Flensburg Journal - 233 Februar 2022
Flensburg Journal Februar 2022
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ansprüche mit 60 Jahren zu erwerben.
Als er schließlich die „6“ vorne
im Lebensalter erreichte, schied
Hanni aus dem Berufsleben aus.
Der „Un“-Ruhestand
Mittlerweile in Wees zu Hause,
klopften öfters mal die Nachbarvereine
bei Hanni an und fragten, ob er
sich vorstellen könnte, vor Ort eine
Fußballmannschaft zu trainieren.
Mit Hajo Thadewaldt, dem damaligen
Vorsitzenden des TSV Munkbrarup,
wurde er sich schließlich einig;
Griechisches Spezialitäten-Restaurant
so trainierte er plötzlich eine Jugendmannschaft
des in seiner Nachbarschaft
gelegenen örtlichen TSV.
Doch auch Flensburg 08 baggerte regelmäßig
Hanni an, blieb hartnäckig
und wollte ihn unbedingt als Trainer,
Mentor und Betreuer für die erfolgreiche
Jugendabteilung gewinnen.
Hanni erhörte schließlich die Wünsche
der 08er, zumal sein langjähriger
und guter Freund Uwe Wittenbecher
seinerzeit die B-Jugend
übernahm. Gemeinsam trainierten
die beiden das B-Jugend-Team im
Jubiläumsjahr von Flensburg 08, im
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Jahre 2008. Der Fußball sollte auch
in anderer Hinsicht für Hanni eine
weitere Rolle in seinem Leben spielen:
Angeregt durch die gemeinsame
Freundin Angela Rauhut, machten
die Schlotts im Jahre 2008 im „Holländerhof“
ein Waffel-Café auf, haben
fortan regelmäßig jede Woche
ehrenamtlich vor Ort Waffeln gebacken.
Schnell fühlten sich die beiden
pudelwohl im Kreise der dortigen
Bewohner und derer Angehörigen.
Die Arbeit am Holländerhof wurde
für Hanni und Margit zur Passion.
Sport wurde im Holländerhof stets
groß geschrieben. So diente ein abgetrennter
Speisesaal als Stätte der
sportlichen Betätigung, es gab eine
Boule-Bahn, einen Sportplatz mit
Fußball-Toren, Basketball-Korb und
Kugelstoßring kamen später hinzu.
„Sport war ein begleitendes Programm“,
erklärte Angelika Carstesen
jene Aktivitäten. Sie war seinerzeit
die erste Sportlehrerin in einer solchen
Einrichtung in ganz Schleswig-Holstein.
Carstesens Partner
und Mitstreiter im „Holli“ Klaus Petersen
wusste natürlich von Hannis
Vergangenheit als ausgewiesenem
Fußballexperten. So kam er eines
Tages mit einem Vorschlag um die
Ecke: „Hanni ist doch Fußballer, der
könnte doch mit den fußballbegeisterten
Bewohnern kicken!“
Die „Kicker“ Flensburg
Der Vorschlag von Klaus Petersen fiel
schließlich auf fruchtbaren Boden –
wenngleich es doch noch eine gewisse
Zeit dauerte, bis die „Kicker“
Flensburg ins Leben gerufen wurden.
Hanni ließ sich natürlich
dazu überreden, mit einigen
Bewohnern Fußball zu spielen,
und er fand nach anfänglicher
Skepsis schnell Gefallen
an der Aufgabe. Er lernte
schnell, dass sowohl beim
Holländerhof als auch bei
den Mürwiker Werkstätten
schon immer gerne „gebolzt“
wurde. Zu jener Zeit im Jahre
2009 hatten die Mürwiker
zahlreiche Fußballer, aber
keinen Trainer, auf dem „Holli“
gab es dagegen nur relativ
wenige Aktive – aber einen
Fußballfachmann namens
Hanni Schlott. Im Frühjahr
2010 taten sich beide Einrichtungen
zusammen, und
gründeten die „Kicker Flensburg“,
eine Spielgemeinschaft
für und mit Menschen,
die in beiden Einrichtungen
lebten und dort beschäftigt
waren. Auch Angelika Carstesen
war an der Gründung der
„Kicker Flensburg“ beteiligt,
einem Gemeinschaftsprojekt
von Hannis Verein Flensburg
08, dem Polizei SV, dem Angelika
angehörte, sowie den
„Mürwikern“ und dem „Holländerhof“.
Seit jener Gründung sind
die „Kicker“ im Flensburger
Stadion aktiv und trainieren
jeden Montagnachmittag unter
der Anleitung von Hanni
Schlott. „Anfangs gab es
durchaus Skepsis und einige
Vorbehalte gegenüber dem
Projekt“, erinnert sich Hanni
an die erste Zeit. Doch dank
30 FLENSBURG JOURNAL • 02/2022