Alnatura Magazin September 2023
Lasst uns kochen: Vesper in den Weinbergen // Zu Besuch bei Bio-Weingütern: Genussreich durch Deutschland // Alnatura bewegt: SEKEM - das Wunder in der Wüste
Lasst uns kochen: Vesper in den Weinbergen // Zu Besuch bei Bio-Weingütern: Genussreich durch Deutschland // Alnatura bewegt: SEKEM - das Wunder in der Wüste
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gel von <strong>Alnatura</strong> durften ebenso nicht fehlen.<br />
Was Klamotten angeht, kann ich nur<br />
empfehlen, beim Camping den minimalistischen<br />
Ansatz auszutesten, das heißt,<br />
»weniger ist mehr«. Denn: Waschen ist<br />
auf fast allen Campingplätzen möglich.<br />
Tipps<br />
fürs Campen<br />
mit Kind<br />
Planung<br />
Am besten vorher über die Erwartungen<br />
für den Urlaub sprechen und für die Hinund<br />
Rückfahrt Zwischenstationen und eventuelle<br />
Alternativen heraussuchen. Falls Ihre<br />
Kinder noch nicht schulpflichtig sind, könnte<br />
die Vor- oder Nachsaison für Sie optimal<br />
sein. Sorgen Sie zudem rechtzeitig für alle<br />
nötigen Dokumente, wie Kinderreisepass<br />
und gültige Personalausweise.<br />
Familienfreundliche Plätze<br />
Schauen Sie sich am besten die angepeilten<br />
Campingplätze inklusive Bewertungen<br />
der Gäste vorab online an. Saubere Sanitäranlagen<br />
und Gemeinschaftsküchen, Waschmaschine<br />
oder auch mal ein Spielplatz oder<br />
Pool erfreuen, gerade bei längeren Reisen,<br />
das Camperherz.<br />
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
WILD, FREI UND GUT VERSORGT<br />
Baden und sonnen, Sandburgen bauen,<br />
planschen, wandern mit Aussicht auf atemberaubende<br />
Panoramen, regionale Märkte,<br />
Pizza essen mit neuen Bekannten, fantastische<br />
Sonnenauf- und Sonnenuntergänge<br />
sowie tolle Stellplätze am Meer oder in den<br />
korsischen Bergen – die Insel war einzigartig.<br />
Und das, obwohl entspanntes Camping<br />
heutzutage nicht unbedingt selbstverständlich<br />
ist. Viele Campingplätze sind<br />
mancherorts überfüllt, Zelte und Camper<br />
stehen dicht an dicht und von Privat sphäre<br />
kann nicht die Rede sein, wenn man morgens<br />
nach dem Aufwachen die Nachbarin<br />
oder den Nachbarn bei der Morgentoilette<br />
beobachten kann.<br />
Wir erlebten es glücklicherweise anders,<br />
denn Korsika bietet, vor allem in der<br />
Vor- und Nachsaison, noch einige ruhige<br />
Plätzchen. So zum Beispiel auf einem abgelegenen<br />
Platz in den Bergen direkt an einem<br />
Fluss, der uns von unserer App empfohlen<br />
wurde, wo es weder Strom noch<br />
warmes Wasser gab. Dennoch gehörte dieser<br />
Ort zu einem der schönsten, die wir sahen.<br />
Hier kamen wir nachts in den Genuss<br />
einer natürlichen Dunkelheit ohne künstliche<br />
Lichtquellen, die sehr selten ist. Zu später<br />
Stunde leuchteten nur noch Sterne,<br />
Mond – und die Stirn- und Taschenlampen<br />
auf dem Weg zum Waschhaus.<br />
Das klingt alles romantisch und harmonisch,<br />
aber natürlich kann das Reisen mit<br />
Kind phasenweise auch anstrengend sein:<br />
zum Beispiel, wenn es unruhig oder »nur<br />
mit Mama« schläft, sodass man sich irgendwann<br />
einfach dazulegt und auf den Wein,<br />
der von den anderen draußen gemütlich<br />
genossen wird, verzichtet.<br />
Oder auch, wenn Unvorhersehbares<br />
geschieht. Wie bei uns, als wir an der Westküste<br />
unterwegs waren. Da wir einen<br />
Tagesausflug ins schöne Bonifacio gemacht<br />
hatten, waren wir später als sonst. Der angepeilte<br />
Campingplatz wirkte wenig einladend,<br />
sodass wir weiterfuhren, obwohl es<br />
bald dunkel wurde, unsere Kleine ungeduldiger<br />
und wir immer nervöser. Irgendwo<br />
im Nirgendwo kamen wir auf einem Agriturismo<br />
an, wo wir scheppernd mit Vollgas<br />
über die sandige Schotterpiste gerade so zu<br />
unserem Stellplatz gelangten. Während im<br />
Womo die Stimmung endgültig kippte, kam<br />
uns die besagte Bolognese bereits nach<br />
dem Öffnen des Schranks entgegengerollt,<br />
die dann umgehend als Retter in der Not<br />
im Topf landete.<br />
Abenteuer in der Nähe<br />
Praktisch ist, wenn direkt vom Campingplatz<br />
aus Ausflüge unternommen werden<br />
können. Wir haben Ausflüge, Besuche<br />
von Sehenswürdigkeiten oder Städten<br />
für die Tage der Weiterfahrt zum nächsten<br />
Campingplatz eingeplant. So fuhren wir<br />
morgens möglichst früh los, machten<br />
unseren Ausflug und kamen am Nachmittag<br />
am nächsten Ziel an.<br />
Feuerprobe<br />
Sie waren noch nie mit Camper oder Wohnmobil<br />
unterwegs oder haben kein eigenes?<br />
Um Ressourcen möglichst gut auszunutzen,<br />
ist es sinnvoll, sich ein Fahrzeug zu leihen<br />
oder es mit anderen zu teilen. Es gibt auch<br />
Privatpersonen, die ihre Fahrzeuge gegen<br />
Gebühr für andere zur Verfügung stellen.<br />
Auch zum Testen vorab sinnvoll. Beispielsweise<br />
über paulcamper.de, faircamper.de<br />
oder roadsurfer.com.<br />
In der App Park4Night finden und<br />
teilen Sie Orte zum Entspannen,<br />
Übernachten, Picknicken oder Ausruhen.<br />
Von Stellplätzen über Wälder und<br />
Aussichtspunkte bis hin zu Stränden<br />
oder anderen versteckten, schönen Orten<br />
in der Natur ist alles dabei. Erhältlich<br />
im App-Store und bei Google Play.<br />
EINFACH UNVERGESSLICH<br />
Reisen ist mit und für Kinder eigentlich<br />
immer ein kleines Abenteuer. Ich denke,<br />
je mehr wir uns darauf einlassen können,<br />
die Welt durch die Augen unserer Kinder<br />
zu betrachten sowie uns an ihre Bedürfnisse<br />
und ihr Tempo anzupassen, desto<br />
entspannter wird die Reise.<br />
Unsere Auszeit hat sich sehr gelohnt<br />
und wir haben lange davon gezehrt. Auch<br />
heute noch denken wir voller Freude und<br />
auch mit etwas Wehmut an diese Zeit zurück,<br />
schauen uns die Fotos an und erzählen<br />
unserer Tochter, wie es war und was<br />
wir alles gesehen und erlebt haben. mp<br />
Unsere Autorin bei der<br />
Familienwanderung im Col de Bavella,<br />
einem der schönsten Wander- und<br />
Klettergebiete Korsikas.<br />
Sonne und Schatten<br />
Gerade mit kleinen Kindern ist es sinnvoll,<br />
darauf zu achten, wie die Stellplätze gelegen<br />
sind. In der Vorsaison kann ein sonniges<br />
Plätzchen angenehm sein, in den Sommermonaten<br />
ist es wichtig, sich in der Mittagshitze<br />
im Schatten ausruhen zu können.<br />
Wobei Kinder generell erst ab dem zweiten<br />
Lebensjahr gut geschützt ab und zu in die<br />
Sonne sollten.<br />
Respekt vor der Natur<br />
Parken Sie ausschließlich auf ausgewiesenen<br />
Park- oder Stellplätzen, um sensible Tier- und<br />
Pflanzenarten nicht zu stören, zum Beispiel<br />
bei Vogelbrut oder am Pflanzenwuchsort.<br />
Abgesperrte Bereiche sollten nicht betreten,<br />
Müll selbstverständlich wieder mitgenommen<br />
werden. Besonders die Dämmerungsund<br />
Nachtstunden sind die Zeiträume, in denen<br />
Tiere auch ihre Ruhe brauchen. Wer also<br />
beim Campen lange ausschläft und früh ins<br />
Bett geht, nimmt so Rücksicht auf die Natur.<br />
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