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UKJ-Klinikmagazin 1/2022

Beruf(ung) Medizin

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AKTUELLES<br />

Bestens versorgt bei kranken Herzklappen<br />

Zertifikat für einziges spezialisiertes Zentrum in Thüringen<br />

Wenn die Funktion der Herzklappen<br />

gestört ist, sie entweder nicht vollständig<br />

schließen, undicht sind oder<br />

sich nicht weit genug öffnen, sind Herz-<br />

Spezialisten gefragt. Jährlich werden<br />

rund 400 Patienten mittels Katheter<br />

und ca. 250 Patienten chirurgisch an<br />

den Herzklappen, beispielsweise der<br />

Mitral- und Aortenklappe, von den<br />

Herzexperten des <strong>UKJ</strong> behandelt. Das<br />

Universitätsklinikum wurde nun als<br />

einziges hochspezialisiertes Zentrum<br />

für die Behandlung von Aorten- und<br />

Mitralklappen in Thüringen zertifiziert.<br />

„Die Experten des Herzteams arbeiten<br />

im Zentrum interdisziplinär eng<br />

zusammen. Wir sprechen hier nicht<br />

nur von interventionellen Kardiologen<br />

und Herzchirurgen. Diese werden<br />

unterstützt durch kardiovaskulär spezialisierte<br />

Radiologen und Anästhesiologen,<br />

spezialisierte Mitarbeiter der<br />

kardiovaskulären Intensivmedizin, Kollegen<br />

der Klappenambulanz und der<br />

gemeinsamen stationären Bereiche<br />

zur Vorbereitung und Nachbetreuung<br />

der Patienten, Pflegefachkräften und<br />

unseren externen Zuweisern“, erklärt<br />

Prof. Dr. Christian Schulze, Direktor der<br />

Klinik für Innere Medizin I, Kardiologie.<br />

„Das Besondere am Herzklappenzentrum<br />

ist, dass wir als Herzteam gemeinsam<br />

die bestmögliche Therapie individuell<br />

für unsere Patienten abstimmen.<br />

Wir müssen täglich entscheiden, welches<br />

Therapieverfahren geeignet und<br />

so schonend wie möglich ist“, ergänzt<br />

der Herz-Experte. Dies wurde nun wie<br />

bereits zuvor für die Aortenklappenerkrankungen<br />

auch für die Mitralklappen<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für<br />

Kardiologie anerkannt und zertifiziert.<br />

Die Mitralklappeninsuffizienz gehört<br />

zu den häufigsten Klappenerkrankungen:<br />

Wenn die Mitralklappe undicht ist,<br />

treten Symptome auf und die Lebenserwartung<br />

sinkt. Eine Reparatur der<br />

Klappe lindert diese Symptome und<br />

kann in entsprechenden Fällen die<br />

Lebenserwartung sogar normalisieren.<br />

Hierzu ist aber eine dichte und<br />

haltbare Reparatur der Klappe nötig.<br />

Die klassisch chirurgischen Verfahren<br />

sind in den letzten Jahren durch neue<br />

Katheterverfahren, allen voran durch<br />

den sogenannten Mitralklappenclip,<br />

ergänzt worden. In ausgeprägten Fällen<br />

muss die Klappe auch komplett<br />

ersetzt werden.<br />

Schulze: „Unser Team in Jena hat eine<br />

national und international anerkannte<br />

Expertise entwickelt. Es werden hier<br />

nicht nur besonders viele Klappen<br />

erfolgreich repariert, sondern diese<br />

weisen auch eine hervorragende<br />

Haltbarkeit auf, was gerade wieder in<br />

einer aktuell erschienenen Publikation<br />

dokumentiert wurde.“<br />

Außerdem gehören minimal-invasive<br />

Eingriffe am Herzen hier zum Standard.<br />

„Für unsere Patienten heißt das:<br />

optimales Therapieergebnis, ohne<br />

dass dafür das Brustbein eröffnet<br />

werden muss. Sie profitieren von wenig<br />

Blutverlust, wenig Wundschmerz und<br />

einer schnellen Mobilisation nach<br />

der Operation“, so Prof. Dr. Torsten<br />

Doenst, Direktor der Klinik für Herzchirurgie<br />

am <strong>UKJ</strong>. Hinzu kommt am<br />

<strong>UKJ</strong> die Möglichkeit der mechanischen<br />

Unterstützungstherapie bzw. Herztransplantation<br />

bei fortgeschrittenen<br />

Klappenerkrankungen, die nicht mehr<br />

allein behandelt werden können,<br />

weil der Herzmuskel bereits zu stark<br />

geschädigt ist. Auch diese Form der<br />

spezialisierten Behandlung im Herzteam<br />

ist als „Überregionales Herzinsuffizienzzentrum“<br />

anerkannt und<br />

zertifiziert.<br />

Michelle Korneli<br />

Im Herzklappenzentrum arbeiten<br />

Kardiologen und Herzchirurgen interdisziplinär<br />

eng zusammen. Foto: Szabó<br />

26 01 | 22

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