20.04.2022 Aufrufe

Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 017

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. «So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award Schwerpunkte der Ausgabe 017: Digitale Assistenten für Gebäude und Fabrik / Die Null-Fehler-Produktion

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

«So sieht innovativer, erzählerischer und cooler (Multimedia)-Fachjournalismus im digitalen Zeitalter aus.» - Laudatio beim SFJ-Award

Schwerpunkte der Ausgabe 017: Digitale Assistenten für Gebäude und Fabrik / Die Null-Fehler-Produktion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIGITALE ASSISTENTEN FÜR GEBÄUDE UND FABRIK<br />

Switches sind mit unterschiedlichen Portzahlen erhältlich.<br />

Sollte bei der Planung eines Netzwerkes eine bestimmte<br />

Anzahl freier Porte als Reserve berücksichtigt werden?<br />

Eine Reserve ist kein Fehler, allerdings sollte diese mit<br />

Bedacht ausgelegt werden, da diese im Schaltschrank Platz<br />

benötigt <strong>und</strong> zusätzliche Kosten verursacht. Daher macht<br />

es keinen Sinn, anstelle von Switches mit fünf Ports solche<br />

mit acht Ports zu verwenden, nur damit irgendwann<br />

vielleicht einmal erweitert werden kann. Deshalb braucht<br />

es beim Elektrodesign einen erfahrenen Ingenieur, weil<br />

dieser sehr gut abschätzen kann, wie viel Reserve tatsächlich<br />

benötigt wird.<br />

«Reserven sollten<br />

mit Bedacht<br />

ausgelegt werden.»<br />

Stéphane Rey,<br />

Technical Manager Wago Contact SA<br />

In diesem Modell sind die untersten Schichten noch sehr<br />

Hardware-nah, während der Abstraktionsgrad der Funktionalität<br />

nach oben hin zunimmt. In der dritten Ebene<br />

des OSI-Modells beispielsweise werden die IP-Adressen<br />

verwaltet, weshalb die meisten Layer-3-Switches auch<br />

über eine eigene IP-Adresse verfügen.<br />

Während Layer-2-Switches lediglich die Datenpakete<br />

weiterleiten, verfügen Layer-3-Switches über zusätzliche<br />

Funktionalitäten, die sich einstellen lassen. Über die<br />

IP-Adresse ist es den managend Switches zudem möglich,<br />

auf einen Web-Server zuzugreifen. Unmanaged Switches<br />

können das nicht <strong>und</strong> sie lassen sich auch nicht parametrieren.<br />

Dafür lassen sie sich sehr einfach integrieren.<br />

Sie müssen lediglich angeschlossen werden <strong>und</strong> sind<br />

sofort betriebsbereit.<br />

Begeben wir uns auf die Fabrik- oder OT-Ebene. Für welche<br />

Aufgaben braucht es dort unmanaged Switches?<br />

Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da<br />

es Ausnahmen gibt, die dem widersprechen, was ich hier<br />

sage. Generell vernetzen Layer-2-Switches innerhalb<br />

eines Schaltschranks aber die verschiedenen Komponen-<br />

ten wie Antriebe, Steuerung oder Messgeräte miteinander.<br />

Da sie zumeist über keine Management-Funktionen<br />

verfügen <strong>und</strong> Plug-and-play-fähig sind, lassen sie sich<br />

zudem sehr leicht in ein Netzwerk einbinden.<br />

Wann sind die managed Switches erste Wahl?<br />

Layer-3-Switches werden oftmals am Rand einer Maschine<br />

oder der Infrastruktur für die Kommunikation über den<br />

Schaltschrank hinaus platziert. Sobald eine Maschine<br />

innerhalb eines VLAN 2 kommuniziert, braucht es ebenfalls<br />

Layer-3-Switches. Bei der hierfür notwendigen Segmentierung<br />

wird ein Netzwerk in logische Ebenen unterteilt,<br />

um dieses sicherer zu machen. Diese Unterteilung ist<br />

vom Prinzip her wie bei einer Zwiebelschale, bei der jede<br />

Schicht ganz bestimmte Security-Funktionalitäten<br />

bereitstellt.<br />

Was ist hinsichtlich der Datenübertragungsgeschwindigkeiten<br />

bei der Wahl eines Switches zu beachten?<br />

Jedes Datenpaket verfügt über eine Start- <strong>und</strong> eine<br />

Zieladresse, die der Switch dazu benutzt, dieses richtig<br />

zu adressieren. Entscheidend ist dabei, wie viele Datenpakete<br />

in einer bestimmten Zeiteinheit zu übertragen<br />

sind. Ein 1 Gigabit-Ethernet-Port kann beispielsweise r<strong>und</strong><br />

1,6 Millionen Datenpakete pro Sek<strong>und</strong>e zustellen. Doch<br />

was bedeutet dieser Kennwert nun in der Praxis? In trägen<br />

Systemen oder für klassische Automatisierungsaufgaben<br />

ist dieser zu hoch, weshalb 100 Mbit/s meist genügen.<br />

Switches mit 1 oder 10 Gbit/s sind für den Einsatz im<br />

Backbone oder bei der Übermittelung grosser Datenraten<br />

die erste Wahl, beispielsweise wenn eine Maschine mit<br />

einem Bildverarbeitungssystem gekoppelt ist. 10 Mbit/s<br />

kommen heute dagegen kaum noch bei der Datenübertragung<br />

zum Einsatz.<br />

Was ist beim Einsatz von Switches aus sicherheits -<br />

tech nischer Sicht zu beachten?<br />

Aktuelle Layer-3-Switches tragen den geforderten sicherheitstechnischen<br />

Aspekten Rechnung, weshalb es hier<br />

keiner gesonderten Sicherheitsmassnahmen bedarf. Das<br />

bedeutet jetzt aber nicht, dass Layer-2-Switches automatisch<br />

ein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Bei deren<br />

Verwendung sollte aber immer geklärt sein, mit welchen<br />

Teilnehmern diese genau kommunizieren. Ein anderes<br />

Thema ist der Datentransfer zwischen IT- <strong>und</strong> OT-Netzwerken.<br />

Obwohl eine SPS, ein HMI oder auch ein Bildverarbeitungssystem<br />

mit einem ITC-Netzwerk kommunizieren<br />

kann, rate ich von dieser direkten Verbindung ab, da für<br />

jeden dieser Teilnehmer die aus- <strong>und</strong> eingehende Kommunikation<br />

sichergestellt sein muss. Es ist sinnvoller,<br />

einen Edge-Controller am Rand der Maschine oder Anlage<br />

als Brücke zur Cloud zu platzieren, der die Protokolle der<br />

verschiedenen Teilnehmer einsammelt <strong>und</strong> überträgt. Möglich<br />

ist das übrigens auch mit einem Layer-3-Switch, der<br />

an der Edge platziert wird <strong>und</strong> mit logischen VLAN-Einheiten<br />

arbeitet, beispielsweise eine für die Maschinenkommunikation<br />

<strong>und</strong> eine für die externe Kommunikation.<br />

Was sollte aus Ihrer Sicht unbedingt noch zum Thema<br />

Switches gesagt werden?<br />

Viele Systemintegratoren scheuen sich davor, komplexe<br />

Switches einzusetzen, da diese konfiguriert werden müssen.<br />

Obwohl solche Switches geringfügig etwas mehr kosten,<br />

sollte deren Verwendung immer in Erwägung gezogen<br />

werden, da diese die Sicherheit <strong>und</strong> Funktionalität einer<br />

Maschine oder Anlage massiv erhöhen. Zudem unterstützen<br />

deren Anbieter bei der Integration, so dass deren Inbetriebnahme<br />

auf jeden Fall hinzubekommen ist.<br />

1<br />

Open Systems Interconnection model<br />

2<br />

Virtual Local Area Network<br />

Wago Contact SA<br />

www.wago.com/ch-de<br />

Erfahren Sie unter<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

mehr über die Switches von<br />

Wago <strong>und</strong> wie diese die<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Funktionalität<br />

von Maschinen <strong>und</strong><br />

Anlagen erhöhen.<br />

DATEN<br />

AUF KURS<br />

GEBRACHT<br />

Netzwerktechnologie<br />

by Murrelektronik<br />

Industrielle Kommunikationsnetzwerke<br />

als Rückgrat der<br />

Digitalisierung<br />

Maschinen <strong>und</strong> Anlagen kommunizieren<br />

immer mehr miteinander <strong>und</strong> ihre<br />

Netzwerke fungieren als Lebensader<br />

für Datenströme. Eine erfolgreiche<br />

Digitalisierung erfordert neben einer<br />

leistungsfähigen Netzwerktechnik ein<br />

f<strong>und</strong>iertes Know-how in der Automatisierungstechnik.<br />

Mit Murrelektronik<br />

haben Sie einen starken Partner an<br />

Ihrer Seite.<br />

Bereit für eine Datenkommunikation<br />

von morgen?<br />

26 #<strong>017</strong><br />

murrelektronik.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!