wd Herbst 2023
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NACHHALTIGKEIT<br />
Nachhaltigkeit<br />
hautnah erleben.<br />
EIN BESUCH BEI DEN „MITDENKERN“<br />
VON ECOPELL IN WEITNAU.<br />
Der Ausdruck der Nachhaltigkeit wird heutzutage leider viel<br />
zu oft überstrapaziert. Etwas Klimaschutz hier, eine „gute<br />
Tat“ da, ein Zertifikat dort. Wer im Allgäu nach Unternehmen<br />
sucht, welche sich seit jeher mit vollem Herzen für Umwelt,<br />
Klima und ein nachhaltiges Handeln einsetzen, der stößt<br />
unwiderruflich auf ecopell. Das in Weitnau ansässige Unternehmen<br />
für hochwertigstes Leder steht für einen ökologischen,<br />
ökonomischen und sozialen Dreiklang im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Heute finden sich ecopell-Leder in Kinderschuhen von „DM“, auf so<br />
manchen hochwertigen Taschen und auch einer der Bürostühle des<br />
baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />
wurde mit ecopell-Leder veredelt. Johann-Peter Schomisch und Natalie<br />
Metz, das Vater-Tochter-Geschäftsführungs-Gespann bei ecopell, machen<br />
solche „Highlights“ sichtlich durchaus stolz, allerdings machen sie bei<br />
unserem Besuch im Firmengebäude in Weitnau eher den Eindruck,<br />
dass es ihnen um das große Ganze geht, als um die große Schlagzeile.<br />
Nämlich immer mehr Kunden von den Vorzügen der Produkte zu überzeugen.<br />
Ecopell-Leder ist weich, naturbelassen, pflanzlich sowie chromfrei<br />
gegerbt und mit schwermetallfreien, synthetischen Farben gefärbt.<br />
Und das kam so. Unternehmensgründer Johann-Peter Schomisch<br />
kommt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet. Bis Mitte 20 hatte Schomisch<br />
selbst keinen Bezug zu Leder. Da sein Bruder in der Branche tätig<br />
war, tat er es ihm irgendwann gleich. Im Jahr 1982 machten sich<br />
Christel und Johann-Peter Schomisch dann selbstständig und die<br />
Ledergroßhandlung Schomisch GmbH in Mülheim an der Ruhr startete<br />
mit dem Verkauf und Handel von konventionellem Leder. Mit der Geburt<br />
der ersten Tochter fand in Johann-Peter Schomisch aber ein Umdenken<br />
statt. Der Unternehmer stellte sich die Frage, was er seinen Kindern<br />
hinterlassen wolle.<br />
Die Antwort: Schomisch verwirklichte seine Idee von einem industriell<br />
hergestellten, pflanzlich-gegerbten und naturbelassenen Möbelleder,<br />
das gleichzeitig hohen Ansprüchen an Komfort und an Umwelt- und<br />
Gesundheitsverträglichkeit genügt. Sein Name: ecopell. Durch einen<br />
italienischen Freund konnte Schomisch das neue Nappa- und Nubukleder<br />
in Italien produzieren lassen. So beginnt die Geschichte von ecopell.<br />
Johann-Peter Schomisch könnte man im positiven Sinne als einen<br />
Menschen bezeichnen, der weder mit der Masse mitschwimmt, noch<br />
sich gegen sie stellt. Vielmehr hat Schomisch schon immer klare<br />
Vorstellungen, durch eine ehrliche Geschäftspolitik und ein tiefes<br />
Bewusstsein für nachhaltiges Handeln sich vom konventionellen<br />
Ledersegment zu verabschieden und einen eigenen Weg zu gehen.<br />
Das resultierte in mehrere Meilensteine. 1994 veröffentlichte die<br />
Schomisch GmbH als erstes Unternehmen der Lederindustrie eine<br />
Volldeklaration für ihr ecopell-Leder und setzte damit neue Maßstäbe<br />
im Bereich der Produktkommunikation. 1996 beteiligte die Schomisch<br />
GmbH sich an einem Forschungsvorhaben über die Nutzbarkeit von<br />
einheimischen Pflanzen für die Gerbstoffgewinnung. Die Entwicklung<br />
von Rhabarber-gegerbtem Leder wurde auf den Weg gebracht. 1999<br />
konnten dann ca. 8.000 qm Rhabarber-gegerbte Lederhäute aus der<br />
ersten regulären Rhabarberernte hergestellt werden (das entspricht ca.<br />
30.000 Paar Lederschuhen). ...<br />
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