Alnatura Magazin Juni 2022
Den Sommerabend draußen genießen // Alnatura bewegt: Zusammenarbeit mit Too Good To Go // Zu Besuch bei Sonnentor: Der Kräuter- und Gewürzexperte aus Österreich
Den Sommerabend draußen genießen // Alnatura bewegt: Zusammenarbeit mit Too Good To Go // Zu Besuch bei Sonnentor: Der Kräuter- und Gewürzexperte aus Österreich
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BUCHTIPP<br />
Die Rückkehr<br />
der Natur<br />
»Wildes Land – Die Rückkehr der Natur<br />
auf unser Landgut« der britischen Autorin<br />
und Reisejournalistin Isabella Tree ist<br />
die Geschichte des außergewöhnlichen<br />
Renaturierungs-Experiments »Knepp Wildland« in Sussex,<br />
das als Blaupause für viele ähnliche Projekte gilt. Anfang der<br />
2000er-Jahre steht das Landgut von Isabella Tree und ihrem<br />
Mann Charlie Burrell kurz vor dem Ruin. Sie beschließen, alles<br />
anders zu machen – und wollen mit der Natur arbeiten, nicht<br />
mehr gegen sie. Nach dem Verkauf von Landmaschinen und<br />
Molkerei lassen sie der Natur ihren Lauf und das über 1 400<br />
Hektar große Landgut verwildern, dazu siedeln sie Damhirsche,<br />
Exmoor-Ponys und Langhornrinder an. Mit der Zeit entsteht<br />
auf dem jahrhundertelang agrarwirtschaftlich genutzten<br />
Boden eine diverse Landschaft, die so artenreich wird, dass<br />
selbst Biologie-Fachleute überrascht sind: Distelfalter, Nachtigallen,<br />
Wanderfalken, Rotdrosseln oder Große Schillerfalter<br />
finden sich dort ebenso wie Störche und Fledermäuse.<br />
Eine persönliche, inspirierende und hoffnungsvolle<br />
Geschichte von der Schönheit und Kraft der Natur. Erschienen<br />
im Dumont-Verlag und für 24 Euro erhältlich.<br />
PESTIZIDATLAS <strong>2022</strong><br />
Gifte in der<br />
Landwirtschaft<br />
Der Pestizidatlas zeigt in 19 Kapiteln Daten<br />
und Fakten rund um die aktuellsten Entwicklungen,<br />
Zusammenhänge und Folgen des<br />
weltweiten Handels und Einsatzes von Pestiziden<br />
in der Landwirtschaft. Die Autorinnen<br />
und Autoren legen dar, wie sich Pestizide auf<br />
Insekten und Pflanzen auswirken und warum<br />
sie auch im Wasser und in der Luft zu finden<br />
sind. Der weltweite Pestizidmarkt wächst –<br />
und es sind nur eine Handvoll Konzerne, die<br />
ihn untereinander aufteilen. Immer stärker<br />
investieren sie in den Ländern des globalen<br />
Südens, wo Pestizide weniger streng reguliert<br />
werden. Was die Politik tun könnte, um den<br />
Einsatz der Gifte deutlich zu reduzieren,<br />
und welche Regionen und Projekte damit<br />
bereits erfolgreich sind, erläutern optimistisch<br />
die Schlusskapitel.<br />
Herausgegeben von<br />
Heinrich-Böll-Stiftung,<br />
Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland,<br />
PAN Germany und<br />
Le Monde Diplomatique.<br />
Kostenloser Download,<br />
Podcast sowie Infos unter<br />
boell.de/pestizidatlas<br />
AUSSTELLUNG<br />
documenta fifteen:<br />
Die Kunst der Kollektivität<br />
Vom 18. <strong>Juni</strong> bis zum 25. September <strong>2022</strong> findet in Kassel die<br />
documenta fifteen statt. Diesmal kuratiert ruangrupa, ein Kollektiv<br />
von Künstlerinnen und Künstlern aus Jakarta, Indonesien, die<br />
bedeutende Ausstellung für moderne Kunst. Dem Konzept der<br />
gemeinnützigen Organisation liegen die Werte und Ideen von<br />
»lumbung« (indonesischer Begriff für eine gemeinschaftlich<br />
genutzte Reisscheune) zugrunde. Als künstlerisches und ökonomisches<br />
Modell fußt lumbung genau wie die ursprüngliche Reisscheune<br />
auf Grundsätzen wie Kollektivität, gemeinschaftlichem<br />
Ressourcenaufbau und gerechter Verteilung und verwirklicht sich<br />
in allen Bereichen der Zusammenarbeit und Ausstellungskonzeption.<br />
Der Gedanke der Nachhaltigkeit wird bei der Ausstellungsplanung<br />
in all seinen Ausprägungen umfassend berücksichtigt.<br />
»Wir wollen eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre<br />
Kunst- und Kulturplattform schaffen, die über die<br />
hundert Tage der documenta fifteen hinaus wirksam bleibt. Unser<br />
kuratorischer Ansatz zielt auf ein anders geartetes, gemeinschaftlich<br />
ausgerichtetes Modell der Ressourcennutzung – ökonomisch,<br />
aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen«,<br />
so ruangrupa. Die Findungskommission der documenta<br />
begründet ihre Entscheidung für ruangrupa folgendermaßen:<br />
»In einer Zeit, in der innovative Kraft insbesondere von unabhängigen,<br />
gemeinschaftlich agierenden Organisationen ausgeht, erscheint<br />
es folgerichtig, diesem kollektiven Ansatz mit der documenta eine<br />
Plattform zu bieten.« Mehr Infos unter documenta-fifteen.de<br />
ruangrupa, 2019: Ajeng Nurul Aini, Farid Rakun,<br />
Iswanto Hartono, Mirwan Andan, Indra Ameng,<br />
Ade Darmawan, Daniella Fitria Praptono,<br />
Julia Sarisetiati, Reza Afisina.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong><br />
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