UKJ-Klinikmagazin 1/2022
Beruf(ung) Medizin
Beruf(ung) Medizin
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TITELTHEMA<br />
Gute Lehre – vor Ort und Online<br />
Das Studiendekanat bietet vielfältige Unterstützung<br />
für Lehrende in den Studiengängen<br />
Weit über 1 000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
am <strong>UKJ</strong> wirken in den Lehrveranstaltungen<br />
der Studiengänge der<br />
Medizinischen Fakultät mit: Professorinnen<br />
und Dozenten, PJ-Beauftragte,<br />
Tutorinnen, Ärzte und Wissenschaftlerinnen.<br />
Sie präsentieren Fakten und<br />
erklären Zusammenhänge in Vorlesungen,<br />
sie gehen in Seminaren Fallbeispiele<br />
mit den Studierenden durch, leiten<br />
sie in Labor- und Stationspraktika<br />
an und unterweisen sie in praktischen<br />
Fertigkeiten in den SkillsLab-Kursen.<br />
Aber was macht den guten Biochemiker<br />
zum guten Biochemieseminarleiter?<br />
„Gute Lehre kann man lernen und<br />
trainieren“, weiß Claudia Ehlers. Sie<br />
leitet den Bereich Medizindidaktik im<br />
Studiendekanat. „Unsere Workshops<br />
vermitteln moderne Lehr- und Prüfungsmethoden<br />
und unterstützen die<br />
Vernetzung der Lehrenden. Wir bieten<br />
ein umfassendes hochschuldidaktisches<br />
Weiterbildungsprogramm an,<br />
das die besonderen Anforderungen an<br />
die Lehre in der Medizin berücksichtigt<br />
und zu deren Professionalisierung<br />
beitragen soll.“ Neue <strong>UKJ</strong>-Lehrende<br />
erhalten gleich in den ersten Arbeitswochen<br />
einen „Startbolus Lehre“, der<br />
didaktische Grundlagen umfasst und<br />
eine Einführung in das Lehrverwaltungssystem<br />
DOSIS gibt. „Für jede<br />
Unterrichtseinheit sollte ein Lernziel<br />
bestimmt sein, das definiert, was die<br />
Studierenden am Ende können sollen“,<br />
nennt Ehlers ein Beispiel. Oder<br />
beim Vermitteln praktischer Fertigkeiten:<br />
Wenn der Lernende den Ablauf<br />
zwischen Zeigen und Selbermachen<br />
zunächst schrittweise beschreiben<br />
und erklären muss, ist der Lernerfolg<br />
nachweislich größer.<br />
Evidenzbasiert Lehren<br />
und Prüfen<br />
Ähnlich wie die Medizin selbst setzt die<br />
Medizindidaktik auf evidenzbasierte<br />
Methoden, deren Wirksamkeit also<br />
erwiesen ist. Weil sich Dinge, über die<br />
man selbst gesprochen hat, besser im<br />
Gehirn festhaken, können die Studierenden<br />
im Pathologieseminar die histologischen<br />
Präparate in Murmelgruppen<br />
bereden. Im chirurgischen Nahtkurs<br />
beurteilen sie die Arbeiten ihrer Kommilitonen,<br />
weil das den kritischen Blick<br />
auch auf das eigene Tun schärft. Mit<br />
Mentoring, strukturierten Ausbildungsplänen<br />
und formativen Tests unterstützt<br />
das Projekt PJ+ die Betreuung der<br />
Studierenden im Praktischen Jahr, dem<br />
letzten Studienabschnitt unmittelbar<br />
im klinischen Alltag.<br />
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