DB 1-23 ePaper
Dental Barometer Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik
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28<br />
CAD/CAM<br />
2a<br />
3a<br />
smile reconstruction alte Krone 11, 21<br />
3b<br />
4a<br />
e.max-Krone 11, 21<br />
Nichtanlage 12,22 Mesialisierung der Eckzähne, nicht zufrieden stellende KFO<br />
4b<br />
5b<br />
Umgestaltung der Eck- und seitlichen Schneidezähne und smile reconstruction<br />
Abrasionen im Gesamtgebiss<br />
ausgedehnten Erosionen und Abrasionen. Diese Befunde,<br />
verursacht durch Bruxismus oder Nahrungsmittel (kohlensäurehaltige<br />
Getränke, bleichende oder weißmachende<br />
Zahnpasten, Zahnpasten mit/aus natürlichen Inhaltsstoffen),<br />
erstrecken sich über das gesamte Gebiss. Auffällig seltener<br />
in der unteren Front. (Abb. 5a und b; 6a und b)<br />
Das zweite klinische Bild ist vergesellschaftet mit dem Hype<br />
der KFO-Schienentherapie. Wieder sind es junge Patienten,<br />
welche nach jahrelanger Schienentherapie mit dem Ergebnis<br />
nicht mehr zufrieden sind. Zu einem werden solche Behandlungen<br />
von den Patienten verlangt, weil sie schneller oder<br />
weniger invasiv zu einem Erfolg führen sollen, zum anderen<br />
werden sie immer häufiger von Kollegen angeboten, die<br />
wenig Erfahrung mit KFO haben oder darin nicht spezialisiert<br />
sind. Infolge dessen sind Zahnbewegungen versucht<br />
worden, welche nicht für diese Methode indiziert sind und<br />
zu unvollständigen Korrekturen oder zu fehlerhaften Okklusionen<br />
führen, zum Beispiel offener Biss. (Abb. 7a und b).<br />
Solche Patienten können durch CAD/CAM schnell, effektiv<br />
und kostengünstig behandelt werden. Vor allem Situationen<br />
mit einem resultierenden offenen Biss sind behandlungsbedürftig.<br />
Ebenso Bruxismusfälle nach KFO mit Schienen<br />
und Fälle mit primärem Endstand (hier sollte der Torque der<br />
Zähne verändert werden, bedingt durch Schienen zu realisieren).<br />
Auch die Industrie trägt eine Schuld. Es gibt zahlreiche<br />
Anbieter für KFO-Schienentherapie und die Indikation für die<br />
Durchführung solch einer Behandlung wird oft anscheinend<br />
willkürlich erweitert.<br />
Erwähnenswert ist auch die Mode des Hollywood Smile.<br />
Beeinflusst durch die Filmindustrie, aber auch durch die sozialen<br />
Medien, wünschen sich immer jünger werdende Patienten<br />
extrem weiße Zähne und die Korrektur kleinster Zahnfehlstellungen.<br />
Die gewünschten Farbtöne (BL1 oder BL2)<br />
können durch Bleaching nicht erreicht werden, sodass die<br />
Anfertigung von Veneers oder Lumineers immer gefragter<br />
wird.<br />
Die Korrektur von Zahnfehlstellungen mittels Keramikschalen<br />
ist eine akzeptable Behandlungsalternative, vor allem<br />
wenn der Leidensdruck der Patienten groß ist (Abb. 8a und<br />
b). Bei den Lumineers sind zusätzliche Aspekte zu beachten:<br />
die Hygienefähigkeit durch Verbreiterung des interproximalen<br />
Raums, Bruchgefahr bei unvorteilhafter Schlussbisslage<br />
und dynamische Okklusion oder Parafunktionen, Suchtgefahr<br />
für immer hellere Zähne. (Abb. 9a und b).<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>23</strong>