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sortimenterbrief april 2022

Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe April 2022.

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der wiener alltagspoet fährt u6<br />

kam mir dann die Idee, mit den Wiener<br />

Alltagspoeten zu starten. Das war eine<br />

gute Entscheidung.<br />

Das ist ein Blog mit Shop und der<br />

Möglichkeit zu einer Mitgliedschaft.<br />

Parallel gibt es Ihren Instagram-<br />

Auftritt, auf dem Sie aktuell 160.000<br />

Follower:innen haben. Wie schaffen Sie<br />

es, alles gleichzeitig zu bedienen? Ist der<br />

Inhalt überall derselbe?<br />

Rainer: Die Hauptseite – eigentlich<br />

meine Zentrale – ist auf Instagram. Das<br />

ist die Seite, mit der ich mit Abstand die<br />

größte Reichweite habe. Demgegenüber<br />

steht meine Facebookseite mit rund<br />

80.000 Fans. Diese ist vom Content her<br />

betrachtet ident mit der Instagram-Seite.<br />

Auf der Webseite ist mein Blog, in dem<br />

ich kurze Geschichten verfasse. Die gibt<br />

es tatsächlich nur dort, wie auch den<br />

bereits erwähnten Shop und meinen<br />

Podcast.<br />

Der Podcast schlummert im Moment?<br />

Rainer: Ja, leider. Er war extrem<br />

erfolgreich. Mit der zuletzt erschienenen<br />

Folge war ich unter den 15 meistgehörten<br />

Podcasts in ganz Österreich. Leider<br />

fehlen der Produzentin und mir gerade<br />

die Zeit, neue Folgen zu realisieren.<br />

Natürlich kommt beim Projekt der<br />

Wiener Alltagspoeten über Bücher und<br />

Shop Geld herein – reich wird man aber<br />

nicht davon. Der Podcast war mein<br />

Freizeitvergnügen. Ich möchte und werde<br />

ihn sicher wieder aufleben lassen.<br />

2021 erschien dann Ihr erstes Buch bei<br />

Milena?<br />

Rainer: Das wurde zum Überraschungserfolg.<br />

Ich war mir gar nicht sicher, ob<br />

das Buch meine Followergemeinde<br />

überhaupt abholen wird. Ich selbst bin<br />

über 40 Jahre alt, meine Follower:innen<br />

im Wesentlichen im Altersspektrum<br />

zwischen 20 und 30 Jahren. Aber ja – es<br />

funktionierte prächtig. Ich glaube, wir<br />

sind bereits in der dritten oder vierten<br />

Auflage.<br />

Wie kamen Sie zu story.one?<br />

Rainer: Es muss schon rund drei Jahre<br />

her sein, als ich mit Hannes Steiner<br />

in Kontakt kam. Er hatte damals<br />

die Wiener Alltagspoeten entdeckt<br />

und wollte im Social-Media-Bereich<br />

kooperieren. Das war der Beginn<br />

unserer Zusammenarbeit. Ich bin auch<br />

heute noch in beratender Funktion<br />

tätig. Ich finde das Projekt story.one<br />

extrem cool und sehr gelungen, schätze<br />

Hannes Steiner persönlich sehr, auch<br />

seine Verlegerqualitäten. Da war es<br />

naheliegend, mit ihm ein Buchprojekt zu<br />

realisieren.<br />

Andreas Rainer<br />

Der Wiener Alltagspoet fährt U6<br />

Life is a Story – story.one<br />

80 S., vierfarb. Abb., Hardcover, 978-3-903715-20-2<br />

€ 14,50 | story-one – the library of life<br />

Sind die Geschichten aus Ihrem neuen<br />

Buch auch auf der Plattform story.one<br />

zu lesen?<br />

Rainer: Es werden ein paar wenige der<br />

Geschichten als Teaser auf der Plattform<br />

eingestellt. Den Hauptteil gibt es nur im<br />

Buch.<br />

Wie kann man die Geschichten im Buch<br />

charakterisieren – gibt es eine Klammer?<br />

Rainer: Es dreht sich alles um die U6.<br />

Alle Schauplätze der Geschichten befinden<br />

sich entlang der U6-Linie. Das Buch<br />

ist auch nach U6-Stationen aufgebaut.<br />

Die literarische Fahrt beginnt bei der<br />

Donau und endet in Liesing. Die zweite<br />

Komponente im Buch ist mein Leben. Im<br />

Gegensatz zu den Wiener Alltagspoeten,<br />

die im Wesentlichen von den Zitaten leben<br />

– die meisten werden von meinen<br />

Follower:innen eingesandt –, sind es im<br />

Buch Geschichten aus meinem Leben,<br />

die alle ich geschrieben habe.<br />

Aber im Buch kommen auch ein paar<br />

Zitate vor ...?<br />

Rainer: Ein paar haben es ins Buch<br />

geschafft. Ganz konnte ich mich nicht<br />

von ihnen lösen (lacht). Will ich ja auch<br />

gar nicht. Auf jeden Fall stehen sie nicht<br />

im Zentrum des Buches.<br />

Noch einmal kurz zu Social Media – wie<br />

sehr polarisieren Sie mit Ihren Posts?<br />

Rainer: Ich habe den ganzen Tag das<br />

Handy in der Hand – eigentlich ist es ja<br />

furchtbar. Oft wünschte ich, dass es anders<br />

wäre. Es gibt sehr viele Reaktionen.<br />

Die Zitate werden extrem oft geteilt und<br />

kommentiert. 90 % der Reaktionen sind<br />

hoch positiv, mir werden von vielen<br />

Menschen sehr liebe Nachrichten hinterlassen.<br />

Das ist eigentlich meine Motivation<br />

weiterzumachen. Aber natürlich<br />

kommen auch negative Reaktionen. Das<br />

ist das Internet. Ich behandle ja auch heikle<br />

Themen wie Corona oder jetzt den<br />

Ukraine-Krieg. Aber es hält sich bei mir<br />

in Grenzen. Ich poste zwar nicht unentwegt,<br />

aber ich möchte die Nachrichten<br />

der Menschen beantworten. Das ist mir<br />

sehr wichtig.<br />

Auf Ihrer Webseite habe ich über die<br />

Wiener Alltagspoeten gelesen: Es definiert<br />

sich als eine Mischung aus<br />

Schmäh und Tragödie ...<br />

Rainer: So ist es – denn so ist auch Wien!<br />

Danke für das Gespräch!<br />

<strong>sortimenterbrief</strong> 4/22<br />

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