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Flensburg Journal - 233 Februar 2022

Flensburg Journal Februar 2022

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Hans-Martin Rump

Welche Aufgaben hat eigentlich

die Arbeitsagentur? ...

Die Arbeitsagentur erfüllt für Bürger und Unternehmen

umfassende Aufgaben rund um den

Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Die wichtigsten

Aufgaben sind die Vermittlung von Lehrstellen

und Jobs, die Berufsberatung und die Förderung

der Berufsausbildung.

Die Agentur für Arbeit – korrekt heißt sie Bundesagentur

für Arbeit – bringen viele Menschen

zuerst in Zusammenhang mit den Schlagworten

Arbeitslosengeld, Arbeitslosigkeit, Hartz 4 oder

dem immer noch weit verbreiteten Begriff „Arbeitsamt“.

Wieso die Agentur für Arbeit viel mehr als das ist

und wie sie mit ihren zahlreichen Förder- und Beratungsprogrammen

die Menschen für den Ausbildungs-

und Arbeitsmarkt der Zukunft bereits seit

Jahren fit macht und weiterhin fit machen möchte,

hat dem Flensburg Journal Hans-Martin Rump in

einem sehr interessanten Gespräch nahegebracht.

– weit mehr als nur ein „Arbeitsamt“

Die hiesige Agentur für Arbeit gehört – wie zwölf

andere gleichartige Einrichtungen – zur Regionaldirektion

Nord, mit Sitz in Kiel. Zum Agenturbezirk

Flensburg wiederum gehören neben der Stadt

Flensburg die Landkreise Schleswig-Flensburg sowie

Nordfriesland. Die Hauptagentur Flensburg ist

in der Waldstraße 2 im Stadtteil Duburg zuhause,

daneben gibt es noch in sechs weiteren Städten

des Agenturbezirks örtliche Einrichtungen.

Hans-Martin Rump ist Vorsitzender der Geschäftsführung

und Leiter der Agentur für Arbeit Flensburg.

FLJ: Welche Einflüsse hat die bald seit

2 Jahren andauernde Corona-Pandemie mit

ihren bekannten Einschränkungen auf die

Flensburger Agentur für Arbeit genommen?

HMR: Ich glaube, um das Ausmaß der Auswirkungen

der Pandemie auf unsere Agentur einordnen zu

können, müssen wir auf den ersten Lockdown im

März/April 2020 zurückblicken. Drei wesentliche

Aspekte möchte ich dazu benennen. Corona hat

dazu geführt, dass normale saisonale Entwicklungen

durchbrochen wurden. Wir konnten uns stets

darauf verlassen, dass im Frühjahr die Arbeitslosigkeit

sinkt. 2020 wurden wir mit einer deutlich

steigenden Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Gleichzeitig haben Betriebe das Instrument Kurzarbeit

intensiv in Anspruch genommen. Hier mussten

wir quasi von Null auf Hundert hochfahren. Um

das in Zahlen auszudrücken: Unmittelbar vor der

Pandemie wurde nur in Einzelfällen in unserer Region

kurzgearbeitet. Schon im April 2020 haben

32.300 Menschen Kurzarbeitergeld bezogen.

Daneben spielte der Gesundheitsschutz von Mitarbeitern

und Kunden eine zentrale Rolle. Wir haben

für den laufenden Publikumsverkehr geschlossen,

um Ansteckungen zu vermeiden, und wollten trotzdem

in dieser für unsere Arbeitgeber- und Arbeitnehmerkunden

schwierigen Zeiten erreichbar sein.

FLJ: Wie sind Sie mit diesen

Herausforderungen umgegangen?

HMR: Wir haben das geschafft, indem wir klar gesagt

haben: „Die Leistung muss stehen“. Heißt,

Menschen die sich arbeitslos melden mussten,

sollten schnell und zuverlässig ihr Arbeitslosengeld

ausgezahlt bekommen und für Arbeitgeber,

die Kurzarbeit in Anspruch nehmen mussten,

wollten wir sicherstellen, dass Kurzarbeitergeld

zügig und verlässlich ausgezahlt wird. Dies hat

sich als wirkungsvolle Prävention vor Arbeitslosigkeit

herausgestellt. Menschen mussten nicht

entlassen werden und durch die schnelle Auszahlung

von Kurzarbeitergeld an die Betriebe konnten

wir gewährleisten, dass die Vorverauslagung

von Gehaltszahlungen nicht zu Liquiditätsengpässen

geführt hat.

Dass wir gleichzeitig für unsere Kunden erreichbar

waren, haben wir durch Schaltung einer regionalen

Telefonhotline erreicht. Wer uns nicht direkt

erreicht hat, hat zügig einen Rückruf bekommen,

soweit auf den Anrufbeantworter gesprochen

wurde. Beratungen wurden im wesentlich telefonisch

durchgeführt, aber auch Videoberatungen

konnten wir anbieten. Und wichtig: Wir hatten

nie ganz für persönliche Anliegen geschlossen. In

8 FLENSBURG JOURNAL • 02/2022

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