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UKJ-Klinikmagazin 1/2022

Beruf(ung) Medizin

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AKTUELLES<br />

Post-COVID-Syndrom in Jena erforschen<br />

<strong>UKJ</strong>-Experten und Stadt Jena befragen über 4 600 Bürgerinnen und Bürger<br />

Dr. Benjamin Giszas (li.) und<br />

PD Dr. Philipp Reuken von der Klinik<br />

für Innere Medizin IV am <strong>UKJ</strong> leiten<br />

die JenUP-Studie. Foto: Szabó<br />

Eine COVID-19-Erkrankung kann<br />

bekanntermaßen unabhängig vom<br />

ursprünglichen Verlauf der Erkrankung<br />

auch mehrere Wochen oder Monate<br />

nach Corona-Infektion Spätfolgen mit<br />

sich bringen. Um diese Langzeitfolgen<br />

in Jena weiter zu untersuchen, hat eine<br />

Forschergruppe aus dem Post-COVID-<br />

Zentrum um Prof. Dr. Andreas Stallmach,<br />

Direktor der Klinik Innere Medizin<br />

IV am Universitätsklinikum Jena, mit<br />

der JenUP-Studie eine Umfrage unter<br />

allen Einwohnern in der Region Jena<br />

mit überstandener Corona-Infektion<br />

gestartet. In Kooperation mit dem<br />

Gesundheitsamt und der Stadtverwaltung<br />

Jena sind alle Bürgerinnen und<br />

Bürger mit mindestens zwölf Wochen<br />

zurückliegendem positivem SARS-CoV2<br />

PCR-Befund eingeladen, sich anonym<br />

an der Studie zu beteiligen. Hierfür sind<br />

weit über 4 600 Personen postalisch<br />

kontaktiert worden. Es handelt sich<br />

hierbei um eine so genannte Kohortenstudie,<br />

bei der eine bestimmte Gruppe<br />

(Kohorte) mit einem übereinstimmenden<br />

Merkmal (überstandene Infektion)<br />

genauer analysiert wird.<br />

„Die Umfrage soll einen Überblick<br />

über das zurückliegende und aktuelle<br />

Wohlbefinden geben, aber auch Fragen<br />

zur Arbeitsfähigkeit von SARS-CoV-2-Infizierten<br />

klären“, so Dr. Benjamin Giszas<br />

und PD Dr. Philipp Reuken, Studienleiter<br />

der JenUP-Studie. Die Teilnahme ist<br />

sowohl digital über den heimischen<br />

Computer oder das Smartphone, als<br />

auch schriftlich über den im Brief beiliegenden<br />

Fragebogen möglich.<br />

Jenas Oberbürgermeister, Dr. Thomas<br />

Nitzsche, unterstützt das Projekt:<br />

„Sehr herzlich lade ich alle angeschriebenen<br />

Personen ein, sich an<br />

der Studie des Universitätsklinikums<br />

zu beteiligen. Trotz einer Vielzahl von<br />

Infektionen ist die Datenlage zu den<br />

Folgen dieser Erkrankung immer noch<br />

gering. Helfen wir alle mit, mit unseren<br />

Angaben an der Bewältigung dieser<br />

Pandemie zu arbeiten.“<br />

Prof. Dr. Andreas Stallmach, Leiter der<br />

Post-COVID-Ambulanz am <strong>UKJ</strong>, weiß:<br />

„Mit jeder Welle nimmt auch die Zahl<br />

an Patienten mit COVID-Spätfolgen zu.<br />

Auswertungen von Krankenkassendaten<br />

durch Wissenschaftler der Universitätsklinik<br />

Dresden weisen auf ein deutlich<br />

erhöhtes Risiko, auch zwölf Wochen<br />

nach dem ersten positivem Coronatest<br />

an fortbestehenden Beschwerden zu<br />

leiden, hin. Dieses trifft auf alle Altersgruppen,<br />

auch junge Menschen zu.“<br />

Neben anhaltenden Beschwerden der<br />

Infektion wie Husten, Luftnot sowie<br />

Geruchs- oder Geschmacksstörungen<br />

treten auch neue Krankheitszeichen<br />

wie chronische Müdigkeit, Depressionen<br />

und Konzentrationsstörungen<br />

auf. Bestehen diese Symptome fort,<br />

spricht man vom sogenannten Long-<br />

COVID- oder Post-COVID-Syndrom.<br />

„Wie hoch ist die Dunkelziffer? Was<br />

ist mit all denen, die leiden ohne sich<br />

bisher professionelle Hilfe gesucht zu<br />

haben?“, ergänzt Dr. Giszas. Diese und<br />

weitere Fragen greift die Umfrage auf,<br />

um die persönlichen, aber auch gesellschaftlichen<br />

Folgen von Long-COVID<br />

besser einschätzen zu können. (me)<br />

KONTAKT<br />

Dr. Benjamin Giszas<br />

PD Dr. Philipp Reuken<br />

Studienleiter JenUP-Studie<br />

Post-COVID-Zentrum<br />

Benjamin.Giszas@med.uni-jena.de<br />

03641 9-32 44 01<br />

01 | 22<br />

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