Elbufer Rundschau: Das Sommerhochwasser 2013

Hertha und Friedrich Hauel mit den Kindern Friedrich-
Wilhelm und Hans-Dieter sowie der Oma/Mutter Marie
Hauel in Vockfey
Was hat Ihr Großvater gearbeitet?
Mein Großvater hat früher als Landwirt Hannoveraner-
Pferde gezüchtet.
Wie präsent war in der Familie die Zwangsaussiedlung?
Wusste man von den Zerstörungen in Vockfey?
Natürlich war das in der Familie ein großes Thema.
Und meine Großeltern wussten auch von den Verhältnissen
in Vockfey.
Mein Opa konnte nämlich irgendwann nach Neuhaus
umziehen und eine Stelle bei der Post als Ausfahrer
antreten. Damit hatte er die Möglichkeit, ins Sperrgebiet
zu kommen. Tragischerweise hat er Ende der 60er
Jahre dabei seinen eigenen Schornstein fallen sehen...
Haben die Großeltern die Wende noch erlebt?
Ja, sie haben auch noch erlebt, wie das Grundstück
wieder unser Eigentum wurde. Meine Oma war wunderbarerweise
sogar noch dabei, als wir 2005 Richtfest
für das neue Haus gefeiert haben.
Der Neuanfang in Vockfey
Sind Ihre Eltern wieder zurück nach Vockfey gezogen?
Nein, sie sind schließlich doch in Neuhaus geblieben.
Aber mein Mann und ich haben uns in Vockfey unsere
Existenz aufgebaut.
Seit wann sind Sie in diesem Optikladen?
Im Oktober 2017 wurde Heitmann Optik eröffnet. Seit
Dezember 2017 bin ich dabei.
War früh klar, dass Sie dieses Geschäft übernehmen
würden?
Nein. Es wurde mir vom Gründer Herrn Hans-Jörg Heitmann
angeboten, als dieser in den Ruhestand ging.
Denn es war uns beiden wichtig, dass das Geschäft
dem Amt Neuhaus und den umliegenden Orten erhalten
bleibt.
Wie gut Sie ausgestattet sind, fiel uns gleich auf. Wie
sieht Ihr Konzept organisatorisch aus?
Ich betreibe den Laden ja alleine. An den drei Tagen von
Donnerstag bis Sonnabend habe ich regulär für Laufkundschaft
geöffnet. Von Montag bis Mittwoch können
interessierte Kunden Einzeltermine mit mir ab-
Die ehemalige Hof der Familie in Vockfey
machen. Wichtig ist nur, dass sie sich auch trauen. So
ein Einzeltermin ist Qualitätszeit. Ich kann mich dabei
ganz auf meine Besucher einlassen, und die Vertraulichkeit
wird nicht gestört. In der ersten Wochenhälfte
mache ich auch die Besuche in Altenheimen und Hausbesuche
bei Kunden, die nicht herkommen können.
Die Idee mit den Einzelterminen klingt gut. Muss man
erst vorbeikommen oder kann man Sie dafür anrufen?
Ein Anruf bei mir reicht.
Wie kommt man eigentlich an diese schönen Brillenmodelle?
Gibt es dafür noch immer Messen? Oder
läuft das nur noch über das Internet?
Es ist eine kleine Kunst, ein gutes Vollsortiment zusammenzustellen.
Jede Brille hier ist von Hand ausgesucht.
Ein guter Mix ist mir wichtig: Er umfasst hier alles von
Babybrillen über Brillen für Jugendliche bis zum breiten
Spektrum für Damen und Herren. Das Preisgefüge
reicht dabei von preiswert bis hochpreisig.
Messen spielen auch heute noch eine große Rolle. Sie
spiegeln die neuesten Trends und geben Inspiration.
Ich fahre daher auch jedes Jahr im Januar nach München
zur internationalen Messe opti.
Wir haben gesehen, dass Sie auch eine Spezialkamera
für das Erstellen von Passfotos haben. Können Kunden
davon ausgehen, dass die Passbilder mit Hilfe Ihrer
Beratung die heute gesetzlich geforderten Voraussetzungen
sicher erfüllen?
Ja. Seit Anfang November 2010 ist es in Deutschland
Pflicht, für alle Ausweisdokumente ein biometrisches
Passbild zu nutzen. Auch bei Bewerbungsfotos helfe
ich gern.
Sind Sie glücklich mit der Entscheidung, das Geschäft
seit März diesen Jahres als Inhaberin zu führen?
Ja. Hier kann ich meine Vorstellungen verwirklichen.
Ich habe nun das Zuhause mit der Familie in Vockfey
und dazu meine Arbeit fast vor der Haustür.
Außerdem freue ich mich darüber, dass ich die eigene
Region mit meinem Geschäft stärken kann.
Es entwickelt sich ja auch gut. www.optik-kaarßen.de
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