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UKJ-Klinikmagazin 1/2022

Beruf(ung) Medizin

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STANDPUNKTE<br />

Kulturwandel in Hörsaal und Praktikum<br />

Vom Fakten präsentieren zum Kompetenzen vermitteln<br />

Prof. Ulf Teichgräber<br />

Foto: Szabó<br />

„Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist<br />

nur Information“, sagt Albert Einstein.<br />

Wie also können unsere Studierenden<br />

und Auszubildenden die Erfahrungen<br />

sammeln, die sie zu guten Ärztinnen,<br />

Pflegern, Zahnärzten oder Laborassistentinnen<br />

machen? Wie können<br />

wir ihnen das notwendige Wissen<br />

darbieten, wichtige Fähigkeiten vermitteln<br />

und überprüfen, ob sie diese<br />

beherrschen? Diese Fragen treiben uns<br />

täglich um, denn Lehre und Ausbildung<br />

ist eine unserer zentralen Aufgaben<br />

an der Medizinischen Fakultät und am<br />

Universitätsklinikum.<br />

In der Erfüllung dieser Aufgabe sind<br />

wir derzeit zusätzlich gefordert: durch<br />

aktualisierte rechtliche Regelungen<br />

im Pflegeberuf und den Medizinstudiengängen,<br />

durch zehn Prozent mehr<br />

Studierende in der Humanmedizin und<br />

natürlich durch die Coronapandemie,<br />

die uns zu einem Riesenschritt in der<br />

Digitalisierung der Lehre gebracht hat.<br />

Dieser Umstellungs- und Modernisierungsprozess<br />

stellt gleichzeitig eine<br />

große Chance für die weitere Verbesserung<br />

des Studiums und der Ausbildung<br />

dar. Und die nutzen wir.<br />

Beispielsweise fließen die Erfahrungen<br />

der nun fast vier Coronasemester<br />

in die weitere Studiengestaltung<br />

ein: Wir investieren in die digitale<br />

Infrastruktur, um die Netzabdeckung<br />

in den Lehrräumen zu verbessern<br />

sowie Seminarräume und Hörsäle mit<br />

Streaming-Technik auszustatten. Als<br />

neuer Partner in einem Netzwerk für<br />

Medizinprüfungen erhalten wir Unterstützung<br />

bei der Umstellung auf Tablet<br />

gestützte Prüfungen und profitieren<br />

von einem gemeinsamen Fragenpool.<br />

Wir setzen auf digitale Lehrangebote<br />

als Bereicherung und Ergänzung zum<br />

Präsenzunterricht, zum Beispiel das<br />

Lehrvideo zur Vorbereitung auf einen<br />

praktischen Kurs oder auch das gut<br />

strukturierte Online-Vorlesungskapitel,<br />

dessen Inhalte dann im Kleingruppenseminar<br />

anhand von Patientenfällen<br />

vertieft werden.<br />

Auf diese Weise tragen die digitalen<br />

Lehrformen auch dazu bei, dass die<br />

Studierenden mehr Verantwortung und<br />

Autonomie für ihr Lernen erhalten. Sie<br />

sollen sich aktiv beteiligen, die Lehrenden<br />

sollen weniger präsentieren und<br />

vorgeben, sondern den Lernprozess<br />

eher unterstützen. In unserem medizindidaktischen<br />

Weiterbildungsangebot<br />

geben wir den Lehrenden Methoden<br />

und Kniffe dafür an die Hand. Wir<br />

vollziehen hier einen Kulturwandel: Es<br />

kommt darauf an, was die Lernenden<br />

hinterher können, nicht was man ihnen<br />

erzählt.<br />

„Wir vollziehen hier<br />

einen Kulturwandel:<br />

Es kommt darauf an,<br />

was die Lernenden<br />

hinterher können,<br />

nicht was man ihnen<br />

erzählt.“<br />

Auch mit Feedbackrunden,<br />

Evaluationen und sogar eigenen<br />

Lehrforschungsprojekten arbeiten<br />

wir an der ständigen Verbesserung<br />

unseres Studien- und Ausbildungsangebotes.<br />

Und das ist gar nicht uneigennützig<br />

– denn je attraktiver das <strong>UKJ</strong> als<br />

Lehrstätte ist, desto bessere Schulabgänger<br />

können wir für einen Weg in<br />

die Medizin gewinnen und als künftige<br />

Kolleginnen und Kollegen ausbilden.<br />

Prof. Ulf Teichgräber<br />

Studiendekan<br />

01 | 22<br />

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