UKJ-Klinikmagazin 1/2022
Beruf(ung) Medizin
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TITELTHEMA<br />
Master in Molekularmedizin – gleich doppelt<br />
Studiengang Molecular Medicine: Erster Absolvent des<br />
deutsch-kanadischen Doppel-Programms<br />
„Man sollte schon sehr selbständig<br />
arbeiten und gut organisiert sein; Zeit<br />
für Hobbys oder Touristik bleibt kaum“,<br />
beschreibt Patrick Penndorf rückblickend<br />
sein Studienjahr im kanadischen<br />
Montreal. Der 24-Jährige ist der erste<br />
Jenaer Masterstudent, der für das Austauschprogramm<br />
mit dem Masterkurs<br />
Molecular and Cellular Medicine der<br />
Universität Montreal ausgewählt wurde.<br />
Coronabedingt verspätet startete er im<br />
Dezember 2020 nach Kanada und kehrte<br />
nach drei Trimestern am „Institut de<br />
recherches cliniques de Montréal“ nach<br />
Jena zurück. Im Januar stellte er die beiden<br />
am Forschungsinstitut in Montreal<br />
erstellten Projektarbeiten dem Jenaer<br />
Prüfungsausschuss vor.<br />
Die Experimente, Auswertung und das<br />
Verfassen der Arbeiten füllten je ein<br />
Trimester sehr gut aus. Die betreuende<br />
Arbeitsgruppe des Instituts und das<br />
Thema konnten sich die Studierenden<br />
selbst wählen. „Im ersten Trimester<br />
konnten wir neben Vorlesungen und<br />
Kursen auch in einem Rotationsprogramm<br />
die verschiedenen Labore und<br />
Einrichtungen kennenlernen, das war<br />
extrem vielfältig und eine gute Vorbereitung<br />
für die eigene Forschung“, so<br />
Patrick Penndorf.<br />
Im vergangenen Herbst begannen die<br />
nächsten zwei Studentinnen aus Jena<br />
ihr Auslandsjahr. „Die Kooperation mit<br />
Montreal ermöglicht – erst nach einem<br />
strengen Auswahlverfahren – den<br />
Erwerb sowohl des deutschen als auch<br />
des kanadischen Masterabschlusses.<br />
Das macht unser Masterprogramm in<br />
Molekularer Medizin noch attraktiver“,<br />
betont Studiengangsleiter Prof. Dr.<br />
Carsten Hoffmann. Etwa 600 Bewerbungen<br />
gibt es jährlich für die 30<br />
Studienplätze, mehr als ein Viertel der<br />
Studierenden kommt aus dem Ausland.<br />
Seit gut zehn Jahren bietet das <strong>UKJ</strong> das<br />
viersemestrige Masterprogramm mit<br />
englischsprachigen Lehrveranstaltungen<br />
an, das auf die Tätigkeit in der biomedizinischen<br />
Forschung vorbereitet.<br />
Über 250 Master of Molecular Medicine<br />
konnten bislang vergeben werden.<br />
„Dieses Konzept eines anspruchsvollen<br />
forschungsorientierten Curriculums<br />
geht gleich in doppelter Hinsicht<br />
auf“, freut sich Prof. Hoffmann. „Das<br />
Programm ist gut studierbar, 98 Prozent<br />
unserer Studierenden schließen<br />
es erfolgreich ab. Und über ein Drittel<br />
der Absolventen bleibt in Jena, um<br />
eine Promotion anzuschließen. Durch<br />
die anderen Absolventen erlangen<br />
wir in Deutschland und darüber hinaus<br />
eine gute Reputation und stärken<br />
damit die Ausbildung hier in Thüringen<br />
nachhaltig.“<br />
Patrick Penndorf wird nicht in Jena bleiben,<br />
aber auch er strebt eine Promotion<br />
an. Er hat sich für verschiedene, auch<br />
internationale Graduiertenprogramme<br />
beworben. Der Doppelabschluss und<br />
seine Erfahrungen in Montreal sind<br />
dafür sicher Pluspunkte, nicht nur als<br />
Fakten auf dem Papier. „Ich habe nicht<br />
nur eine Vielzahl von Methoden und<br />
Techniken kennenlernen können, sondern<br />
auch Einblicke in viele verschiedene<br />
Lab-Teams erhalten. Beides wird<br />
mir mit Sicherheit helfen, eine eigene<br />
wissenschaftliche Arbeitsweise zu entwickeln.“<br />
Uta von der Gönna<br />
KONTAKT<br />
Prof. Dr. Carsten Hoffmann<br />
Studiengangsleiter Molecular<br />
Medicine<br />
carsten.hoffmann@med.uni-jena.de<br />
03641 9-39 56 01<br />
Absolvent Patrick Penndorf. Foto: Szabó<br />
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