25.05.2022 Aufrufe

Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 69, Ausgabe Sommer 2022

Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.

Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.

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Das besondere Stück<br />

Der halbe Schuh<br />

Diese zwiegenähten Lederhalbschuhe<br />

haben ihren Namen vermutlich<br />

von den Engländern bekommen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>sen Schuh entdeckten und<br />

ihn „Half-a-Shoe“ nannten, weil er<br />

sich so stark von den Stiefeln, <strong>die</strong><br />

man zu der Zeit hauptsächlich trug<br />

unterschied. Das ist zumindest eine<br />

Theorie. Glaubt man hingegen einer<br />

anderen Überlieferung, dann wurde<br />

der Schuh einfach nach seiner Form einer<br />

Schüssel benannt, <strong>die</strong> in Bayern umgangssprachlich<br />

als „Haferl“ bezeichnet wird. So oder<br />

so, <strong>die</strong>ser einfache, aber robuste Arbeitsschuh der<br />

Landbevölkerung wurde schnell immer beliebter,<br />

wurde nach ganz Europa exportiert und hielt auch<br />

beim Adel und am Hof Einzug.<br />

Viele ältere Modelle sind noch mit Eisen<br />

beschlagen. Auch einige Schuhplattler<br />

schwören auf <strong>die</strong>se Ausführung.<br />

Praktisch und bequem<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> den Haferlschuh sind seine<br />

kantige Schuhspitze, sein tiefer Knöchelausschnitt<br />

und <strong>die</strong> hochgezogene Ferse. Alles<br />

Merkmale, <strong>die</strong> vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bequemlichkeit<br />

so gearbeitet wurden. Ebenfalls unverwechselbar<br />

ist <strong>die</strong> meist seitliche Schnürung<br />

mit nur vier Löchern oder Ösen, damit man<br />

den Schuh schnell an- und ausziehen konnte.<br />

Als etwas ungewöhnlich ist noch <strong>die</strong><br />

Staublasche zu erwähnen, <strong>die</strong> statt einer<br />

Zunge eingenäht wurde um Dreck, Staub<br />

und Nässe bei der Feldarbeit abzuhalten.<br />

Zünftige Töne<br />

Um besseren Halt auf rutschigen Untergründen<br />

zu garantieren, waren<br />

<strong>die</strong> Haferlschuhe früher mit Eisenbeschlägen<br />

versehen <strong>–</strong> was beim Laufen<br />

auf harten Böden oft ziemlich<br />

laut war. Man vermutet, <strong>das</strong>s damit<br />

auch <strong>das</strong> Schuhplatteln entstanden<br />

ist. Heute sind <strong>die</strong> Plattlerschuhe,<br />

also <strong>die</strong> Haferlschuhe, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Burschen<br />

zum Schuhplatteln tragen,<br />

meist nur mit einer besonders<br />

dünnen Ledersohle bezogen,<br />

um möglichst laut platteln zu<br />

können.<br />

Unsere besonderen Stücke stammen<br />

aus Privatbesitz und zeigen<br />

<strong>die</strong> Haferlschuh von drei Generationen.<br />

Aus robustem Leder gearbeitet<br />

halten <strong>die</strong> Haferlschuhe oft ein<br />

Leben lang.<br />

Auch wenn man immer mehr Halbschuhe, Sneaker und Flip-Flops an den Füßen<br />

der lederhosentragenden Männer sieht <strong>–</strong> am schönsten sind und bleiben<br />

Haferlschuhe. Die klassischen schwarzen oder braunen Lederschuhe haben ihren<br />

Ursprung wohl schon im vorletzten Jahrhundert und waren damals, wie so oft bei<br />

Trachtenstücken, als einfaches Kleidungsstück <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landarbeit gedacht.<br />

Text: Susanne Mayr / Fotos: Urs Golling

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