Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Foto: SFelix Broede<br />
neue GeSIchTer<br />
Ben L’Oncle Soul<br />
Frankreichs neuer Soulmann<br />
[Soul/Pop] Die deutschen Radiosender mischte<br />
er mit seiner pfiffigen Version des White-Stripes-<br />
Hits „Seven Nation Army“ gehörig auf, sein erstes<br />
Album erschien Ende Oktober in Deutschland<br />
– alles kein Vergleich zu dem Sturm, den er<br />
in seinem Heimatland ausgelöst hat: Ben L’Oncle<br />
Soul, ein 24jähriger Sänger aus Tours, punktet im<br />
gegenwärtigen Retro-Soul-Trend mit seiner ganz<br />
eigenen, gewitzten, optischen wie musikalischen<br />
Annäherung an den Sixties-Soul. Im Dezember<br />
kommt er für fünf Konzerte zu uns. Im Gepäck:<br />
eine neue Single, seine Version des Sam-&-Dave-<br />
Klassikers „Soul Man“. Felix Marondel<br />
Ben L’Oncle Soul „Ben L’oncle Soul“ Universal<br />
In Wahrheit<br />
steht der<br />
junge Soul-<br />
Onkel derzeit<br />
gar nicht<br />
im Regen<br />
Maximilian Hornung<br />
Der Jungstar am Cello macht musikalische<br />
Sprünge von Bach bis Charlie Chaplin.<br />
[Klassik] er springt mit benei-<br />
denswerter Leichtigkeit durch<br />
die epochen: um die Ausdrucksbandbreite<br />
seines Spiels und Instruments<br />
zu demonstrieren, hat<br />
der junge deutsche cellist<br />
Maximilian hornung<br />
für sein „Debütalbum „Jump!“ bei<br />
Sony classical mit der Pianistin<br />
Milana chernyavska Werke aus<br />
drei Jahrhunderten aufgenommen.<br />
Mit den zum Teil selbst arrangierten<br />
Stücken für cello und Klavier<br />
spannt hornung einen Bogen vom<br />
Barock bis zum 20. Jahrhundert.<br />
Von Bachs „Air“ über ein „Moment<br />
Musicaux“ Franz Schuberts bis zur<br />
nostalgisch-schönen celloballade<br />
„Limelight“ von charlie chaplin.<br />
Souad Massi<br />
Ein bisschen Freiheit<br />
[Weltmusik] Souad Massi hat eine sanfte<br />
Stimme. Aber sie ist präsent genug, dass<br />
Politiker versuchten, ihre Musik zu verbie-<br />
ten. Das ist schon ein Weilchen her, als die<br />
junge Algerierin in den späten 90ern Sän-<br />
gerin von Atakor war, der ersten rockband<br />
ihrer heimat. Aber der Geist der friedlichen<br />
rebellion gegen ungerechtigkeit bestimmt<br />
Mit seinen 24 Jahren bekleidet<br />
Maximilian hornung bereits einen<br />
hochrangigen Posten: Seit 2009<br />
ist er erster Solocellist beim Sym-<br />
phonieorchester des Bayerischen<br />
rundfunks. Daneben tritt der in<br />
Augsburg geborene cellist als Solist<br />
u. a. beim Tonhalle-orchester Zü-<br />
rich auf und ist zudem ein begeis-<br />
terter Kammermusiker. er hat mit<br />
namhaften Kollegen wie christian<br />
Tetzlaff und Mischa Maisky zu sam-<br />
mengespielt und zahlreiche Preise<br />
gewonnen. Raoul Gulbenkian<br />
Maximilian Hornung „Jump!“<br />
Sony Classical<br />
Ihre Wut verwandelt<br />
die Algerierin in pure<br />
musikalische Poesie<br />
weiterhin ihre Lieder, die inzwischen folkge-<br />
tönt dezent klingen. Seit einem guten Jahr-<br />
zehnt lebt Souad Massi in Frankreich, „Ô<br />
houria (Liberty)“ hat sie ihr fünftes Album<br />
überschrieben und dafür sogar Paul Weller<br />
als Gast gewinnen können. es sind Popmi-<br />
niaturen auf Französisch und Arabisch, ge-<br />
prägt von verhaltener, poetischer Wut einer<br />
aufmerksam beobachtenden Künstlerin.<br />
Ralf Dombrowski<br />
Souad Massi „Ö houria“ Liberty/Wrasse<br />
13