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BS 11-2022

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Frank Bothe (li.) mit Dirk Beischau,<br />

Bauaufseher beim WNA Berlin<br />

Einfahrtsignal für Binnenwasserstraßen in LED-<br />

Technologie mit zugehörigem Schutzschuten<br />

Reaktions- und kurzen Instandsetzungszeiten.<br />

Sollte es zu einem Zwischenfall an<br />

der Anlage kommen, stellt das Signalisierungssystem<br />

alle relevanten Daten<br />

bereit. Hafenbehörden und Schleusenbetreiber<br />

haben die Möglichkeit, diese zu<br />

archivieren und so immer gemäß der Maschinenrichtlinie<br />

zu belegen, zu welchem<br />

Zeitpunkt welche Signale an der Schleusenanlage<br />

aktiv waren.<br />

Einbindung in Zentralsteuerung<br />

Bei der Signalanlage für Wasserverkehrswege<br />

von Phoenix Contact handelt es sich<br />

um eine systemische Komplettlösung inklusive<br />

Beleuchtungssteuerung, einer<br />

steckfertigen Verkabelung, der Signalleuchten<br />

für Binnenschifffahrtsstraßen,<br />

fertig konfektionierten Schaltschränken<br />

und des erforderlichen Montagezubehörs.<br />

Auf der einen Seite sorgt der systemische<br />

Ansatz durch den Plug-and-Play-<br />

Gedanken für eine kurze Montage- und<br />

Inbetriebnahmephase. Andererseits lässt<br />

sich die Lösung einfach in die zentrale<br />

Anlagensteuerung integrieren. Da die Beleuchtungssteuerung<br />

logikneutral ausgeprägt<br />

wurde, kommt es zudem nicht zu<br />

unübersichtlichen Steuerungskomplikationen<br />

in der Anlage. Als führendes<br />

System fungiert stets die zentrale Anlagensteuerung<br />

respektive das zentrale<br />

Leitsystem. Die Beleuchtungssteuerung<br />

und sämtliche anderen notwendigen<br />

Komponenten gehören zu den Standardmodulen<br />

des Produktportfolios von<br />

Phoenix Contact. Auf diese Weise ist eine<br />

schnelle und langfristige Ersatzteilversorgung<br />

sicherstellt. Damit sich die Anlagenverfügbarkeit<br />

weiter erhöht, hat sich<br />

der Betreiber des Schiffshebewerks Niederfinow<br />

für ein Überspannungsschutzkonzept<br />

ausgesprochen. Im Rahmen der<br />

Signalanlage wurde dies mit Modulen der<br />

Produktfamilie Plugtrab realisiert.<br />

Beleuchtungstechnisch verfügt das<br />

Schiffshebewerk über drei Einfahrtsignale,<br />

zwei Ausfahrtsignale, zwei Sportbootwartesignale<br />

und zwei Richtungsweiser.<br />

Für die gesamte Signalanlage sind<br />

27 moderne Signalleuchten in LED-Ausführung<br />

sowie neun Beleuchtungssteuerungen<br />

installiert worden. Die<br />

Komponenten kommunizieren mittels<br />

einer diskreten I/O-Kopplung mit der<br />

zentralen Anlagensteuerung. Ein Datenaustausch<br />

über das standardisierte Übertragungsprotokoll<br />

Profinet/Profisafe wäre<br />

ebenfalls möglich.<br />

Sicherheitstechnische Zertifizierung<br />

Dezentraler Schaltschrank für die<br />

Signalleuchtensteuerung<br />

Durch die Einbindung der Sicherheitsfunktion<br />

in die Signalleuchte, die durch<br />

den TÜV entsprechend PL d gemäß EN<br />

ISO 13849–1 und SIL 2 gemäß IEC 61508<br />

zertifiziert ist, und der Beleuchtungssteuerung<br />

lässt sich die Signalanlage einfach<br />

in die Sicherheitskette des Schiffshebewerks<br />

integrieren. Wie genau dies umzusetzen<br />

ist, ergibt sich aus der Risikoanalyse<br />

und den daraus abgeleiteten Anforderungen<br />

der Maschinenrichtlinie.<br />

Aufgrund der Implementierung der Sicherheitsfunktion<br />

in die Signalleuchten<br />

gestaltet sich die Realisierung der Beleuchtungslösung<br />

einfach und sicher. Die<br />

eingebaute Sicherheitsfunktion ist dafür<br />

zuständig, eine sichere Rückmeldung darüber<br />

zu geben, ob die Signalleuchte tatsächlich<br />

leuchtet. Dies ist bei konventionellen<br />

Lösungen nur mit hohem<br />

technischem Aufwand umsetzbar.<br />

Erfüllt das Beleuchtungssystem durch<br />

eine falsche Ansteuerung, Querschlüsse<br />

oder einen Ausfall nicht mehr seinen bestimmungsgemäßen<br />

Betrieb, wird die Signalanlage<br />

in einen sicheren Zustand geschaltet.<br />

Sollte beispielsweise das rote Signal<br />

»Schleuse gesperrt« aktiviert sein, aber<br />

ein grünes Signal angezeigt werden, greift<br />

die integrierte Abschalteinrichtung ein<br />

und schaltet die fehlerhaften Signalleuchten<br />

aus. Den sicheren Zustand – zum<br />

Beispiel »alle grünen Leuchten aus« oder<br />

»alle roten Leuchten an« definiert der Anwender<br />

individuell.<br />

Autor: Dipl.-Ing. Frank Bothe,<br />

Bereich Industriemanagement<br />

Infrastruktur, Phoenix Contact<br />

Deutschland GmbH, Blomberg<br />

Binnenschifffahrt <strong>11</strong> | <strong>2022</strong><br />

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