26_Ausgabe Mai 2004
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Apothekergeschichten Teil VII<br />
Apothekergeschichten Teil VII<br />
Heilen und Kochen mit Blättern und Blüten<br />
Die Natur hat viel zu bieten, wenn es um die<br />
Linderung von Krankheiten und Verletzungen<br />
oder die Stärkung der Körperkräfte<br />
geht. Sehen wir uns in der näheren Umgebung<br />
um, finden wir eine Vielzahl von<br />
Wildkräutern. So lassen sich Löwenzahn,<br />
Raute (Ruccola), Beinwell oder Bärlauch<br />
zu einem schmackhaften, vitaminreichen<br />
Frühlingssalat kreieren. Die aromatischen<br />
Blätter sind bei Feinschmeckern schon<br />
lange ein Geheimtipp.<br />
Löwenzahn ist wohl das bekannteste<br />
Kraut, das seit jeher für Salat gesammelt<br />
wird. Seine therapeutische Wirkung wird<br />
insbesondere bei Entschlackungskuren im<br />
Frühjahr geschätzt. Er fördert die Verdauung,<br />
wirkt harntreibend und blutreinigend.<br />
Seine Bitterstoffe stimulieren Galle, Leber<br />
und Bauchspeicheldrüse. Man kann aber<br />
auch seine frischen Blätter dem Badewasser<br />
zusetzen, um die Hautreinigung zu<br />
unterstützen. Wie abwechslungsreich die<br />
Zubereitung der Blätter, Blüten und<br />
Wurzeln des Löwenzahns sind, zeigen<br />
außerordentliche Varianten; so eignen sich<br />
die goldgelben Blütenköpfchen zur Herstellung<br />
eines honigähnlichen süßen Brotaufstriches,<br />
von Tees oder zum Dekorieren<br />
von Speisen. In den arabischen Ländern<br />
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werden die Blüten für Kuchen verwendet.<br />
In Japan füllt man die Wurzeln (roh oder<br />
gegart) in Teigtaschen.<br />
Beinwell ist für die wundheilende Kraft<br />
seiner Wurzel bekannt. Der Inhaltsstoff<br />
Allantoin ist dafür verantwortlich, denn er<br />
regt die Zellteilung an. Die Blüten enthalten<br />
Vitamin B 12, die Pflanze selbst Kalium,<br />
Kalzium und Phosphor. Mit den jungen<br />
Blättern kann man roh (als Salat) oder<br />
gedünstet (als Gemüse) den täglichen<br />
Speiseplan bereichern. Zum Würzen sind<br />
die jungen Blätter durch ihren leicht<br />
süßlichen Geschmack geeignet.<br />
Die Rauke (oder Ruccola) galt bereits in<br />
der Antike als beliebte Salatpflanze. Darüber<br />
hinaus wußte man ihre heilenden Kräfte<br />
zu schätzen. Raukeblätter wirken harntreibend<br />
und krampflösend. Sie werden aber<br />
auch gern in der Küche als Gewürz, z.B. für<br />
Pastasoßen benutzt. So verfeinern die<br />
Italiener ihre Tomatensoße gern mit Ruccola.<br />
In Frankreich kennt man den “Meschun”,<br />
einen gemischten Salat aus winzigen Ruccolablättern,<br />
gekochten Eiern und Sardellen.<br />
Probieren Sie es doch einmal aus ! Mit<br />
einem Dressing aus Zitronensaft, Olivenöl,<br />
Salz, Pfeffer verfeinert ist dieser Salat ein<br />
Genuß an Frühlingstagen.