26_Ausgabe Mai 2004

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10 Steile Mansardendächer der Obergeschosse sorgten für gerade Innenwände. Das Holz der Fensterläden, Balkonverkleidungen und Fensterrahmen war in reinem Weiß oder dunklem Grün gehalten. Leistenroste an einigen Fassaden luden Kletterpflanzen zum Heranwachsen ein. Obstbäume und Blumenstauden sorgten für ein farbenfrohes Bild. Das Vorhaben der Beamten-Wohnungs-Genossenschaft stieß ab 1910 auf enormes Interesse, so dass die vorgesehene Fläche innerhalb weniger Jahre bebaut war. Schon damals beklagte die Genossenschaft, die “heutige Generation” sei ”leider daran gewöhnt, mit dem Grunderwerb den Gedanken an mühelosen Gewinn zu verbinden”. Sie bekannte sich “zum Kampf gegen die Spekulation”, zur “Notwendigkeit der Schaffung gesunder Wohnverhältnisse, der Schaffung einer bodenständigen, heimatbewussten Bevölkerung, der Schaffung des Rechtes aller am heimatlichen Boden”. Der 1. Weltkrieg und die Nachkriegsnot unterbrachen diese hoffnungsvolle Entwicklung. Dennoch behielten die sozialen Grundsätze für den Wohnungsbau in Görlitz noch fast das gesamte 20. Jahrhundert hindurch einen hohen Stellenwert. Zeugnisse dafür fand man dann in der Bautätigkeit östlich des Rabenbergs (Straßen -Anzeigerund um den Georg-Wiesner-Park), in der Südstadt zwischen Reichertstraße, Melanchthonstraße und Eiswiese, in Rauschwalde und im alten Königshufen. Auch heute ist der Rabenberg für die Wohnungssuchenden in Zgorzelec eine gute Adresse. Die Häuser und Gärten sind je nach den Möglichkeiten der Nutzer in einem angemessenen Erhaltungszustand und vor allem für Familien mit Kindern ideal. Allerdings zeigte der ungehemmte Wegzug aus dem Stadtzentrum auch bald seine Kehrseite. Die historische Altbausubstanz, oft von herausragender Qualität und mit Seltenheitswert, verfiel und verödete. Trotz aller sichtbaren Erfolge von Sanierern und Denkmalpflegern ist das Problem nicht gelöst. Ausufernder Individualismus mißachtet Stadtbildpflege und Gemeinschaftserlebnis, ganz zu schweigen von Traditionsverständnis. Dabei war seinerzeit die Siedlung Rabenberg als eine Ergänzung der Kernstadt gedacht, nicht als Gegenentwurf. Ohne klares Bekenntnis der Kommunalpolitik zur Innenstadt könnte die Stadtflucht wegführen von dem auf das Gemeinwohl gerichteten Denken, das sich damals mit der Gartenstadt Rabenberg verband. Dr. Ernst Kretzschmar
Die Geschichte der Freimaurer in Görlitz - Teil 2 Die Geschichte der Freimaurer in Görlitz - Teil 2 11 1803 eröffnete von Anton die Loge wieder, welche in der Neißstraße 30 arbeitete. Von Anton verpflichtete die Gesellschaft aber dazu, seiner Loge uneingeschränkt die benutzten Räume zu überlassen. Das wurde im Grundbuch als Option eingetragen. Er schenkte seiner Loge auch seine um- sche Bi- fangreiche freimaureribliothek. Im Jahre 1806 wurde ein Bijou entworfen, Logenstuhl der “gekrönten Schlange” welches dann 1808 fertig war. Das heute von den Görlitzer Freimaurern getragene Bijou gleicht dem vor fast 200 Jahren entworfenen. Die segensreiche Tätigkeit der damaligen F r e i m a u r e r war von Erfolg gekrönt. Aktiv waren sie an der Begründung eines sächsischen Logenvereines beteiligt. Am 17.10. 1811 traten die Görlitzer der Großloge von Sachsen bei. Von Anton hat am 25.02.1812 in Lauban die Loge „Isis" eingeweiht. Am 20.12.1815 kam es zur Einweihung der Zittauer Loge „Friedrich August zu den 3 Zirkeln". Der Ausgang des Krieges 1813/14 hatte große Auswirkungen auf die Görlitzer Loge. Der Wiener Kongress beschloss, dass mehr als die Hälfte Sachsens Preußen zugeschlagen wurde. Die Görlitzer mussten sich nun für eine der drei preußischen Logen entscheiden. - 09.09.1815 Beschluss der Meisterschaft zum Beitritt des Systems der Großen Loge von Preußen genannt zur Freundschaft in Berlin - 01.10.1815 Entlassung der Schlangenloge aus der Großloge von Sachsen - durch von Anton wurde in Berlin die Affiliation nachgesucht - danach erklärte von Anton, den ersten Hammer nicht mehr führen zu wollen - die Affiliation wird durch Patent vom 07.06.1816 vollzogen (dieses ist in unseren Archivalien enthalten) - am 21.08.1816 Wahlen nach dem Statut von Royal York, der Görlitzer Bürgermei-
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