterhaltung. In Bezug<br />

auf ein Studentenwohnheim könnte dies<br />

bedeuten, dass sich im selben Bauwerk ein<br />

thematisch passendes Geschäft einmie-<br />

tet. Ein Positivbeispiel dafür, ist die von der<br />

STUWO betriebene Einrichtung im 15. Wiener<br />

Gemeindebezirk, Auf der Schmelz. Geplant<br />

wurde das Wohnheim, welches sich in<br />

erster Linie an Sportstudenten richtet, vom<br />

Architekturbüro WGA. Mit diesem Projekt<br />

stellen die Planer den Studenten einerseits<br />

modernen Wohnraum und andererseits Freizeit-<br />

und Aufenthaltsmöglichkeiten in Form<br />

von Grünraum mit Außensportanlagen. Abgerundet<br />

wird das Angebot für Studierende<br />

der Sportwissenschaft mit einem Shop<br />

für Sportartikel und einem Restaurant im<br />

Erdgeschoss. Viel Wert legten die Architekten<br />

von WGA zudem auf eine barrierefreie<br />

Gestaltung aller Anlagen, was die 2013 realisierte<br />

Wohneinrichtung zu einem Stützpunkt<br />

für den Behindertensport macht.<br />

Pop-Up-Dorms<br />

© home4students

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