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578 | BÄDERTECHNIK | Energie <strong>AB</strong> 09/2022<br />
Einfache Energiesparmaßnahmen<br />
für den schnellen Erfolg<br />
Nicht erst seit der Gaskrise sind die Kosten für Energie ein immer wichtigeres<br />
Thema bei Bädern, und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen rückt<br />
weiter in den Fokus. Bei neuen Bädern ist es somit das Gebot der Stunde, diese<br />
nicht vorrangig investitionskostengetrieben, sondern vielmehr betriebskostenorientiert<br />
zu betrachten. Was aber lässt sich tun, um auch in Bestandsbädern die<br />
Betriebskosten- und Energieverbrauchssituation zu verbessern?<br />
In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einfache, relativ kurzfristig umzusetzende<br />
Ideen vorstellen, mit denen Sie unter verhältnismäßig geringem Aufwand teilweise<br />
erhebliche Verbesserungen realisieren können.<br />
Angepasster reduzierter Betrieb<br />
Der reduzierte Betrieb ist eine Anlagenfunktion, die seit<br />
Jahren in der Bädertechnik verankert ist. Um ihn erfolgreich<br />
anwenden zu können, sind jedoch gewisse Grundvoraussetzungen<br />
zu erfüllen.<br />
Autor:<br />
Jürgen Elgg, Geschäftsführer der Wassertechnik<br />
Wertheim GmbH & Co. KG<br />
So muss die Hydraulik auch im reduzierten Betrieb<br />
Schmutzstoffe einwandfrei austragen und das Desinfektionsmittel<br />
gleichmäßig verteilen. Funktioniert dies<br />
nicht, wird der reduzierte Betrieb von den Schwimmmeister:innen<br />
nicht aktiviert oder die Becken werden mit<br />
mehr als der minimal zulässigen Umwälzmenge von 50 %<br />
gefahren.<br />
Insbesondere Bäder mit horizontaler Einströmung<br />
(Strahlenturbulenz) oder alte Bäder mit Quer- oder<br />
Längsdurchströmung zeigen sich bei reduziertem Betrieb<br />
störungsanfällig. Aber auch Becken mit vertikaler<br />
Einströmung und schlechten Einströmorganen neigen<br />
bei Reduzierung der Umwälzleistung zur Verschlechterung<br />
der Badewasserqualität.<br />
Hier kann folgender Trick zur Behebung dieser Missstände<br />
führen:<br />
Die Umwälzung wird auf eine Einstellung reduziert, die<br />
ca. 70 bis 80 % des Beckens noch einfärbt. Dies wird<br />
über einen Färbeversuch getestet. Die verbleibenden<br />
Totzonen werden dann dadurch durchströmt, dass die<br />
Umwälzmenge in festzulegenden Intervallen auf 100 %<br />
hochgefahren wird. Erfahrungsgemäß sollte dies, in Abhängigkeit<br />
der Hydraulik, ca. ein- bis dreimal pro Stunde<br />
erfolgen. Die Umwälzung ist langsam (nicht schlagartig)<br />
hochzufahren, um eine Ablösung von Schmutz von den<br />
Filterkörnern durch zu schnelle Geschwindigkeitsänderungen<br />
innerhalb der Filterschichten zu vermeiden<br />
(siehe Abbildung 1) .