26_Ausgabe Mai 2004
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Unterwegs in der Gemeinde Königshain Teil II<br />
Unterwegs in der Gemeinde Königshain Teil II<br />
Wie im ersten Teil schon erwähnt, gehört<br />
der Königshainer Schlosskomplex zu den<br />
regional bedeutendsten Schlossanlagen in<br />
der Oberlausitz. Er wurde in den zurückliegeneden<br />
Jahren schrittweise saniert und<br />
bietet heute einen einmaligen Einblick der<br />
Entwicklung adliger Wohnkultur in der<br />
Oberlausitz. Nirgends sonst gibt es die<br />
Möglichkeit, drei historische Bauepochen<br />
auf engsten Raum kennenzulernen . Wenn<br />
auch in den nächsten Jahren noch zahlreiche<br />
Mittel für die weitere Rekonstruktion<br />
aufzubringen sind, wirkt die Gesamtanlage<br />
schon heute sehr eindrucksvoll auf<br />
den Besucher. Als erste Besitzer des Gutes<br />
sind Angehörige der Familie von Gersdorf<br />
im 14. Jahrhundert genannt.<br />
Das “Wasserschloss” ließ der Sohn Hans<br />
Frenzels, Joachim Frenzel zu Königshain,<br />
nur durch eine schmale Gasse vom “Steinstock”,<br />
welchen wir im ersten Teil erwähnten,<br />
getrennt, im Jahr 1541 errichten. Da es<br />
noch innerhalb des Grabenringes stand, erhielt<br />
es auf der Westseite wegen des sumpfigen<br />
Untergrundes starke Stützpfeiler.<br />
Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte<br />
Ernst Moritz von Schachmann und seine<br />
Frau Susanne von Nostitz 1660 das im<br />
Dreißigjährigen Krieg stark verwüstete<br />
Gut. 1668 brannte das Schloss neben Gesin-<br />
dehäusern durch einen Blitzschlag nieder<br />
und wurde 1680 durch den späteren Besitzer<br />
Adolf Ernst von Schachmann in seinem<br />
heutigen Erscheinungsbild wieder aufgebaut.<br />
In der Mitte der Vorderfront befindet<br />
sich ein barockes Eingangsportal. Zwei<br />
quadratische zweigeschossige Türme an der<br />
Eingangsfront zeugen noch vom Bemühen,<br />
die Wehrhaftigkeit der Anlage zu betonen.<br />
Der einstmalige Wassergraben um die<br />
Gesamtanlage ist heute noch zu erkennen,<br />
ein Großteil ist freilich bei der Errichtung<br />
weiterer Bauten verfüllt worden. Bei Sicherungsarbeiten<br />
im Inneren des Gebäudes sind<br />
Reste einer bemalten Holzbalkendecke aus<br />
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts freigelegt<br />
worden. Besonders imposant wirkt<br />
ein Gewölberaum mit einem großen Kamin.<br />
Leider steht das Schloss zur Zeit leer und<br />
wartet auf ein Nutzungskonzept.<br />
Weiterhin sehenswert ist das Umgebindehaus,<br />
genannt “Poppe-Haus”. Es präsentiert<br />
sich als rekonstruiertes Haus, das dem in<br />
Niederschlesien einst weitverbreiteten<br />
“Queishaus-Typ” angehörte, in neuer<br />
Schönheit als kleines Museum. Das um die<br />
Mitte des 18. Jahrhunderts entstandene Gebäude<br />
bietet mit seinen ineinander geschachtelten<br />
Bauteilen einen sehr malerischen<br />
Anblick.<br />
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