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Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 017

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkte der Ausgabe 017: Digitale Assistenten für Gebäude und Fabrik / Die Null-Fehler-Produktion

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award

Schwerpunkte der Ausgabe 017: Digitale Assistenten für Gebäude und Fabrik / Die Null-Fehler-Produktion

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<strong>WISSEN</strong>SWERTES<br />

E-LKW MIT VOLLINTEGRIERTER PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />

Ab sofort fährt auf Deutschlands<br />

Strassen ein 18-Tonnen-LKW<br />

mit integrierter<br />

3,5-kW-Peak-Photovoltaikanlage<br />

<strong>und</strong> Einspeisung in die 800-<br />

V-Traktionsbatterie. Der direkt am<br />

Fahrzeug produzierte Solarstrom kann<br />

5 bis 10 Prozent des LKW-Energiebedarfs<br />

decken.<br />

Die vom Fraunhofer ISE entwickelten,<br />

besonders leichten <strong>und</strong> robusten PV-<br />

Die in den Kofferaufbau<br />

integrierten Solarmodule<br />

nutzen das gesamte<br />

Dach des Lkw vollständig<br />

aus. Bild: Fraunhofer ISE<br />

12 #<strong>017</strong><br />

Modul-Prototypen baute die Sunset<br />

Energietechnik GmbH. Die TBV<br />

Kühlfahrzeuge GmbH integrierte die<br />

Module dann in den Kofferaufbau eines<br />

Framo-Elektro-LKW, der als erstes Demonstrator-Fahrzeug<br />

dient. Damit die<br />

Stromerträge hoch, Material- <strong>und</strong> Verkabelungsaufwand<br />

aber niedrig sind,<br />

sind die Solarmodule in Serie verschaltet.<br />

Die dadurch entstehenden Spannungen<br />

von bis zu 400 Volt könnten bei<br />

RÖNTGENLINSE ERLEICHTERT BLICK IN NANOWELT<br />

einem Unfall ein Sicherheitsrisiko darstellen.<br />

Um dieses Risiko zu unterbinden,<br />

hat das Fraunhofer ISE eine Trennungsvorrichtung<br />

entwickelt. Sie sitzt<br />

in der Anschlussdose jedes PV-Moduls<br />

<strong>und</strong> ist in der Lage, die Stromverbindung<br />

im Falle eines Unfalls innerhalb<br />

von Millisek<strong>und</strong>en dezentral <strong>und</strong> ohne<br />

zusätzliche Kommunikationskanäle zu<br />

trennen. Im gesamten System liegen<br />

dann nur noch ungefährliche Kleinschutzspannungen<br />

vor.<br />

Der LKW mit Photovoltaiksystem ist<br />

für die Alexander Bürkle GmbH täglich<br />

im Freiburger Umland im Einsatz<br />

<strong>und</strong> wird nun für ein Jahr regelmässig<br />

geprüft, um die Stromertragsprognose<br />

zu validieren <strong>und</strong> die Komponenten<br />

unter Realbedingungen zu<br />

überwachen. Des Weiteren begleitet<br />

die Fahrten des Demo-Lastkraftwagens<br />

das Energieprognosemodell<br />

«IVImon» des Fraunhofer-Instituts für<br />

Verkehrs- <strong>und</strong> Infrastruktursysteme<br />

IVI. Dieses prognostiziert abhängig<br />

vom Verbrauch im Fahrzeug <strong>und</strong> der<br />

Sonneneinstrahlung für verschiedene<br />

Routen die Reichweite, Ladezeiten<br />

<strong>und</strong> Stromerzeugung.<br />

www.ise.fraunhofer.de<br />

Forschende am PSI haben eine achromatische Linse<br />

für Röntgenlicht entwickelt. Mit dieser lassen sich<br />

Röntgenstrahlen auch dann gut auf einen Punkt fokussieren,<br />

wenn sie eine gewisse Bandbreite an<br />

Wellenlängen haben. Die Linse soll die Erforschung von Nanostrukturen<br />

mittels Röntgenstrahlen deutlich erleichtern.<br />

Achromatische Linsen setzen sich aus zwei Materialien<br />

zusammen. Das Licht gelangt erst durch das eine Material<br />

<strong>und</strong> spaltet sich dabei in seine Spektralfarben auf. Danach<br />

wird es durch ein zweites Material geführt, das diesen Effekt<br />

umkehrt. «Dieses Prinzip, das im sichtbaren Bereich<br />

angewandt wird, funktioniert im Röntgenbereich aber<br />

nicht», erklärt Physiker Christian David, Leiter der Forschungsgruppe<br />

für Röntgenoptik <strong>und</strong> Anwendungen am<br />

Labor für Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologie des PSI: «Für Röntgenlicht<br />

existieren keine Materialien, die sich in den optischen<br />

Eigenschaften über breite Wellenlängenbereiche so<br />

stark unterscheiden, dass das eine Material den Effekt des<br />

anderen wieder aufheben könnte.»<br />

Statt die Lösung also in der Kombination zweier Materialien<br />

zu suchen, kombinierten die Forschenden zwei verschiedene<br />

optische Prinzipien. «Der Clou war, zu erkennen,<br />

dass wir unserer diffraktiven Linse eine zweite Linse voranstellen<br />

können, die eine refraktive Wirkung hat», so<br />

Adam Kubec, Erstautor der Studie. Er war bis vor kurzem<br />

Forscher in der Gruppe von Christian David <strong>und</strong> ist nun<br />

Mitarbeiter von XRnanotech, einem Spin-off, das aus der<br />

Röntgenoptik-Forschung des PSI hervorgegangen ist.<br />

Für die Herstellung von diffraktiven Linsen nutzt die Forschungsgruppe<br />

um Christian David etablierte Verfahren<br />

der Nanolithografie. Doch für den zweiten Teil der achromatischen<br />

Linse, die refraktive Struktur, war eine neue<br />

Methode nötig, die erst seit Kurzem verfügbar ist: 3-D-<br />

Druck im Mikrometerbereich. Die Linse soll nun den<br />

Sprung von der Forschungsanwendung zur Röntgenmikroskopie<br />

im kommerziellen Umfeld schaffen. Adam Kubec<br />

ist von deren Erfolg überzeugt: «Die Linse ermöglicht eine<br />

kompakte Röntgenmikroskopie, die Industrieunternehmen<br />

auf ihrem eigenen Areal betreiben können.»<br />

www.xrnanotech.com<br />

www.psi.ch<br />

DEUTSCHE RECHEN-<br />

ZENTREN IMMER<br />

EFFIZIENTER<br />

Der Datenverkehr hat in<br />

den vergangenen Jahren deutlich<br />

zugenommen <strong>und</strong> wurde<br />

durch die Corona-Pandemie<br />

zusätzlich befeuert. Ob Homeoffice,<br />

Streaming, Künstliche Intelligenz oder<br />

smarte Lösungen für die Industrie: Die<br />

Digitalisierung fast aller Lebens- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsbereiche hat zu einem starken<br />

Wachstum der Leistung von Rechenzentren<br />

geführt.<br />

Während die Kapazitäten gemessen<br />

an der IT-Leistung von 2010 bis 2020<br />

bereits um 84 Prozent gestiegen sind,<br />

werden sie in den Folgejahren bis 2025<br />

voraussichtlich noch einmal um r<strong>und</strong><br />

30 Prozent anwachsen. Zugleich hat<br />

sich der Energiebedarf deutscher Rechenzentren<br />

<strong>und</strong> kleinerer IT-Installationen<br />

von 2010 bis 2020 von 10,5 auf<br />

16 Milliarden Kilowattst<strong>und</strong>en pro Jahr<br />

gesteigert – das entspricht einem Anteil<br />

von 0,6 Prozent am Gesamtenergieverbrauch<br />

in Deutschland 2020. Neben<br />

dem Energiebedarf stieg die Effizienz<br />

der Rechenzentren: Die installierte Rechenkapazität<br />

hat sich pro verbrauchter<br />

Kilowattst<strong>und</strong>e Strom seit 2010 fast<br />

verfünffacht. Das sind die Ergebnisse<br />

der aktuellen Bitkom-Studie «Rechenzentren<br />

in Deutschland», die vom Borderstep<br />

Institut durchgeführt wurde.<br />

«Rechenzentren <strong>und</strong> Telekommunikationsnetze<br />

sind das Rückgrat der<br />

Digitalisierung», sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Bernhard Rohleder:<br />

«Nur mit leistungsfähigen Rechenzentren<br />

können wir die dringend notwendige<br />

Digitalisierung von Wirtschaft,<br />

Bildung <strong>und</strong> Verwaltung vorantreiben<br />

– <strong>und</strong> nur mit ihnen können wir einen<br />

massiven digitalen Effizienzschub auslösen,<br />

der den CO 2 -Ausstoss etwa bei<br />

industrieller Fertigung, Mobilität, Gebäuden<br />

oder in der Arbeitswelt deutlich<br />

reduziert. Gleichzeitig müssen wir dafür<br />

sorgen, dass der Carbon Footprint<br />

der Rechenzentren kleiner wird, zum<br />

Beispiel durch eine verstärkte Nutzung<br />

der Abwärme oder den Einsatz regenerativer<br />

Energieträger.»<br />

www.bitkom.org<br />

DÜSSELDORF, 21.–24. JUNI<br />

Zeitgleich mit<br />

wire <strong>und</strong> Tube<br />

WIE...<br />

MESSE<br />

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der Metallbearbeitung<br />

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