Flensburg Journal - 233 Februar 2022
Flensburg Journal Februar 2022
Flensburg Journal Februar 2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
nicht geschadet, und sein damaliger
Trainer Jürgen Küchenmeister
blieb nach wie vor sein großes Vorbild:
„Jürgen war gerade heraus, es
gab immer klare Ansprachen; er war
für mich genau der richtige Trainer
damals!“ Spätestens nach Ablauf
der genannten Spielzeit war Hanni
Schlott aber dann für lange Jahre –
fast ein ganzes Jahrzehnt – Stammspieler
der Ligamannschaft von
Flensburg 08, bei allen Gegnern ein
gefürchteter Dribbler und nimmermüder
Stürmer, der kämpfte, rackerte,
egal bei welchem Spielstand auch
immer. Sein unbedingter Einsatzwille
und sein gesamtes bescheidenes
Auftreten machten ihn schnell zu
einem geachteten Mannschaftskameraden,
und für die Zuschauer und
Anhänger des Vereins entwickelte er
sich ebenso fix zum Aushängeschild
des Teams – was die eingangs erwähnten
„Hanni, Hanni!“-Rufe von
Spiel zu Spiel belegten.
„Die ersten Jahre waren im Nachhinein
die schönsten Jahre für mich,
fußballerisch und kameradschaftlich
waren wir eine eingeschworene
Mannschaft! Was waren das für Spiele
damals, sowohl im heimischen Stadion
vor vielen hundert Zuschauern,
aber auch auswärts wie in Lägerdorf,
Heide, Lübeck und Kiel“, gerät Hanni
noch heute ins Schwärmen.
„In der glorreichen Spielzeit
1972/1973 gelang es den 08-ern
mit einem satten 4:0 gegen den VfR
Neumünster am letzten Spieltag,
den Landesmeistertitel in trockene
Tücher zu bringen. Ein Name stand
damals für den Erfolg der gesamten
Mannschaft: Hanni Schlott!“, wusste
die heimische Presse euphorisch
zu berichten. Unter dem damaligen
Trainer Horst Zimmermann konnte
die Mannschaft in der Folgesaison
1973/1974 das Kunststück „Meisterschaft“
nochmals wiederholen, und
stieg danach in die damalige Oberliga
auf. Leider ging es im Jahr drauf
wieder runter auf die Landesebene,
und von 1979 bis Ende der 80er Jahre
spielte 08 sogar unterklassig.
Umzug nach Harrislee
Den damaligen sportlichen Leiter
und Trainer des TSV Nord Harrislee,
Jürgen Lück, kannte Hanni bereits
seit Jahren. Und Jürgen Lück schaffte
es schließlich, Hanni für das ambitionierte
Projekt beim TSV Nord zu
gewinnen, und so wechselte Hanni
bereits in der Saison 1975/1976 vom
Flensburger Ostufer gewissermaßen
auf die andere Seite der Flensburger
Förde, nach Harrislee. Sportlich
kam es Hanni sehr gelegen, dass
sich im Harrisleer Sportverein TSV
Nord – nahe seinem künftigen neuen
Zuhause – in der Fußballsparte Aufbruchsstimmung
breitmachte, man
Ambitionen und Pläne entwickelte,
die eigene Fußballmannschaft in höheren
Spielklassen zu etablieren.
„Die rund drei Jahre beim TSV Nord
habe ich sehr genossen. Wir waren
mega-erfolgreich, stiegen gleich
zweimal hintereinander auf!“, fasst
Hanni seine Erfolge dort zusammen.
„Doch habe ich in meiner aktiven
Zeit als Spieler nie so hart trainiert
wie unter Jürgen Lück“, beschreibt
Hanni seinen Fußball-Chef beim TSV
Nord. „Andererseits war ich aber
auch nie so fit wie kurz vorm Ende
meiner aktiven Laufbahn“, weiß
Hanni den Lohn harter Trainingsarbeit
durchaus zu schätzen.
Beruflich hatte Hanni mittlerweile
auch die Sparte gewechselt: Er
arbeitete jetzt als Speditionskaufmann
nahe der dänischen Grenze.
Dieser berufliche Wechsel kam unter
anderem auch durch die mittlerweile
unzähligen Kontakte zustande, die
Hanni im Laufe der Jahre bei Flensburg
08 und auch beim TSV Nord zu
vielen fußball- und sportbegeisterten
Menschen in der Region geknüpft
hatte. Sein Arbeitsplatz in unmittelbarer
Grenznähe war dann mit einer
der Gründe dafür, dass er und seine
26 FLENSBURG JOURNAL • 02/2022