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UKJ-Klinikmagazin 1/2022

Beruf(ung) Medizin

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HINTER DEN KULISSEN<br />

Kurvenschreiben und Papier<br />

sind so Neunziger<br />

Wie die elektronische Patientenakte<br />

COPRA das <strong>UKJ</strong> einzigartig macht<br />

Ein dicker Patientenordner, in den<br />

Ärzte kaum leserliche Notizen schreiben<br />

und das Pflegeteam akribisch<br />

alle Daten von Hand eintragen muss,<br />

wirkt nicht nur wie ein Relikt aus<br />

dem vergangenen Jahrhundert. Die<br />

elek tronische Patientenakte PDMS<br />

COPRA (für: Computer Organized<br />

Patient Report Assistant) ist das<br />

moderne Pendant zum Papierberg,<br />

erleichtert den Klinikalltag an vielen<br />

Stellen und hat mittlerweile in vielen<br />

Krankenhäusern und Kliniken Einzug<br />

gehalten. Im Gegensatz zu anderen<br />

deutschen Standorten sind am Universitätsklinikum<br />

Jena aber nicht nur<br />

einzelne Stationen oder Bereiche mit<br />

einer eigenen Software ausgestattet,<br />

sondern insgesamt 21 Kliniken mit<br />

einer gemeinsamen einheitlichen<br />

Software verbunden. Sie alle greifen<br />

auf dasselbe System zurück und<br />

gewährleisten damit eine schnelle<br />

und präzise Zusammenarbeit – kein<br />

Warten mehr auf die Patientenakte<br />

aus dem Zentralarchiv, keine unterschiedlichen<br />

Handschriften und<br />

Datensammlungen.<br />

Gerade einmal sieben Köpfe stecken<br />

hinter dem Jenaer „Team COPRA“, fünf<br />

davon decken den Rund-um-die-Uhr-<br />

Bereitschaftsdienst ab. Ihnen ist es<br />

gelungen, verschiedenste Ansprüche<br />

und Anwendungswünsche zu vereinen.<br />

„Allein im vergangenen Jahr haben<br />

unsere Entwickler 50 000 Zeilen Programmiercode<br />

geschrieben“, berichtet<br />

Tobias Rummel stolz. Der stellvertretende<br />

Leiter des IT-Arbeitsbereichs ist<br />

selbst ausgebildeter Krankenpfleger<br />

und fungiert deswegen als Bindeglied<br />

zu den Ärzte- und Pflegeteams. Er<br />

erklärt, bietet Einführungen ins System<br />

an und ist bei Fragen, Problemen,<br />

Hinweisen und Wünschen stets<br />

Ansprechpartner. „Wir entwickeln das<br />

System immer weiter, auch weil wir<br />

auf die Rückmeldungen der über 3 000<br />

aktiven Nutzer reagieren. Wir wollen<br />

eine Software anbieten, die so nutzerfreundlich<br />

wie möglich ist. Dann kann<br />

sie ihr volles Potenzial ausreizen – und<br />

nur dann wird sie immer breiter<br />

genutzt.“ Bereits jetzt lesen und schreiben<br />

über 700 Computer gleichzeitig<br />

auf der COPRA-Datenbank, die eine<br />

Größe von 1,3 Terabyte hat.<br />

COPRA, übernehmen Sie!<br />

Während einige Informationen manuell<br />

in die elektronische Patientenakte<br />

eingegeben werden müssen, speisen<br />

einige Medizingeräte wie die Cindibox<br />

und Monitorzentralen (Vitaldaten)<br />

oder die Pyxis-Medstation (Medikation)<br />

ihre Daten automatisch ein. „Die<br />

Nachtschicht muss keine unzähligen<br />

Kurven mehr schreiben und Bilanzen<br />

ausrechnen. Das übernimmt COPRA.<br />

Es geht sogar so weit, dass wir mittlerweile<br />

für die ersten Stationen das<br />

Unit-Dose-System integrieren konnten,<br />

das Medikamente patientenindividuell<br />

bestellt. Da fällt auch das zeitaufwendige<br />

Tablettenstellen weg“, zählt<br />

Tobias Rummel zwei der Vorteile für<br />

die Pflegeteams auf. Und natürlich<br />

gibt es noch eine echte Entlastung,<br />

die sogar wörtlich genommen werden<br />

darf: Wo es keine Aktenordner gibt,<br />

muss beispielsweise bei Visiten oder<br />

Verlegungen auf andere Stationen<br />

auch niemand mehr Akten schleppen.<br />

Das COPRA-Team hat die einzigartige<br />

Datenverbindung von OP-Sälen, Zentraler<br />

Notaufnahme, Kreißsälen und<br />

knapp 1 200 Betten auf den Intensiv-,<br />

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