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Flensburg Journal - 233 Februar 2022

Flensburg Journal Februar 2022

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„5 Jahre Oberbürgermeisterin“

Simone Lange hat im Januar 2017 als erste Frau

das Amt der Oberbürgermeisterin von Flensburg

angetreten und ist nun seit 5 Jahren im Amt. Über

ihre Erfahrungen und ihre persönlichen Einstellungen

haben wir deshalb mit ihr gesprochen.

Frau Lange, welches Feedback erhalten Sie zu

Ihrer Arbeit als Oberbürgermeisterin?

Welche Komplimente macht man Ihnen?

Wenn ich in der Stadt unterwegs bin oder spazieren

gehe, werde ich häufig von Flensburgerinnen

und Flensburgern angesprochen. Sie geben

mir mit auf den Weg, dass sie viel Hochachtung

haben vor dem, was ich tue. Und dass ich meine

Arbeit gut mache. Das ist eine schöne Bestätigung,

gerade in den letzten zwei Jahren, in denen

Corona-bedingt einfach alles anders kam als

gedacht. Wir haben in meiner Amtszeit sehr viele

Projekte vorangetrieben. Allein der Neubau eines

Klinikums ist ein Jahrhundertprojekt. Viele Jahre

wurde darüber diskutiert. Umso mehr freue ich

mich, dass es während meiner Amtszeit gelungen

ist, diesen Knoten zu durchschlagen und in

die Planung und Umsetzung einzusteigen. Aber

auch der Neubau der Schule Ramsharde, der bevorstehende

Neubau der Schule Fruerlund und

die Modernisierung unserer Feuerwehren sowie

der bevorstehende Neubau der Hauptfeuerwache

sind große Schritte in der Stadtentwicklung. Wir

gestalten eine wachsende Stadt mit wachsenden

Bedürfnissen, deshalb gibt es auch eine so große

Zahl von Projekten und ehrgeiziger Ziele. Unsere

Gesellschaft verändert sich rasant, weil sie sich

verändern muss und unser Anspruch muss es sein,

Flensburg weiterhin zu einer erfolgreichen Stadt

zu entwickeln. Deshalb kommt es gar nicht darauf

an, welche Komplimente ich erhalte, sondern dass

es gut ist für unsere Stadtentwicklung.

Und welches Lob bekommen Sie privat?

Am meisten freue ich mich über positives Feedback

meiner Töchter. Sie finden oft gut, was ich

tue und das ist eine schöne Motivation.

Wie bewegen Sie sich von A nach B?

Unsere Töchter fahren Bus. Wir haben privat inzwischen

kein Auto mehr, sondern auf Carsharing

umgestellt und buchen uns immer nur dann ein

Auto, wenn wir es brauchen. Um berufliche Auswärtstermine

wahrzunehmen, fahre ich mit der

Bahn oder nutze den städtischen Pkw, der komplett

CO2-frei ist und zu 100 Prozent mit Wasserstoff

fährt. Als ich 2017 ins Amt kam, war eine

meiner ersten Entscheidungen, den „alten Diesel“

abzuschaffen.

Das klingt innovativ!

Ja, denn Worte allein helfen ja nicht. Wir müssen

handeln, etwas tun, um das Klima zu schützen

und unsere Umwelt zu erhalten. Diesen Umsetzungswillen

habe ich mit ins Rathaus getragen,

zuletzt mit dem Start der neuen Stadtentwicklungsstrategie

„Flensburg 2030“. Unser Leben

wird aufgrund des Klimawandels in weniger als

10 Jahren ein anderes sein, ja ein anderes sein

müssen. Wie schwer jedoch Veränderungen sind,

erleben wir in Flensburg auch. Vielen Menschen

geht es zu schnell, anderen nicht schnell genug.

Deshalb wird es darauf ankommen, immer wieder

Ausgleich zu schaffen und Interessen gegenseitig

anzuerkennen.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Ich habe Freude daran, neue Wege zu gehen. Und

ich habe keine Scheu, Dinge anzupacken. Dabei

bin ich ungeduldig und gleichzeitig sehr ausdauernd.

Wenn etwas nicht gleich klappt, probiere

ich es durchaus zwei-, drei- oder auch x-mal.

Was könnten Ihre größten Kritiker

Ihnen vorwerfen?

Es gibt Stimmen, die sich daran stoßen, dass ich

eine starke Meinung habe und diese auch zum

Ausdruck bringe. Manche sagen, man müsse sich

als OB total zurückhalten. Ich finde aber, dass es

meine Rolle als direkt von der Bevölkerung gewählte

Oberbürgermeisterin ist, deutlich zu machen,

wo ich stehe.

Was ist Ihr Anspruch an sich selbst?

Es hilft nicht, viel Papier zu beschreiben, sondern

mein Anspruch ist es, für die Umsetzung

der Beschlüsse zu sorgen. Der Anspruch an mich

6 FLENSBURG JOURNAL • 02/2022

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