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DB 1-23 ePaper

Dental Barometer Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik

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16 ZAHNTECHNIK<br />

13 14 15<br />

Presstechnische Umsetzung<br />

Die vier Frontzahnkronen wurden entsprechend der Planung<br />

in Wachs modelliert (Abb. 11). Wichtig war unter anderem,<br />

die dunklen Approximalräume zu verschließen und die Ausformung<br />

der Kronen im labialen und im zervikalen Bereich<br />

auf dem Alveolarmodell zu prüfen.<br />

Die Zahnfleischkontur wurde mit dem Skalpell freigelegt<br />

und die Modellation angepasst. Für die presstechnische<br />

Umsetzung wird für den IPS e.max Press Multi ein spezielles<br />

Anstiftverfahren mit entsprechendem Zubehör angeboten.<br />

Im Gegensatz zu „normalen“ Pressrohlingen (einfarbig) ist<br />

der Multi-Rohling polychromatisch, und der Farbverlauf muss<br />

entsprechend auf die Kronen übertragen werden.<br />

Beim Anwachsen der Wachsobjekte ist es ratsam, die Einzelzahnkronen<br />

gleichmäßig von distal anzustiften, sodass der<br />

Farbverlauf nach dem Pressen übertragen werden kann. Im<br />

Unterschied zum Pressen monochromatischer Rohlinge werden<br />

die Wachsobjekte seitlich an der Muffelbasis angestiftet.<br />

Gemäß der Arbeitsanleitung kann die Wachs-Vorlage<br />

von distal oder mesial an die Wachsmodellation adaptiert<br />

werden (Abb. 12). In diesem Fall entschied ich mich aus zwei<br />

Gründen für den distalen Bereich:<br />

1. Die mesialen Kontaktpunkte benötigen mehr Zeit zur<br />

Ausarbeitung.<br />

2. Der Farbverlauf (Dentin/Schneide) der Glaskeramik ist an<br />

der Anstiftung rund, ähnlich wie bei der distalen<br />

Wölbung des natürlichen Zahnes.<br />

Folgende Punkte sind beim Anstiften einer Modellation für<br />

die Umsetzung mit einem IPS e.max Press Multi-Rohling zu<br />

beachten:<br />

• Modellation vertikal mittig anstiften.<br />

• Die Wachs-Pattern-Ansätze mit der konischen Seite nach<br />

inzisal an das Wachsobjekt drücken.<br />

• Die Anstiftung nach labial ausrichten, damit der Farbverlauf<br />

im sichtbaren Bereich optimal ist.<br />

• Die Übergänge rund gestalten, sodass beim Einbetten<br />

keine Einbettmassenkanten entstehen.<br />

Zum Einbetten wird die Muffelbasis 200 g verwendet. Auch<br />

hier sind einige Dinge zu beachten:<br />

• Die Länge der Wachs-Vorlage zwischen Muffelbasis und<br />

Objekt muss mindestens 3 mm betragen.<br />

• Spalten zwischen Wachs-Pattern und Muffelbasis müssen<br />

verschlossen werden, um ein Einfließen von Einbettmasse<br />

zu verhindern.<br />

• Das maximale Wachsgewicht von 1,0 g nicht überschreiten.<br />

• Nicht benötigte Muffel-Schlitze mit Wachs verschließen.<br />

Das Einbetten erfolgte mit der Einbettmasse IPS PressVest<br />

Premium. Aufgrund der Position der angestifteten Wachsobjekte<br />

besteht keine Gefahr von Lufteinschlüssen; deshalb<br />

kann bei Frontzahnkronen der Silikonring bereits aufgesetzt<br />

werden. Trotzdem sollte die Einbettmasse langsam in die<br />

Muffel eingefüllt und Bläschen verhindert werden.<br />

Nach Ablauf des Vorwärmzyklus (eine Stunde bei 850 °C)<br />

wurde die heiße Muffel neben dem bestückten Pressofen<br />

platziert und der kalte Rohling mit der unbedruckten Seite<br />

voran in die Muffel gegeben. Anschließend wurde der<br />

ebenfalls kalte Einwegstempel mit der abgeflachten Seite<br />

nach unten platziert und zuletzt der Alox-Kolben positioniert.<br />

Um ein zu starkes Abkühlen der Muffel zu verhindern,<br />

sollte dieser Vorgang nicht länger als 30 Sekunden dauern.<br />

Pressen, Ausbetten und Ausarbeiten der Form und Textur<br />

erfolgten wie gewohnt.<br />

Charakterisierung der Frontzahnkronen<br />

Die finalen ästhetischen Feinheiten wie Chroma, Verfärbungen<br />

und Mamelons wurden mit den abgestimmten IPS<br />

Ivocolor Shades und Essences mit zwei Charakterisierungsbränden<br />

erreicht. Um die vollkeramischen Restaurationen<br />

farblich optimal gestalten zu können, war es in diesem Fall<br />

notwendig, zahnfarbene Stümpfe herzustellen (Abb. 13 und<br />

14). Denn je dünner die Labialfläche ist, desto heller wird das<br />

Material. Speziell bei dünnen Kronen (> 1 mm) resultiert die<br />

Endzahnfarbe zu 99 Prozent aus der darunter liegenden Restzahnsubstanz.<br />

Deshalb ist es wichtig, mit dem IPS Natural Die<br />

Material-Farbschlüssel die Farbe der natürlichen Zahnstümpfe<br />

zu bestimmen.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>23</strong>

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