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BS 11-2022

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SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

Ruhrgebiet rückt näher an Schweden<br />

Samskip hat gemeinsam mit Hector Rail dreimal wöchentlich Ganzzugverbindungen<br />

zwischen Duisburg und Rostock eingerichtet. Damit erhöht sich die Kapazität der<br />

multimodalen Verbindungen zwischen Deutschland und Skandinavien um mehr als 10 %<br />

Die vollelektrische Zugverbindung<br />

verbindet die Terminals Duisburg<br />

Hohenbudberg und Rostock Trimodal.<br />

Durch die zusätzliche Streckenoption soll<br />

das Ruhrgebiet und der Südosten der<br />

Niederlande mit der schwedischen<br />

Schlüsselregion Stockholm/Gävle/<br />

Örebro/Jönköping, Finnland und anderen<br />

baltischen Märkten besser verbunden<br />

werden.<br />

Die 700 m langen Züge fahren montags,<br />

mittwochs und freitags in Duisburg<br />

ab und kommen dienstags, donnerstags<br />

und samstags in Rostock an,<br />

um mit den Fährverbindungen der<br />

Hansa Destination nach Nynäshamn<br />

(südlich von Stockholm) zusammenzufallen.<br />

Mit dem Markteintritt im August<br />

2021 habe Hansa ein beträchtliches<br />

Frachtaufkommen in und aus dem<br />

schwedischen Mittelland entwickelt,<br />

wobei die Verbindung nach Nynäshamn<br />

regelmäßig durch Zwischenstopps in<br />

Visby ergänzt wird.<br />

Die Bahnverbindung Duisburg-<br />

Rostock ermöglicht es Samskip außerdem,<br />

zusätzliche Serviceoptionen direkt<br />

nach Südschweden und Finnland anzubieten,<br />

indem sie mit separaten täglichen<br />

Fährabfahrten nach Trelleborg,<br />

Kotka, Hanka und Rauma koordiniert<br />

werden.<br />

Samskip bietet laut eigenen Angaben<br />

bereits ein umfangreiches Netz an containerisierten<br />

Bahndiensten, die Duisburg<br />

mit Zielen in Schweden verbinden, und<br />

fährt 14 Mal pro Woche mit eigenen<br />

Ganzzügen nach Katrineholm, Falköping<br />

und Nässjö.<br />

Auch für nicht kranbare Trailer<br />

Die neue Relation bietet auch eine bessere Verbindung nach Schweden oder Finnland<br />

© Samskip<br />

Laut Gert-Jan Meijer, Head of Trade,<br />

Sweden, Samskip, stellt der Shortsea-Verkehr<br />

von Rostock aus eine strategische<br />

Ergänzung der Transportmöglichkeiten<br />

für alle Arten von multimodalen Frachtkunden<br />

dar. Die Waggons bieten nicht<br />

nur Kapazität für ISO-Container, Mega-<br />

Trailer und P400-Trailer, sondern nehmen<br />

auch nicht kranbare Trailer auf, so<br />

dass die neue Strecke für eine breite Palette<br />

von Drittanbietern und verladereigenem<br />

Equipment geöffnet ist.<br />

»Es besteht ein klarer Bedarf, die Kapazität<br />

zwischen Deutschland und Skandinavien<br />

aufgrund des wachsenden Handelsvolumens<br />

und neuer Anfragen zu erhöhen,<br />

aber die hohen Dieselpreise und<br />

der anhaltende Fahrermangel führen<br />

auch dazu, dass mehr Fracht von der<br />

Straße weggezogen wird«, sagt Meijer.<br />

»Das Angebot eines zusätzlichen Hochfrequenzdienstes<br />

festigt den Wettbewerbsvorteil,<br />

den der multimodale<br />

Verkehr gegenüber dem Straßentransport<br />

in Bezug auf die Zuverlässigkeit in<br />

der Lieferkette hat.«<br />

Thomas Vitte, kaufmännischer Leiter<br />

der Hector Rail GmbH, fügt hinzu:<br />

»Durch dieses erweiterte Angebot wird es<br />

möglich sein, mit einem noch wettbewerbsfähigeren<br />

und effizienteren Produkt<br />

mehr Güter auf die Schiene zu bringen<br />

und damit nachhaltige Transportlösungen<br />

zwischen Deutschland und<br />

Skandinavien zu verbessern.«<br />

Die Kapazitätserweiterung findet in einer<br />

Zeit statt, in der der multimodale<br />

Verkehr in Europa eine Chance hat, da<br />

seine geringeren Emissionen mit den<br />

Nachhaltigkeitszielen von Unternehmen<br />

übereinstimmen. Die Maßnahmen des<br />

EU-Mobilitätspakets zur Verbesserung<br />

der Bedingungen für Spediteure verdrängen<br />

auch den Straßengüterverkehr aus<br />

dem Markt.<br />

Die hohe Frequenz im Schienenverkehr<br />

stärkt laut Meijer die Argumente für<br />

nachhaltigen Transport: »Unsere größeren<br />

Kunden wollen mehr mit kohlenstoffärmeren<br />

Optionen tun, neue Kunden<br />

klopfen an die Tür und man kann sagen,<br />

dass in Deutschland eine allgemeine<br />

Stimmung herrscht, dass es jetzt an der<br />

Zeit ist, von der Straße wegzukommen«.<br />

Die Kombination aus vollelektrischer<br />

Schienentraktion, Skaleneffekten im<br />

Kurzstreckenseeverkehr, kurzen Transportwegen<br />

auf der Straße und Flexibilität<br />

bei Stückgutoptionen verkörpern Meijer<br />

zufolge das, was Samskip bei nachhaltigen<br />

Verbindungen für den europäischen<br />

Logistikmarkt anstrebt. RD<br />

34 Binnenschifffahrt <strong>11</strong> | <strong>2022</strong>

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