Diplomarbeit,Markus Karsch - Anorganische Chemie - Universität ...
Diplomarbeit,Markus Karsch - Anorganische Chemie - Universität ...
Diplomarbeit,Markus Karsch - Anorganische Chemie - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.2.2. [Al(O–C6F4–CN)4] –<br />
Ergebnisse und Diskussion<br />
Das Tetrafluoro-4-hydroxybenzonitril wurde zunächst mit Lithiumaluminiumhydrid in<br />
derselben Weise umgesetzt, wie es schon mit dem 4-Hydroxybenzonitril der Fall war (vgl.<br />
Abbildung 19). Die Reaktion verläuft dabei im Vergleich weniger heftig ab, wodurch eine<br />
zusätzliche Kühlung bei der Zugabe nicht unbedingt benötigt wird. Eine Wärmeentwicklung<br />
und starke Bläschenbildung ist dennoch zu beobachten. Auch hier wurde im Überschuss von<br />
HO–C6F4–CN gearbeitet, das nach der Synthese und dem Entfernen des THF mit CH2Cl2 aus<br />
dem Rohprodukt extrahiert wurde. Nach dem Waschen mit Dichlormethan erhält man dann<br />
einen weißen, pulvrigen Feststoff in guter Ausbeute (86 %).<br />
F F<br />
LiAlH4 + 4 HO C N<br />
THF<br />
0°C<br />
Li Al O C N<br />
F F<br />
Abbildung 19. Reaktionsgleichung zur Synthese des Li[Al(O–C6F4–CN)4].<br />
23<br />
F F<br />
F<br />
F<br />
4<br />
+ 4 H2 Für die Röntgenkristallstrukturanalyse konnten Einkristalle aus einer konzentrierten THF-<br />
Lösung, zu der wenig Diethylether zum Auskristallisieren gegeben wurde, erhalten werden.<br />
Li[Al(O-C6F4-CN)4] kristallisiert zusammen mit Lösemittelmolekülen in der<br />
monoklinen Raumgruppe C 2/c. Es befinden sich acht Formeleinheiten in der Elementarzelle,<br />
wodurch sich ein enormes Zellvolumen von 10280(12) Å 3 ergibt. Die kristallografisch<br />
asymmetrische Einheit ist [Li(THF)3.65(Et2O)0.35][(THF)Al(O–C6F4–CN)4] (vgl. Abbildung 20<br />
und Abbildung 21), da sowohl das THF als auch der Diethylether mit auskristallisieren.<br />
Ein THF-Molekül koordiniert im Anion am Aluminium, das damit eine<br />
Fünffachkoordination besitzt. Das Lithium-Kation ist von vier Lösemittelmolekülen<br />
umgeben, wobei an 35 % aller Lithium-Kationen drei THF- und ein Ether-Molekül<br />
koordinieren. Die restlichen 65 % sind von vier THF-Molekülen umgeben. Ein Vergleich<br />
beider Situationen ist in Abbildung 21 gegeben. Das Lithium-Kation befindet sich in<br />
räumlicher Nähe der Stickstoffatome N2 und N4 (Li–N4 4.59 Å, Li–N2 6.12 Å).<br />
Dargestellt in Abbildung 21 ist das Lithium-Kation mit vier fehlgeordneten THF-Molekülen,<br />
wie es am häufigsten im Kristall vorzufinden ist. Es gibt jedoch dazu eine zweite Anordnung,