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Diplomarbeit,Markus Karsch - Anorganische Chemie - Universität ...

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2. Einleitung<br />

2.1. Schwach koordinierende Anionen<br />

Einleitung<br />

Bei schwach koordinierenden Anionen (engl. weakly coordinating anions = wca’s) handelt es<br />

sich um Anionen, die trotz ihrer negativen Ladung eine geringe Basizität aufweisen. Zudem<br />

verfügen sie über die Eigenschaft die Ladung über eine größtmögliche Oberfläche zu<br />

delokalisieren und chemisch inert zu sein.<br />

Das Interesse an schwach koordinierenden Anionen ist, dank ihrer zahlreichen<br />

Anwendungsmöglichkeiten, in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen. Anfangs war der<br />

Begriff „noncoordinating anion“ noch sehr gebräuchlich und bezeichnete ein komplexes<br />

Anion, in dem die Ladung durch Mesomerie stabilisiert wird, wie beispielsweise in<br />

[CF3SO3] – , [BF4] – , [ClO4] – , [AlX4] – , oder [MF6] – (X = Cl-I; M = P, As, Sb, etc.). [1] Durch den<br />

immer gebräuchlicheren Einsatz der Einkristallröntgenstrukturanalyse zeigte sich jedoch, dass<br />

auch diese „noncoordinating anions“ relativ starke Wechselwirkungen zu Kation aufweisen. [2]<br />

Jedoch machte sich ihr positiver Einfluss in der Katalyse, als Gegenion zu den zumeist<br />

kationischen Katalysatorkomplexen bei der Olefinpolymerisation, bemerkbar. Dadurch waren<br />

sie nicht mehr nur im Fokus der Grundlagenforschung [3] , sondern auch für die angewandte<br />

<strong>Chemie</strong> [4] von Interesse. Somit fanden sie Anwendung bei der Synthese neuer ionischer<br />

Flüssigkeiten, deren Anwendungsbereich von Elektrolyten über Reaktionsmedien, bis hin in<br />

Solarzellen oder Brennstoffzellen reicht. [1,5,6,7,8]<br />

Durch ihre Weiterentwicklung, bei der die Oberfläche gezielt vergrößert wurde,<br />

entstanden eine Reihe neuer WCA’s, wie z.B. die Borat-Anionen (z.B. [B(C6F5)4] – ) [9] , die<br />

Carborate (z.B. [CB11H6X6] – -Ion mit X = Cl, Br) [3a,10,11,12,13] , Alkoxy- und Aryloxymetallate<br />

(z.B. [Al{OC(CF3)3}4] – ) [14] und Teflat-basierte Anionen (z.B. [M(OTeF5)6] – mit M = As, Sb,<br />

Bi, Nb) [15,16,17] , die eine geringe Nukleophilie, chemisch-inertes Verhalten aufweisen.<br />

Für die anorganische Grundlagenforschung ist der schwach koordinierende Charakter<br />

insofern wichtig, als dass mit den WCA’s hochreaktive Kationen, wie zum Beispiel [CX3] + -<br />

Ionen mit X = Cl, Br, I [18,19] , stabilisiert werden oder auch schwach gebundene Komplexe, wie<br />

beispielsweise das [Ag(P4)2] + -Ion [20,21,22] , isoliert werden können.<br />

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