27.05.2022 Aufrufe

Alnatura Magazin Juni 2022

Den Sommerabend draußen genießen // Alnatura bewegt: Zusammenarbeit mit Too Good To Go // Zu Besuch bei Sonnentor: Der Kräuter- und Gewürzexperte aus Österreich

Den Sommerabend draußen genießen // Alnatura bewegt: Zusammenarbeit mit Too Good To Go // Zu Besuch bei Sonnentor: Der Kräuter- und Gewürzexperte aus Österreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Werke von Fatma Shanan zeugen von einer<br />

spannungsvollen Dualität zwischen dem Individuum<br />

und der Gemeinschaft. Ihr wichtigstes Sujet,<br />

Frauen, ist stets mit der Umgebung verwoben.<br />

Über Fatma Shanan<br />

Die aus einer Drusenfamilie stammende<br />

Künstlerin schafft Bilder und Vide os,<br />

in denen sie persönliche Erinnerungen<br />

und die historische Kultur und Traditionen<br />

ihrer arabisch sprachigen Minderheit<br />

verarbeitet, die an ihrer Religion<br />

und ihren kulturellen Normen festhält.<br />

Ihr Werk setzt die für das klassische<br />

Porträt bestimmende Unter scheidung<br />

zwischen Figur und Hintergrund außer<br />

Kraft, denn für Shanan ist der Körper<br />

nicht ohne sein Umfeld zu denken. Die<br />

spürbare Auseinandersetzung mit<br />

ihrer kulturellen Identität, aber auch<br />

das Selbstverständnis einer Malerin,<br />

deren Thema neben Landschaften vor<br />

allen Dingen das Porträt ist, machen<br />

die noch junge Fatma Shanan zu einer<br />

besonders inspirierenden Malerin.<br />

Ihre Werke werden in Galerien, großen<br />

Museen von New York bis Berlin und<br />

bei der Biennale in Venedig permanent<br />

ausgestellt. Mehr Infos unter<br />

dittrich-schlechtriem.com<br />

»Die Positionen, die die Frauen in meinen<br />

Werken einnehmen, egal ob es sich um erwachsene<br />

Frauen, junge Mädchen oder um<br />

mich selbst handelt, haben ihren Ursprung<br />

in der Selbstbeobachtung. Der amerikanische<br />

Dichter Walt Whitman, der meine Arbeit<br />

stark beeinflusst hat, hat es einmal wie<br />

folgt beschrieben: das Ablegen der äußeren<br />

Welt, die von Erwartungen, Beschränkungen<br />

und Begrenzungen geprägt ist, und das<br />

Richten des Blicks nach innen. Die Frauen<br />

in meinen Werken befinden sich in der Meditation<br />

oder Selbstreflexion, in der Stärkung<br />

der inneren Energie.«<br />

Erzählen Sie uns etwas über Ihren<br />

Schaffensprozess. Woher nehmen Sie<br />

Ihre Inspiration, die auf sehr spezifischen<br />

Momenten zu beruhen scheint?<br />

Wie lange arbeiten Sie an einem Bild?<br />

Arbeiten Sie an mehreren Bildern<br />

gleichzeitig und wann erachten Sie<br />

ein Werk als abgeschlossen?<br />

»Viele meiner Werke sind von persönlichen<br />

Erfahrungen inspiriert oder von Texten, die<br />

ich lese. Die Kunstgeschichte und Mythologie<br />

des Westens sind unweigerlich große<br />

Inspirationsquellen für meine Arbeiten,<br />

von der Antike über das Mittelalter bis zur<br />

Moderne. Im Laufe der Jahre haben mich<br />

auch andere Künstlerinnen wie Leonora<br />

Carrington, Dorothea Tanning und Ana<br />

Mendieta maßgeblich inspiriert.<br />

All meine Bilder ergeben sich unmittelbar<br />

aus den ihnen vorangegangenen Überlegungen<br />

und basieren auf vorinszenierten<br />

Szenen. Es sind zwei miteinander<br />

verknüpfte Phasen: In der<br />

ersten gehe ich hinaus, produziere<br />

die Szenen und entwickle<br />

das Konzept eines Bildes. In der<br />

zweiten Phase nehme ich die Ergebnisse<br />

mit in mein Atelier und<br />

beginne zu malen. Wenn der<br />

Raum es zulässt, arbeite ich an<br />

mehreren Bildern gleichzeitig<br />

und schaffe so einen simultanen<br />

Prozess, der mir Dynamik und<br />

einen konstanten Perspektivenwechsel<br />

erlaubt. Etwas Abstand<br />

zu einem Bild zu gewinnen, ermöglicht<br />

mir, meine Arbeit mit frischen<br />

Augen zu sehen. In späteren Stadien, in<br />

denen ich nur noch letzte Nuancen ausarbeiten<br />

muss, kann ich schnell von einem<br />

Gemälde zum nächsten springen, während<br />

ich mich zu Beginn der Arbeit auf ein Werk<br />

nach dem anderen konzentrieren muss.<br />

Sobald ich das Gefühl habe, es funktioniert,<br />

also wenn ein Bild die richtige Energie und<br />

Harmonie hat, ist es für mich vollkommen.«<br />

Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />

Aktuell ist eine neue Monografie<br />

über Fatma Shanan im Distanz- Verlag<br />

erschienen. Hier geht es zur Online-<br />

Version:<br />

Warum die Auseinandersetzung<br />

mit Kunst im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong>?<br />

<strong>Alnatura</strong> entspringt aus<br />

einem Denken, das die Welt<br />

nicht nur auf das Materielle<br />

reduziert – vielmehr geht es<br />

um die Förderung der<br />

menschlichen Entwicklung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!