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Einkaufsführer Produktionsautomatisierung 2024

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Kommunikation<br />

Direkte Anbindung an die IT mit SPE:<br />

<strong>Produktionsautomatisierung</strong><br />

mit smarten Sensoren<br />

Wenn heutzutage neue Produktionsanlagen<br />

errichtet werden, so<br />

ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />

dass diese Systeme vernetzt und<br />

im Sinne der Automatisierungspyramide<br />

von Industrie 4.0 auch direkt<br />

aus der IT gesteuert werden können.<br />

Bei umfangreicheren Neuprojekten<br />

(Greenfield) sorgt dabei<br />

meist OPC UA für die Verbindung<br />

und Kommunikation der einzelnen<br />

Ebenen untereinander.<br />

In den Schichten oberhalb der<br />

Feldebene erfolgen dabei Vernetzung<br />

und Kommunikation seit jeher<br />

über Ethernet und das IP-Protokoll,<br />

während innerhalb der Steuerung<br />

selbst und zur Anbindung einzelner<br />

Sensoren auch heute noch teilweise<br />

analoge Leitungen und Feldbusse<br />

verwendet werden. Damit ist aber<br />

nach wie vor ein direkter Zugriff auf<br />

viele Sensor- und Aktuator werte<br />

nur dann möglich, wenn dies explizit<br />

als Funktion des Systems implementiert<br />

ist.<br />

Problematische Vernetzung<br />

von Altsystemen<br />

Bei vielen Altsystemen (Brownfield)<br />

gibt es sogar überhaupt<br />

keine Möglichkeit, halbwegs zeitnah<br />

auf Sensordaten zugreifen zu<br />

können. Viele neue Verfahren zur<br />

Produktions- und Kostenoptimierung<br />

wie etwa digitale Zwillinge<br />

und vorausschauende Wartung<br />

(„predictive Maintenance“) benötigen<br />

aber regelmäßige Informationen<br />

über den jeweils aktuellen<br />

Zustand der Maschine im Betrieb.<br />

In der Praxis bedeutet dies, dass<br />

entweder zusätzliche Sensoren<br />

eingesetzt oder vorhandene Sensoren<br />

rückwirkungsfrei ausgelesen<br />

werden müssen. Hierzu gibt<br />

es schon viele Konzepte, wie etwa<br />

spezielle Gateways oder den grundsätzlichen<br />

Einsatz von smarten,<br />

direkt auslesbaren Sensoren. Um<br />

Zukunftssicherheit gewähren zu<br />

können, müssen solche Konzepte<br />

auf offenen Standards basieren<br />

und auch lange Sensor leitungen<br />

bei gleichzeitig hohen Datenraten<br />

unterstützen.<br />

SPE: Ideal für direkte<br />

Sensoreinbindung<br />

Beide Anforderungen erfüllt<br />

Single Pair Ethernet (SPE) in geradezu<br />

idealer Weise. Das Medium<br />

ist kostengünstig und dank dünner<br />

Kabel und kleiner Biegeradien<br />

auch nachträglich leicht zu verlegen.<br />

Selbst mit einfachen, ungeschirmten<br />

Datenleitungen wie etwa Telefonkabeln<br />

oder „Klingeldraht“ sind<br />

hier in der Praxis Segmentlängen<br />

von 100 Metern und mehr zu erreichen,<br />

und dies bei Datenraten von<br />

bis zu 100 Mbit/s (100Base-T1).<br />

Bild 1 zeigt einen Demonstrationsaufbau<br />

für eine Distanzmessung<br />

mit einer weit entfernten Messtelle,<br />

einem zusätzlichen periMICA embedded<br />

Edge Computer und einem<br />

iPad zur Visualisierung der Messergebnisse.<br />

Wann ist ein Sensor smart?<br />

Generell reagieren Sensoren auf<br />

eine Änderung der zu messenden<br />

Größen (Temperatur, Druck, Abstand,<br />

etc.) mit der Änderung einer elektrischen<br />

Größe wie etwa ihrem<br />

Widerstandswert. Zur Nutzung in<br />

der IT muss dieser Wert aber erst<br />

Perinet GmbH<br />

www.perinet.io<br />

Bild 1: Demonstrationsbeispiel:<br />

Kommunikation zwischen einem über 100 m entfernten Distanzsensor und einer Signalleuchte<br />

34 <strong>Einkaufsführer</strong> <strong>Produktionsautomatisierung</strong> <strong>2024</strong>

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