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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Frank Bothe (li.) mit Dirk Beischau,<br />
Bauaufseher beim WNA Berlin<br />
Einfahrtsignal für Binnenwasserstraßen in LED-<br />
Technologie mit zugehörigem Schutzschuten<br />
Reaktions- und kurzen Instandsetzungszeiten.<br />
Sollte es zu einem Zwischenfall an<br />
der Anlage kommen, stellt das Signalisierungssystem<br />
alle relevanten Daten<br />
bereit. Hafenbehörden und Schleusenbetreiber<br />
haben die Möglichkeit, diese zu<br />
archivieren und so immer gemäß der Maschinenrichtlinie<br />
zu belegen, zu welchem<br />
Zeitpunkt welche Signale an der Schleusenanlage<br />
aktiv waren.<br />
Einbindung in Zentralsteuerung<br />
Bei der Signalanlage für Wasserverkehrswege<br />
von Phoenix Contact handelt es sich<br />
um eine systemische Komplettlösung inklusive<br />
Beleuchtungssteuerung, einer<br />
steckfertigen Verkabelung, der Signalleuchten<br />
für Binnenschifffahrtsstraßen,<br />
fertig konfektionierten Schaltschränken<br />
und des erforderlichen Montagezubehörs.<br />
Auf der einen Seite sorgt der systemische<br />
Ansatz durch den Plug-and-Play-<br />
Gedanken für eine kurze Montage- und<br />
Inbetriebnahmephase. Andererseits lässt<br />
sich die Lösung einfach in die zentrale<br />
Anlagensteuerung integrieren. Da die Beleuchtungssteuerung<br />
logikneutral ausgeprägt<br />
wurde, kommt es zudem nicht zu<br />
unübersichtlichen Steuerungskomplikationen<br />
in der Anlage. Als führendes<br />
System fungiert stets die zentrale Anlagensteuerung<br />
respektive das zentrale<br />
Leitsystem. Die Beleuchtungssteuerung<br />
und sämtliche anderen notwendigen<br />
Komponenten gehören zu den Standardmodulen<br />
des Produktportfolios von<br />
Phoenix Contact. Auf diese Weise ist eine<br />
schnelle und langfristige Ersatzteilversorgung<br />
sicherstellt. Damit sich die Anlagenverfügbarkeit<br />
weiter erhöht, hat sich<br />
der Betreiber des Schiffshebewerks Niederfinow<br />
für ein Überspannungsschutzkonzept<br />
ausgesprochen. Im Rahmen der<br />
Signalanlage wurde dies mit Modulen der<br />
Produktfamilie Plugtrab realisiert.<br />
Beleuchtungstechnisch verfügt das<br />
Schiffshebewerk über drei Einfahrtsignale,<br />
zwei Ausfahrtsignale, zwei Sportbootwartesignale<br />
und zwei Richtungsweiser.<br />
Für die gesamte Signalanlage sind<br />
27 moderne Signalleuchten in LED-Ausführung<br />
sowie neun Beleuchtungssteuerungen<br />
installiert worden. Die<br />
Komponenten kommunizieren mittels<br />
einer diskreten I/O-Kopplung mit der<br />
zentralen Anlagensteuerung. Ein Datenaustausch<br />
über das standardisierte Übertragungsprotokoll<br />
Profinet/Profisafe wäre<br />
ebenfalls möglich.<br />
Sicherheitstechnische Zertifizierung<br />
Dezentraler Schaltschrank für die<br />
Signalleuchtensteuerung<br />
Durch die Einbindung der Sicherheitsfunktion<br />
in die Signalleuchte, die durch<br />
den TÜV entsprechend PL d gemäß EN<br />
ISO 13849–1 und SIL 2 gemäß IEC 61508<br />
zertifiziert ist, und der Beleuchtungssteuerung<br />
lässt sich die Signalanlage einfach<br />
in die Sicherheitskette des Schiffshebewerks<br />
integrieren. Wie genau dies umzusetzen<br />
ist, ergibt sich aus der Risikoanalyse<br />
und den daraus abgeleiteten Anforderungen<br />
der Maschinenrichtlinie.<br />
Aufgrund der Implementierung der Sicherheitsfunktion<br />
in die Signalleuchten<br />
gestaltet sich die Realisierung der Beleuchtungslösung<br />
einfach und sicher. Die<br />
eingebaute Sicherheitsfunktion ist dafür<br />
zuständig, eine sichere Rückmeldung darüber<br />
zu geben, ob die Signalleuchte tatsächlich<br />
leuchtet. Dies ist bei konventionellen<br />
Lösungen nur mit hohem<br />
technischem Aufwand umsetzbar.<br />
Erfüllt das Beleuchtungssystem durch<br />
eine falsche Ansteuerung, Querschlüsse<br />
oder einen Ausfall nicht mehr seinen bestimmungsgemäßen<br />
Betrieb, wird die Signalanlage<br />
in einen sicheren Zustand geschaltet.<br />
Sollte beispielsweise das rote Signal<br />
»Schleuse gesperrt« aktiviert sein, aber<br />
ein grünes Signal angezeigt werden, greift<br />
die integrierte Abschalteinrichtung ein<br />
und schaltet die fehlerhaften Signalleuchten<br />
aus. Den sicheren Zustand – zum<br />
Beispiel »alle grünen Leuchten aus« oder<br />
»alle roten Leuchten an« definiert der Anwender<br />
individuell.<br />
Autor: Dipl.-Ing. Frank Bothe,<br />
Bereich Industriemanagement<br />
Infrastruktur, Phoenix Contact<br />
Deutschland GmbH, Blomberg<br />
Binnenschifffahrt <strong>11</strong> | <strong>2022</strong><br />
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