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DB 1-23 ePaper

Dental Barometer Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik

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FÜLLUNGSTHERAPIE<br />

47<br />

Ein Farbton für alle 16 klassischen Vita-Zahnfarben von A1 bis D4 – der Chamäleoneffekt macht es möglich.<br />

Diese Pigmente absorbieren einen bestimmten Teil des sichtbaren<br />

Lichts. Der nicht absorbierte Teil des Lichts wird reflektiert<br />

und sorgt beim Betrachter für eine entsprechende Farbwahrnehmung.<br />

Dieses Phänomen dürfte so manchem noch<br />

aus dem Schulunterricht zum Thema Pflanzen und Chlorophyll<br />

geläufig sein. Hier sind es die Chlorophyll-Moleküle, die<br />

bestimmte Teile des Lichts absorbieren. Je nach Art des Chlorophylls<br />

ist dies vorrangig violettes und orangenes oder aber<br />

blaues und gelbes Licht. Grünes Licht hingegen wird kaum<br />

absorbiert und stattdessen reflektiert – der Betrachter nimmt<br />

die Pflanze daher als grün wahr. Die Färbung hat in diesem<br />

Fall eine chemische Ursache. Das trifft auch auf die mithilfe<br />

von Metalloxiden gefärbten Komposite zu.<br />

Alternative zur chemischen Farbe<br />

Farbe in Kompositen kann aber auch anders entstehen,<br />

das stellte das japanische Unternehmen Tokuyama 2019<br />

unter Beweis: Das in diesem Jahr eingeführte Universalkomposit<br />

Omnichroma kommt gänzlich ohne Farbstoffe oder<br />

Pigmente aus. Aber wie entsteht dann in diesem Fall die<br />

zahnfarbene Ästhetik? Die Antwort auf diese Frage lautet:<br />

strukturelle Farbe. Anders als chemische Farben kommt sie<br />

nicht durch Absorption bestimmter Wellenlängen zustande,<br />

sondern ergibt sich aufgrund der Oberflächenstrukturen<br />

eines Objekts. Konkret handelt es sich dabei um winzige<br />

Strukturen – im nano- und mikroskaligen Bereich – die mit<br />

dem einfallenden Licht interagieren. So entsteht Farbe durch<br />

physikalische Phänomene wie die Überlagerung (Interferenz)<br />

oder Beugung (Diffraktion) von Wellen mit bestimmten Wellenlängen.<br />

In der Natur finden sich diese Strukturfarben unter<br />

anderem bei Vögeln wie dem Pfau oder Schmetterlingen wie<br />

dem Blauen Morphofalter.<br />

Füllkörper-Struktur ist Schlüssel zum Erfolg<br />

Mit Omnichroma hielt die Strukturfarbe erstmals auch bei<br />

den Kompositen als Hauptfarbmechanismus Einzug. Ebenso<br />

wie sein Vorgänger erzeugt auch die neue fließfähige Bulkfill-<br />

Variante des Werkstoffs, Omnichroma flow BULK, Farbe auf<br />

diese Weise. Maßgeblich ist dabei die Mikrostruktur des Komposits,<br />

im Speziellen der Füllkörper. Die gleichmäßig kugelförmigen<br />

Partikel weisen eine einheitliche Größe von 260 nm<br />

auf und sind dadurch in der Lage, strukturelle Farbe aus dem<br />

rot-gelblichen Farbraum zu erzeugen. Zusätzlich dazu wird<br />

die Farbe der umliegenden natürlichen Zahnsubstanz reflektiert<br />

– das ist der bekannte Chamäleoneffekt. Durch die Kombination<br />

aus Strukturfarbe und Chamäleoneffekt fügen sich<br />

Restaurationen aus Omnichroma flow BULK „wie von selbst“<br />

in eine natürliche Zahnreihe. Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit<br />

und eine Verschlankung des Workflows wird das Material<br />

für die zahnärztliche Praxis zudem aus folgendem Grund<br />

besonders interessant: Die farbliche Anpassung an alle 16<br />

klassischen Vita-Zahnfarben von A1 bis D4 ist mit nur einem<br />

einzigen Komposit-Farbton möglich! Zunächst mit weißopakem<br />

Erscheinungsbild in die Kavität eingebracht, zeigen<br />

Strukturfarbe und Chamäleoneffekt nach der Polymerisation<br />

ihre Wirkung und die Restauration passt sich an ihr Umfeld<br />

an. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mögliche Fehlerquellen<br />

werden reduziert, denn ein Griff zur „falschen“ Kompositschattierung<br />

kommt nicht mehr in Frage. Ebenso verringert<br />

sich der Aufwand für Lagerhaltung und Bestellung.<br />

Fazit für die Praxis<br />

Im Gegensatz zu den meisten Kompositen enthält Omnichroma<br />

flow BULK keine zugesetzten Metalloxid-Pigmente.<br />

Die Farbe des Füllungsmaterials hat keine chemische Ursache,<br />

sondern macht sich im Sinne einer natürlichen Ästhetik das<br />

Phänomen „Strukturfarbe“ zunutze. Durch die stufenlose<br />

Anpassung an alle 16 klassischen Vita-Zahnfarben mit nur<br />

einem Komposit-Farbton erschließen sich der Praxis zudem<br />

neue Möglichkeiten in puncto Wirtschaftlichkeit und Workflow-Optimierung.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Tokuyama Dental Deutschland GmbH<br />

—<br />

Am Landwehrbach 5<br />

48341 Altenberge<br />

Tel.: +49 2505 938513<br />

E-Mail: info@tokuyama-dental.de<br />

www.tokuyama-dental.de/de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>23</strong>

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