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Anwaltsblatt 2008/01 - Österreichischer Rechtsanwaltskammertag

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kammer. Schließlich konnte die 3. Auflage auch noch die aktuelle<br />

Festlegung der zur Vollziehung zuständigen Bundesministerien<br />

berücksichtigen, die seit März dieses Jahres gilt.<br />

Stephanie Merckens<br />

" Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz. Kommentar. 3. überarbeitete<br />

und wesentlich erweiterte Aufl. Von Paul Liebeg. Verlag Linde,<br />

Wien 2007, 618 Seiten, Leinen, a 98,–.<br />

Der neue „Liebeg“ ist da, die lang erwartete<br />

sorgfältige Aufarbeitung des seit der letzten<br />

Auflage 16-mal (!) novellierten IESG. Der<br />

Umfang des IESG-Kommentars in der nunmehrigen<br />

3. Auflage von dem für seine große<br />

Umsicht bekannten Autor ist beachtlich; die<br />

Seitenanzahl hat sich gegenüber der 2. Auflage<br />

(1998) nahezu verdoppelt.<br />

Nicht nur für den Praktiker sehr hilfreich<br />

ist der arbeitsrechtliche Exkurs zu den Fragen der Arbeitnehmereigenschaft<br />

und der Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

unter Berücksichtigung der speziellen insolvenzrechtlichen<br />

Aspekte. Der Autor hat sich auch eingehend mit dem<br />

Thema: „Ansprüche von Arbeitnehmern beim Übergang<br />

von Unternehmen, Betrieben oder Betriebsteilen im Zusammenhang<br />

mit einer Insolvenz“ auseinandergesetzt. Das<br />

Spannungsverhältnis zwischen der BetriebsübergangsRL<br />

und der Ausnahmeregelung gem § 3 Abs 2 AVRAG für<br />

Österreichisches <strong>Anwaltsblatt</strong> <strong>2008</strong>/<strong>01</strong><br />

Rezensionen<br />

den Konkurs ist unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />

Judikatur des OGH, EuGH und des Bundesarbeitsgerichts<br />

(BAG) kompetent dargestellt. Lobenswert ist der praxisorientierte<br />

Zugang des Autors zur Frage der Beurteilung von<br />

übertragenden Sanierungen aus einer Insolvenz (Auffanggesellschaften).<br />

Engagiert hat sich der Autor dem Thema der sittenwidrigen<br />

Verlagerung des Finanzierungsrisikos auf den Insolvenzausfallgeldfonds<br />

(IAF) gewidmet. Detailliert und umfassend<br />

werden die einschlägige Judikatur des OGH seit 1996 sowie<br />

die korrespondierenden IESG-Novellen aufgearbeitet. Der<br />

Autor geht dabei auch auf die Auswirkungen des Eigenkapitalersatzgesetzes<br />

(EKEG) im Hinblick auf die sittenwidrige<br />

Überwälzung des Finanzierungsrisikos auf den IAF ein. Bei<br />

dem Qualitätsanspruch des Kommentars versteht es sich<br />

von selbst, dass zu dieser Frage die relevante Judikatur des<br />

EuGH beleuchtet wird.<br />

Verdienstvoll ist die Aufarbeitung von Fragen iZm grenzüberschreitenden<br />

Sachverhalten, die sich in der Praxis immer<br />

häufiger stellen. Dabei widmet sich der Autor nicht<br />

nur ausführlich der EUInsVO, die seit 31. 5. 2002 die bis dahin<br />

bestehenden bilateralen Verträge außer Kraft setzte. Er<br />

geht auch auf Tatbestände mit Bezug zu dem sonstigen Ausland<br />

(nicht EU-Ausland) ein.<br />

Der neue „Liebeg“ ist nicht nur den Praktikern des Arbeitsrechts<br />

im Zusammenhang mit Insolvenzverfahren, sondern<br />

jedem, der mit Sanierung oder sonst mit Unternehmensumstrukturierung<br />

und Betriebsübergang zu tun hat,<br />

ein wertvolles und unentbehrliches Nachschlagewerk.<br />

Günther Viehböck<br />

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