Einkaufsführer Produktionsautomatisierung 2024
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Robotik<br />
Erstmals zeigt SpiraTec, wie in einer verfahrenstechnischen Umgebung<br />
mittels eines Prozessleitsystems (PLS) das Zusammenspiel zwischen dem<br />
Menschen mit seinen manuellen Aufgaben, einem kollaborativen Roboter<br />
(Cobot) und einer mobilen Roboterlösung gelingen kann.<br />
Process Design stehen Planung,<br />
Projektierung und Integration von<br />
mobiler Robotik und die Softwareanbindung<br />
an Produktionssysteme<br />
(PLS oder MES) im Mittelpunkt.<br />
Jens Bunert bestätigt: „Auf der<br />
einen Seite wachsen die Anforderungen<br />
aufgrund gesellschaftlicher<br />
Veränderungen und Herausforderungen,<br />
bei denen der Einsatz von<br />
mobiler Robotik wertvoll sein kann.<br />
Auf der anderen Seite steigt die Systemvielfalt,<br />
da diverse Anbieter von<br />
mobilen Robotern mit verschiedenen<br />
Steuerungs- und Managementsystemen<br />
aktiv sind und internationale,<br />
übergreifende Standards aktuell<br />
noch fehlen.“<br />
SpiraTec steht hier als beratende<br />
Partei zur Seite, die den Überblick<br />
über die Entwicklungen am Markt<br />
behält und Kunden dahingehend<br />
unterstützt. Die interdisziplinäre<br />
Expertise und Services der Spira-<br />
Jens Bunert ist für den Bereich<br />
Industrial Robotics Services<br />
verantwortlich<br />
Tec Group in Sachen verfahrenstechnische<br />
Planung, industrielle IT und<br />
Automation kommen dabei voll zum<br />
Tragen. Jens Bunert ist sich sicher:<br />
„Zukünftig wird die mobile Robotik<br />
ein fester Bestandteil der Prozessindustrie<br />
und trägt hier zum Eralt<br />
der Wettbewerbsfähigkeit bei.“ ◄<br />
Roboter mit Empathie<br />
Forschungsprojekt „Fluently“ soll Teamwork von Mensch und Maschine optimieren<br />
Der Roboterhersteller FANUC<br />
unterstützt die Entwicklung eines<br />
einfühlsamen Roboters für den Einsatz<br />
in der Industrie. Das mit EU-<br />
Mitteln geförderte Forschungsprojekt<br />
„Fluently“ unter der Leitung von<br />
Roboverse Reply will eine Roboterplattform<br />
schaffen, die eine echte<br />
soziale Zusammenarbeit zwischen<br />
Mensch und Maschine ermöglicht.<br />
Das auf drei Jahre angelegte Projekt<br />
verfolgt zwei Ziele: die Entwicklung<br />
eines auf künstlicher Intelligenz<br />
basierenden, tragbaren Geräts<br />
für Industriearbeiter und Roboter<br />
sowie die Entwicklung eines speziellen<br />
Schulungszentrums mit der<br />
Bezeichnung „The Fluently Robo-<br />
Gym“, in dem Fabrikarbeiter und<br />
Robotern eine reibungslose Interaktion<br />
im Industrieprozess trainieren<br />
können.<br />
Ziel: Gefühle erkennen<br />
Insgesamt sind 22 Partner aus<br />
Wissenschaft und Industrie an<br />
dem Projekt beteiligt, das von<br />
Horizon Europe, dem wichtigsten<br />
FANUC Europe GmbH<br />
www.fanuc.eu<br />
Finanzierungsprogramm der EU für<br />
Forschung und Innovation, unterstützt<br />
wird. Für die technische Koordination<br />
ist das Labor für Automation,<br />
Roboter und Maschinen der Fachhochschule<br />
Südschweiz (SUPSI)<br />
zuständig. Neben Forschern der<br />
SUPSI sind Wissenschaftler weiterer<br />
führender Einrichtungen wie<br />
dem Politecnico di Torino in Italien<br />
und der Waseda-Universität in Japan<br />
an dem Projekt beteiligt.<br />
„Arbeiter sind oft hohen kognitiven<br />
oder physischen Belastungen ausgesetzt“,<br />
erklärt Professorin Anna<br />
Valente, die das SUPSI-Labor für<br />
Automation, Robotik und Maschinen<br />
leitet und Mitglied im Schweizerischen<br />
Wissenschaftsrat ist. „Wenn<br />
ein Mensch eng mit einem Roboter<br />
zusammenarbeitet, ist es wichtig,<br />
dass der Roboter die Gefühle<br />
des Menschen erkennt und entsprechend<br />
reagiert, indem er zum<br />
Beispiel seine Dynamik anpasst.“<br />
Gute Zusammenarbeit<br />
Eine gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Mensch und Maschine ist<br />
besonders wichtig in modernen<br />
intelligenten Fabriken, in denen<br />
sich Produktionsvolumen und<br />
Produkte ständig ändern und in<br />
denen mobile Transportsysteme<br />
und Roboter neben statischen<br />
Arbeitsplätzen stehen. „Unsere<br />
Industrie roboter sind bereits mit<br />
Sensoren zum Sehen und Fühlen<br />
ausgestattet, können aber bislang<br />
keine menschlichen Emotionen<br />
erkennen“, sagt Ralf Völlinger,<br />
General Manager des Geschäftsbereichs<br />
Roboter bei FANUC Europe.<br />
„Wir wollen erreichen, dass künftig<br />
noch mehr Menschen unsere<br />
Industrieroboter einfach und effizient<br />
nutzen können.“<br />
Die „Fluently“-Forscher konzentrieren<br />
ihre Entwicklungsarbeit auf<br />
drei für die europäische Wirtschaft<br />
wichtige Wertschöpfungsketten: die<br />
Demontage und das Recycling von<br />
Batterien für E-Bikes und Elektrofahrzeuge,<br />
Prüf- und Montageprozesse<br />
in der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
sowie die Aufarbeitung<br />
hochkomplexer Industrieteile mittels<br />
Laserbearbeitung.<br />
„Diese Prozesse werden derzeit<br />
fast ausschließlich manuell<br />
durchgeführt, was bei den Arbeitnehmern<br />
zu psychischen und physischen<br />
Belastungen führt“, sagt<br />
Professorin Anna Valente. „Arbeitskräfte<br />
in der Produktion geraten zum<br />
Beispiel unter Stress, wenn sie Batterien<br />
demontieren, weil das Risiko<br />
einer Explosion besteht. Auch physische<br />
Belastungen etwa durch die<br />
Arbeit mit schweren Teilen in der<br />
Luft- und Raumfahrt industrie können<br />
Stress verursachen.“<br />
Roboter zur Entlastung<br />
Roboter könnten in Zukunft die<br />
Arbeitnehmer zumindest teilweise<br />
von der mit diesen Prozessen verbundenen<br />
Belastung befreien sowie<br />
einige der zeitaufwändigeren Aufgaben<br />
übernehmen. Dies würde<br />
helfen, einerseits die Kompetenzen<br />
und Erfahrungen der Arbeitnehmer<br />
zu erhalten und andererseits die<br />
Möglichkeiten ihrer Weiterqualifizierung<br />
erhöhen.<br />
„Wir wollen Roboter zu Teamkollegen<br />
des Menschen ausbilden,<br />
die ihn so gut wie möglich unterstützen“,<br />
sagt Professorin Anna<br />
Valente. Ralf Völlinger von FANUC<br />
Europe ergänzt: „Als Roboterlieferant<br />
sind wir stolz darauf, diese<br />
bahnbrechende Entwicklungsarbeit<br />
mit unseren Robotern und<br />
unserem technischen Know-how<br />
zu unterstützen.“ ◄<br />
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