BS_2017-09
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N<br />
Schifffahrt<br />
zwischen den ARA-Häfen rheinaufwärts<br />
nach Duisburg, Neuss oder Ludwigshafen<br />
und von Bremerhaven/Bremen zum<br />
Rhein bis nach Basel.<br />
Das Bremer Unternehmen kann dabei<br />
auf das Rhenus-Netzwerk zurückgreifen.<br />
»Wir haben jederzeit Zugriff auf zusätzliche<br />
Kapazität«, berichtet Beplat. »Wenn<br />
wir paarig fahren können, machen wir es<br />
selbst, sonst greifen wir auf Tonnage von<br />
Contargo oder van der Veen zurück.«<br />
Nach einer kleiner Delle zum Jahreswechsel<br />
2015/2016 in Folge der Insolvenz<br />
laufen die Geschäfte bestens. Die Flotte<br />
ist von neun auf zwölf Schiffe angewachsen,<br />
der Umsatz ist stabil, es sei gelungen,<br />
neue Kunden zu gewinnen. »Und es gibt<br />
noch jede Menge Potenzial«, sagt der Geschäftsführer.<br />
Da stört es nicht einmal, dass mit der<br />
Spedition Bobe ein langjähriger Partner<br />
aus dem gemeinsamen Projekt »Weser-<br />
Mittelland Container Service« (WMCS)<br />
ausgestiegen ist. Als Kunde ist Bobe aber<br />
weiterhin im Boot. »Wir machen eigenständig<br />
und mit erweiterter Kapazität<br />
weiter«, so Beplat.<br />
Die Binnenschifffahrt ist und bleibe<br />
die Kernkompetenz bei NWL. 90% aller<br />
Transporte gehen übers Wasser, dazu<br />
kommen etwa 10% an Vor- und Nachläufen<br />
per Lkw. 120.000 TEU werden jährlich<br />
transportiert. Tendenz: gleichbleibend.<br />
»Das Thema Binnenschifffahrt ist<br />
immer noch mit viel Überzeugungsarbeit<br />
verbunden«, konstatiert Beplat. »Bei vielen<br />
Unternehmen sind wir noch nicht auf<br />
dem Radar, es wird nur an Lkw und Bahn<br />
gedacht.« Daher wurde jüngst mit Hannes<br />
Finken ein Custom Relations Manager<br />
engagiert, der sich ausschließlich<br />
um die Kundenakquise und –betreuung<br />
kümmert.<br />
Künftig könnten – wie einst bei der<br />
Acos-Gruppe – wieder Bahnverkehre<br />
im »nassen Dreieck« zwischen den Seehäfen<br />
Hamburg, Bremerhaven/Bremen<br />
und Wilhelmshaven dazukommen. Und<br />
auch Verbindungen von der Küste nach<br />
Bayern oder in die Schweiz. Man reagiere<br />
damit auf Nachfragen vieler Kunden. Mit<br />
der EVB und Eurogate Intermodal habe<br />
man starke Partner, ebenso mit Contargo.<br />
»Damit können wir künftig alles ›aus<br />
einer Hand‹ anbieten.« Ursprünglich sollte<br />
es bereits im Sommer losgehen, doch<br />
nun ist mit einigen Wochen Verzögerung<br />
alles klar für den Start. Zwei neue Mitarbeiter<br />
sind bereits eingestellt.<br />
Aber auch auf dem Wasser sieht Beplat<br />
noch Entwicklungschancen durch die<br />
Erweiterung des Netzwerks. »Wir wollen<br />
nicht nur verwalten, was wir haben,<br />
sondern nach Möglichkeit unser Angebot<br />
ausweiten.« Im Nordwesten könnten<br />
die neue Schleuse und der geplante RegioPort<br />
in Minden die Containertransporte<br />
voranbringen. Es gebe bei der NWL<br />
durchaus Interesse, den Terminal zu betreiben,<br />
sagt Beplat.<br />
Auch der Einsatz von GMS auf der Weser<br />
wird geprüft. »Die bestehenden Begegnungsverbote<br />
machen die Kalkulation<br />
aber nicht leichter.« Ohne die versprochenen<br />
Maßnahmen wie Uferrückverlegungen<br />
sei der Betrieb kaum wirtschaftlich<br />
darstellbar. »Wenn die Strecke Minden–<br />
Bremen nicht in 14 Stunden zu schaffen<br />
ist, rechnet sich das nicht.«<br />
Da richtet sich der Blick eher nach<br />
Westen. In Ost-Westfalen, gerade in den<br />
kleineren Häfen, werde noch viel per Lkw<br />
bewegt. »Da können wir eine gute Alternative<br />
per Schiff anbieten«, meint Beplat.<br />
Auf mehr als 100.000 TEU schätzt er das<br />
Ladungspotenzial, das es zu erschließen<br />
gilt. Mit Contargo gebe es inzwischen<br />
eine enge Verzahnung, auch wenn beide<br />
Unternehmen völlig eigenständig agierten.<br />
»Aber so, wie wir unser Einzugsgebiet<br />
bis zum Rhein erweitert haben, können<br />
Kunden der Contargo auch unsere<br />
Verkehre im Nordwesten buchen.« Im<br />
Konzernverbund könnten weitere Vorteile<br />
genutzt werden wie der Abschluss<br />
günstiger Versicherungsleistungen.<br />
Mit 17 Mitarbeitern und dem ersten eigenen<br />
Auszubildenden fällt der Ausblick<br />
bei der Bremer Firmengruppe optimistisch<br />
aus. »Wir schauen nach vorn«, sagt<br />
Beplat. Getreu dem Firmenmotto: Trimodal<br />
in die Zukunft.<br />
M<br />
Die Containertransport-Alternative<br />
• Trimodale Logistikonzepte mit Binnenschiff, LKW und Bahn<br />
• Binnenschiffshuttle zwischen Bremerhaven und Bremen<br />
• Binnenschiffshuttle zwischen Bremerhaven und Minden<br />
• Binnenschiffshuttle zwischen Bremen, Mittellandkanal, Ems,<br />
Küstenkanal, Rhein, BeNeLux (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam)<br />
• Flexibel & kostengünstig<br />
• Verlässlich & pünktlich<br />
• Umweltfreundlich<br />
Foto: NWL<br />
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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 13