Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 017

DIGITALE ASSISTENTEN FÜR GEBÄUDE UND FABRIK
CYBERSICHERHEIT
IST CHEFSACHE
Digitale Helfer und Assistenten erfreuen sich immer grösserer
Popularität. Damit deren Nutzung nicht zum Sicherheitsrisiko wird,
gilt es einige wenige Grundregeln zu beachten.
Von Markus Back
Industrie 4.0 und IIoT sind die Wegbereiter für den vermehrten Einsatz
digitaler Helfer und Assistenten. Zu diesen zählen unter anderem
Brillen für Augmented und Virtual Reality, Fahrerlose Transportsysteme
sowie Apps, mit denen sich Maschinen und Anlagen parametrieren,
betreiben und überwachen lassen. Je nach Sichtweise werden aber
selbst Switches und Router dieser Kategorie zugeordnet.
Während Letztgenannte salopp formuliert in jedem Unternehmen mit
Internetanschluss zum Einsatz kommen, lässt sich die Verbreitung der
anderen Systeme nicht eindeutig beantworten. Klar ist jedoch, dass diese
für Hacker eine Hintertür sein können, um unbemerkt in Netzwerke zu
gelangen. «Grundsätzlich besteht bei allen Software- und Hardwarekomponenten
das Risiko, dass Sicherheitslücken auftauchen, die von Cyber-
Kriminellen ausgenutzt werden können», warnt denn auch Max Klaus
vom Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) in Bern. Deshalb sei
es von zentraler Bedeutung, so der Stellvertretende Leiter für operative
Cybersicherheit, alle Komponenten auf dem neuesten Stand zu halten
und verfügbare Sicherheitsupdates zeitnah einzuspielen.
«Bei vielen Opfern von Cyberattacken
lassen sich zwei
Gemeinsamkeiten erkennen.»
Ebenso wichtig wie die regelmässigen Sicherheitsupdates
sind sichere Passwörter, die für jeden
Account einzigartig sind. In diesem Zusammenhang
hat Max Klaus einen wichtigen Hinweis: «Bei
IoT-Komponenten ist ausserdem zu beachten, dass
diese über werkseitige Standardpasswörter verfügen,
die häufig in online verfügbaren Benutzerhandbüchern
vermerkt sind.» Daher rät er dringend dazu,
diese gleich bei der Erstinbetriebnahme einer Komponente
zu wechseln. «Ansonsten läuft man Gefahr, dass
Angreifer diese als Einfallstor nutzen, um in ein Netzwerk
einzudringen», so der Cybersicherheitsexperte.
Bei vielen Unternehmen, die Opfer einer
Cyberattacke geworden sind, lassen
sich zwei Gemeinsamkeiten erkennen:
Es fehlte der Grundschutz
oder es gab kein Backup der Daten
auf einem externen Speicher.
«Cybersicherheit ist Chefsache
und muss im Management die
entsprechende Aufmerksamkeit
geniessen», empfiehlt daher
Max Klaus und schliesst:
«Das bedeutet, Cybersicherheit
muss definiert und im
Anschluss auch umgesetzt
werden.» Ein weiteres, sich
sehr oft wiederholendes Muster,
ist die fehlende Schulung der
Mitarbeitenden.
Nationales Zentrum für Cybersicherheit NCSC
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Bild: NCSC
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