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Dental Barometer Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik
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48 PERSONALMANAGEMENT<br />
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Vorstellungsgespräch Teil II<br />
Im ersten Teil unserer dreiteiligen Artikelreihe zum Thema Mitarbeitergewinnung zeigte Ihnen Dr. Dr. Bert L. Karl<br />
allgemeine Regeln für ein zielführendes Vorstellungsgespräch auf. Er ging auf den Punkt Qualifikation der Bewerberin<br />
ein und skizzierte dann den groben Ablauf zum eigentlichen Einstellungsgespräch, sofern die Bewerberin als geeignet<br />
angesehen wird. In diesem zweiten Teil zeigt er nun auf, wie Sie sich als neuer Arbeitgeber, in Zeiten akuten<br />
Fachkräftemangels, gegenüber der potentiellen Mitarbeiterin bestmöglich darstellen, um Sie so langfristig zu binden.<br />
Text Dr. Dr. Bert L. Karl<br />
Vorstellungsgespräch: Teil „Selbstdarstellung“<br />
Es geht also – in Zeiten extremen Fachkräftemangels – um das<br />
entscheidende Problem: liefere der Bewerberin gute Gründe,<br />
damit sie in DEINER Praxis arbeitet – und nicht nebenan bei<br />
der Konkurrenz. Solche Gründe lassen sich in zwei Gruppen<br />
aufteilen: zuerst geht es um „Atmosphärisches“ beziehungsweise<br />
um „Wohlfühl-Faktoren“: Die künftige Mitarbeiterin<br />
soll positiv gestimmt werden; es geht mit einem Wort darum:<br />
wecke Sympathie für deine Praxis (und möglichst auch für<br />
deine Person). Wenn die Dame derart psychologisch vorbereitet<br />
ist, wird es – zweite Gruppe der oben genannten<br />
„Gründe“ – um die harten Fakten gehen, also um Gehalt,<br />
Urlaub, Arbeitszeit, evtl. sonstige Vergünstigungen.<br />
Atmosphärisches:<br />
Von der Begrüßung an sollte während des ganzen Vorstellungsgesprächs<br />
möglichst eine „Wohlfühl-Atmosphäre“<br />
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geschaffen werden. Das beginnt mit der passenden Geisteshaltung:<br />
immer noch findet man Kolleginnen/Kollegen, die<br />
nach „alter Schule“ überzeugt sind, eine ZFA solle gefälligst<br />
heilfroh sein, dass man ihr einen Arbeitsplatz bietet. Heute<br />
ist es umgekehrt: Die tüchtige ZFA findet mit Leichtigkeit ein<br />
Dutzend Praxen, die sie mit Begeisterung einstellen würden.<br />
Man zwinge sich also zu der Grundhaltung: Der Praxisinhaber<br />
muss um die Mitarbeiterin werben, nicht umgekehrt.<br />
Eine gute Atmosphäre bedeutet zunächst: Zeit nehmen,<br />
keine Hektik, kein Termindruck und insbesondere keine Störungen(!).<br />
Sodann gilt es grundsätzlich, stets einen freundlich-wertschätzenden<br />
Ton zu pflegen und besonders die nonverbalen Signale<br />
(wie Körpersprache, siehe weiter hinten im Text) zu beachten.<br />
Man unterschätze nicht die symbolische Wirkung scheinbar<br />
nebensächlicher Details: Wie soll die Sitzordnung aussehen?<br />
Es wirkt wenig professionell, wenn das Vorstellungsgespräch<br />
im Wartezimmer oder in einem Behandlungsraum stattfindet<br />
– besser ein Besprechungsraum beziehungsweise Büro.<br />
Ungünstig ist es, wenn der Eindruck der Konfrontation vermittelt<br />
wird: bitte nicht gegenüber sitzen, womöglich mit<br />
dem Schreibtisch dazwischen – besser: „übers Eck“ an einem<br />
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