Elbufer Rundschau: Das Sommerhochwasser 2013

Amt Neuhaus
„Trabis sind meine große Leidenschaft“
Die Geschichte eines außergewöhnlichen Hobbys
Hallo. Mein Name ist Patrick Friedrich, ich bin im Saarland
geboren und habe mich erst nach der Wende mit
der DDR-Geschichte, ihren Menschen, deren Gepflogenheiten
und natürlich dem Trabant beschäftigen können.
Mittlerweile wohne ich in der Elbtalaue und habe mich
als Autodidakt in die Trabitechnik, seine Geschichte und
Details zur Produktion des Fahrzeugs eingearbeitet.
2011 organisierte ich die Durchführung der Fahrzeugbewertung
für das August-Horch-Museum in Zwickau
beim dortigen internationalen Trabitreffen und war
viele Jahre für das internationale Trabantregister in
Zwickau tätig.
Die Leidenschaft zum Trabi hat sich aber bereits 1994
manifestiert. Mein Kumpel Mike und ich überlegten,
etwas Verrücktes zu machen. Bei einem spontan geplanten
Winterurlaub in Polen sollte ein Trabant unser
Weggefährte sein.
Ohne Ahnung von der Technik, ohne Ersatzteile, ohne
Werkzeug sind wir blauäugig losgefahren.
Zu unserer Verwunderung hatten wir nicht einen
Ausfall, obwohl wir irgendwie doch damit gerechnet
hatten. Der Trabant brachte uns bei –20°C bis an die
weißrussische Grenze und auch wieder zurück nach
Dresden, wo wir damals starteten.
2004: Patrick und Sibylle Friedrich bei der Eröffnung der
Trabantstraße in Zwickau, 1. Platz bei der Trabirallye
Fotograf: Patrick Friedrich
Der geplante Verkauf des Trabant nach Reiserückkehr
war kein Thema mehr. Er begleitete uns weiter viele
Jahre, und mit ihm verbunden sind auch weitere schöne
Erinnerungen bei den zahlreichen Reisen, die wir
damit unternahmen.
Aus dem anfänglichen Enthusiasmus entwickelte sich
eine echte Leidenschaft, die nachhaltig bei uns beiden
wirkte. Mittlerweile hat der Fahrzeugbestand Zuwachs
bekommen, natürlich bereichert mit den vielen
Erlebnissen, die wir/ich mit jedem der Trabanten hatten
und immer noch haben.
Seit vielen Jahren begleitet mich meine Familie, die
dem Hobby ebenso verfallen ist, bei Ausfahrten, Trabirallyes,
Trabitouren, nicht nur in Deutschland.
Trabifans gibt es weltweit
Im Jahre 2018 reisten wir mit Freunden und 3 Trabis
nach Ungarn an den Balaton, und auch nach 3600 km
Reise waren wir nicht müde geworden, dem Fahrzeug
die Treue zu halten. 2019 ging es dann zum Trabantclub
in die USA, wo ich mit meinem Sohn meinen ehemaligen
Trabant, den ich Jahre zuvor in die USA verkauft
hatte, bei einem Clubkollegen wieder instand
setzen konnte. Dort sind wir in der Nähe von Chicago
ein Stück die berühmte
Route 66
gefahren.
Also auch über dem
„großen Teich“ ist
der Trabi ein Thema.
Zumal mittlerweile
ca. 300 Trabis
in den USA unterwegs
sind.
Mein Freund Eric
aus Hobart in der
Nähe von Chicago
besuchte mich letztens,
und wir haben
unseren durch
Corona durchkreuzten
Plan wieder
aufleben lassen, in
den kommenden
Jahren einmal die
komplette Route 66
fahren zu wollen!
Die Trabifans sind
nicht nur in der Elbregion
zahlreich organisiert, etwa in Clubs. Manchmal
sind sie auch nur als lose zusammengewürfelter Haufen
mit den Fahrzeugen unterwegs.
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